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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Q.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, hast du zu dem Priester gesagt, dass du niemanden umlegst.«
    »Vielleicht muss ich mich umstellen«, sagte ich.
    »Ich bin dafür. Ich schlage vor, dass du eine mit Flintenlaufgeschossen geladene Zehner nimmst. Fang mit Carl Hinkel und Wyatt Dixon an und arbeite dich nach unten durch. Kannst du dich noch dran erinnern, wie wir diese Bande erwischt haben, die in der Nähe von Zaragoza aus einem Arroyo kam? Sie haben eine Flasche mit gelbem Mescal kreisen lassen. Beim ersten Schuss sind die Glassplitter dem einen Kerl mitten ins Gesicht geflogen.«
    »Ich habe dich ums Leben gebracht, L. Q.«
    »Das hob ich dir nie vorgehalten. Du bist nach wie vor mein Freund.«
    »Deine Worte sind wie eine Dornenkrone«, sagte ich.
    Er beugte sich zur Seite, als schaute er auf jemanden, der hinter mir stand, drehte sich dann um und ging durchs Scheunentor hinaus, in die Abendluft und die Blitze, die über den Feldern zuckten.
    »Temple hat gerade angerufen. Soll ich ihr sagen, dass wir losfahren und sie gleich abholen, oder bist du zu sehr mit deinen Selbstgesprächen beschäftigt?«, sagte Maisey.
    Am nächsten Morgen fuhr ich in aller Frühe in die Stadt und ging mit Temple frühstücken. Auf dem Rückweg zum Motel sah ich Terry Witherspoon, der aus einer Privatklinik kam, in ein zerbeultes Auto stieg und davonfuhr. Temple hatte ihn nicht gesehen.
    »Ich setze dich ab und rufe dich ein bisschen später an«, sagte ich.
    »Willst du nicht mit reinkommen?«, fragte sie.
    »Ich muss etwas erledigen.«
    Sie griff über die Sitzlehne und fuhr mir mit den Fingernägeln am Nacken hoch. »Geheimnisse ruinieren für gewöhnlich eine Beziehung«, sagte sie.
    »Ich glaube, Terry Witherspoon will Maisey irgendetwas antun. Jemand muss den Jungen hart an die Kandare nehmen«, erwiderte ich.
    Sie fasste mir mit Daumen und Zeigefinger um den Nacken und kniff zu, ließ dann locker und kniff erneut zu, immer wieder, und versuchte mir in die Augen zu schauen.
    »Wenn Dixon und Witherspoon fällig sind, will ich dabei sein. Klar?«, sagte sie.
    »Garantiert«, sagte ich.
    Sie beugte sich vor, sodass ich ihrem Blick nicht ausweichen konnte.
    »Nimm das, was ich sage, nicht auf die leichte Schulter«, sagte sie. Sie schaute mich mit ihren milchig grünen Augen unverwandt an, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Ich spürte, wie der Vorderreifen meines Pick-ups an den Randstein stieß.
    Ich fuhr zu Doc zurück, borgte mir Maiseys Laptop und stellte ihn auf einen Klapptisch an einer sonnigen Stelle unten am Fluss, machte mir ein Glas Eistee und setzte einen Brief an Wyatt Dixon auf. Der Text lautete folgendermaßen:
    Lieber Mr. Dixon,
    ich habe im Bezirksgefängnis des Ravalli County mit Terry Witherspoon gesprochen, nachdem Nicki Molinaris Gorillas ihn vor eurer Ranch abgesetzt hatten. Hier sind einige Feststellungen, die ich Ihnen anvertrauen möchte.
    Allem Anschein nach hat Terry die Geschichte erfunden, dass ich mit einer Pistole von hinten auf Sie geschossen habe. Ich weiß nicht, ob Sie seiner Aussage glauben oder nicht, aber vielleicht sollten Sie sich einmal fragen, weshalb sich ein ehemaliger Texas Ranger auf Ihren eigenen Grund und Boden begeben sollte, um Sie mit einer Faustfeuerwaffe umzulegen, wenn er Ihnen mit einem Gewehr mit Zielfernrohr aus einer Meile Entfernung die Birne wegballern könnte.
    Terry erzählte mir und mehreren anderen Personen im Gefängnis, dass Sie nicht den Mumm hätten, sich mit Nicki Molinari anzulegen, weil er Verbindungen zum Mob hätte, während Sie in San Quentin der Lustknabe von zwei Schmalztollen gewesen wären und seither eine Heidenangst vor ihnen hätten. Er sagte, Molinari hätte Sie schon einmal in irgendeinem Café als ungehobelten Hinterwäldler bloßgestellt, aber Sie wären zu dumm, um zu erkennen, dass er Sie zum Narren gehalten hätte. Ich bin mir nicht sicher, worauf er sich dabei bezogen hat. Er sagte nur, Molinari hätte ihm erklärt, dass Rodeoclowns für ein paar läppische Kröten ihr Leben riskierten und deshalb nur Blödmänner aus irgendwelchen abgelegenen Kuhkäffern im Süden für diesen Job angeheuert würden.
    Abschließend fühle ich mich aus Gewissensgründen dazu verpflichtet, Ihnen folgende Mitteilung zu machen. Meine Kollegin konnte sich in North Carolina Terrys Sozialamts-, Polizei- und Krankenakten besorgen. Allem Anschein nach ist Terry an Aids erkrankt. Ist er hier in medizinischer Behandlung gewesen? Wenn ich an Ihrer Stelle

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