Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)
löste, hatte sie die Augen geöffnet, als zweifelte sie daran, dass sie mein Herz gewinnen könnte. Ich küsste sie erneut und strich mitden Händen an ihrem Rücken hinab, atmete den Duft ihrer Haare, ihrer Haut und des Parfüms an ihrem Hals ein. Ich zog ihr die Bluse aus, knöpfte ihre Jeans auf, schlug die Überdecke zurück und legte sie aufs Bett, streifte ihre Socken ab und schob ihr die Jeans über die Beine, setzte mich neben sie und küsste ihre Brüste, die Nippel, den Hals, die Augen und die Wangen, streichelte dann die Innenseite ihrer Schenkel, strich über ihr Geschlecht, den flachen Bauch, die glatte Hüfte und um den ebenmäßig runden Busen.
»Billy Bob?«, sagte sie.
»Was ist?«
»Willst du deine Sachen anbehalten?«
Ich zog mich aus und legte mich neben sie, schaute dann einmal mehr in ihre geheimnisvollen grünen Augen und begriff endlich, was daran so anders war als bei allen anderen Frauen auf der Welt. Sie waren unergründlich tief, als könnte man ihr direkt in die Seele schauen, bar jeder Tücke oder Angst, ohne Vorbehalte, Reue oder Zweifel. Ich beugte mich über sie und nahm ihren Nippel in den Mund, schob ihr die Hand unters Kreuz und drängte mich zwischen ihre Schenkel, wo sie mich mit der Hand empfing und in sich einführte. Dann war ich wieder in Temple Carrol, deren Atem mir wie Federn über die Wangen strich, die mir die Finger in den Rücken grub, und ich hatte das Gefühl, als glitten wir beide in ein Tal voller Butterblumen und grüner Grashalme hinab, über denen aus heiterem Himmel ein Regenschauer niederging, ein Tal, das sie nur für uns beide erschuf, indem sie die Beine öffnete, die Knie anzog und mir ihr Gesicht zuwandte wie eine frisch erblühte Blume.
Eine Stunde später, als Temple unter der Dusche stand, klingelte das Telefon auf dem Nachttisch.
»Hier ist die Rezeption«, meldete sich ein junger Mann.
»Erwartet Miss Carrol Besuch?«
»Nicht dass ich wüsste. Was ist denn los?«, sagte ich.
»Ein Mann ist zweimal über den Hof gefahren. Er hat vor Ihrer Tür angehalten. Hat dann vor- und zurückgesetzt, als ob er durch Ihr Fenster schauen wollte.«
»Was für ein Auto hatte er?«
»Sie können es selber sehen. Es steht auf der anderen Straßenseite. Ein rotes Auto mit offen liegendem Kühler.«
Ich ging hinaus, trat an den Straßenrand und schaute zwischen dem Verkehr hindurch auf den Parkplatz eines Schnellimbisses. Wyatt Dixon saß am Lenkrad und starrte zu mir her. Er wirkte trübsinnig, grinste diesmal nicht, und sein Gesicht sah aus wie trockener Kitt. Er warf sein Essen aus dem Fenster auf den Asphalt, ließ den Motor an und rollte auf die Straße. Dann drehte er sich um und starrte mich nur einen Moment lang an, aber ich glaube, dass ich zum ersten Mal den wahren Wyatt Dixon sah. Mit seinem nach unten gezogenen Mund, den tief in den Höhlen liegenden Augen und der ganzen eingefleischten Lüsternheit, die aus seinen harten Zügen sprach, wirkte er wie eine Schreckensgestalt, die am helllichten Tag einem Alptraum entsprungen war.
Temple kam zu mir und blickte die Straße auf und ab.
»Wer war das?«, sagte sie.
»Ein Typ, der es schon lange darauf anlegt, dass er sich eine Kugel einfängt«, sagte ich.
Als Wyatt Dixon auf dem Heimweg durch die Kleinstadt Victor kam, sah er Carl Hinkels Pick-up vor dem Friseursalon stehen. Dixon fuhr ein Stück weiter, hielt vor dem Lebensmittelladen und besorgte sich eine Zwei-Liter-Packung Speiseeis, setzte sich dann mit bloßem Oberkörper im Schatten einerFuttermittelhandlung und Sattlerei auf den hohen Bürgersteig und aß mit einem Blechlöffel sein Eis. Es war ein herrlicher Tag. Die Berge schimmerten in der Sonne, und ein kühler Wind strich über Wyatts Haut. Aber er konnte ihn nicht genießen, nicht einmal das Eis, das kalt durch seine Kehle glitt. Immer wieder suchte ihn der gleiche Gedanke heim, brachte ihn um den Schlaf, weckte ihn am Morgen, als säße ein Geier auf seinem Bettpfosten, und verdarb ihm jegliche ’Freude.
Die Frau in der Klinik hatte eine Speichel- und eine Blutprobe genommen. Aber es dauerte drei Wochen, bis er auch nur einen vorläufigen Bescheid bekommen konnte, dass er nicht HIV-positiv war, und außerdem hatte die Schwester irgendwas von einer Inkubationszeit gesagt, durch die sich eine sichere Auskunft um weitere drei Monate verzögerte.
Wyatt hätte Terry Witherspoon am liebsten in Stücke gerissen. Aber das war zu einfach. Terry rechnete damit, dass er misshandelt wurde,
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