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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Gesichtszüge wirkten im Tod eher noch hübscher. Ich meinte zu sehen, wie er grinsend die Mundwinkel verzog.
    Eine halbe Stunde später kam Doc Voss zu mir nach draußen.
    »Sie haben sie nach oben verlegt. Willst du hören, was ihr diese Mistkerle angetan haben?«, sagte er.
    »Ich war Polizist, Doc. Ich weiß Bescheid.«
    Aber er erzählte es mir trotzdem. In allen Einzelheiten, mit brechender Stimme, während er immer wieder die Fäuste ballte.
    »Sie ist am Leben, Partner. Viele Sexgangster hinterlassen keine Zeugen«, sagte ich.
    »Du bist ziemlich schlagfertig, aber du bist ja auch nicht betroffen«, sagte er.
    Ich ging nicht darauf ein, wich seinem wütenden Blick aus und wandte mich ab, schaute die Straße entlang.
    Er drückte mir den Daumenballen in den Arm.
    »Was würdest du tun, wenn sie deine Tochter wäre? Und lüg mich ja nicht an«, sagte er.
    »Zusehen, dass ich mir die dummen Gedanken aus dem Kopf schlage«, erwiderte ich.
    »Du und L. Q. Navarro, ihr habt den Toten Spielkarten in den Mund gesteckt«, sagte er.
    »Sie haben einen DEA-Agent zu Tode gefoltert. Sie sind zuerst über uns hergefallen.«
    »Ist meine Tochter weniger wert als ein Bundesagent?«, sagte er.
    »Ich glaube, du bist auf dem besten Weg zu einem Nervenzusammenbruch, Tobin.«
    Ich ging von ihm fort. Unten an der Straße bog ein Streifenwagen der Sheriff-Dienststelle um die Ecke und kam auf uns zu. In ihm waren die beiden Deputys, die Doc eine halbe Stunde zuvor angeblafft hatte. Einer von ihnen saß im Fond neben einem mit Handschellen gefesselten Mann, auf dessen Kinnlade goldene Bartstoppeln schimmerten; seine langen, zotteligen Haare waren mit einem Stirntuch hochgebunden, aus dem über dem einen Auge Blut sickerte. Der Deputy auf dem Rücksitz drückte mit dem Schlagstock das Kinn des gefesselten Mannes nach oben, als wollte er einen abgeschlagenen Kopf auf einem Tablett präsentieren.
    »Das ist einer der Typen, die Ihre Tochter vergewaltigt haben. Er ist von einer Feuerleiter gefallen, als er sich der Festnahme widersetzen wollte«, sagte der Deputy. »Lamar, willst du irgendwas zu Doc Voss sagen?«
    »Yeah. Fick dich ins Knie«, rief der Biker namens Lamar Ellison aus dem Fenster.
    »Das Niveau von dem Lumpenpack sinkt von Tag zu Tag«, sagte der Deputy kopfschüttelnd. Er klopfte an den Sitz, damit sein Partner weiterfuhr.
    Doc starrte aufs Rückfenster und mahlte mit der Kinnlade.
    »Einen haben sie. Sie werden auch die andern kriegen«, sagte ich.
    »Das reicht nicht«, erwiderte er.

7. KAPITEL
    Drei Tage später wurde Maisey aus dem Krankenhaus entlassen. Doc band Luftballons an die Möbel in ihrem Schlafzimmer, kaufte Teddybären, Plüschfrösche und -giraffen und ein rosa Kaninchen, das über einen Meter groß war, und stellte sie auf ihr Bett. Doch all seine Bemühungen, Heiterkeit und Zuversicht zu verbreiten, waren wie ein Wind, der durch ein leeres Haus weht.
    Maiseys Augen wirkten wie besessen, als werde sie von Gedanken heimgesucht, die sie niemandem anvertrauen wollte. Ihr Gesicht zuckte bei jedem Geräusch zusammen. Ihr Atem war säuerlich, und ihre Kleidung roch nach Angstschweiß. Als ihr Vater sie trösten wollte, rollte sie sich zusammen, zog die Bettdecke über ihren Kopf und fegte die Plüschtiere, die er ihr gekauft hatte, auf den Boden.
    Durch die Tür sah ich, wie Doc an ihrem Bett saß, die Hand am Rücken seiner Tochter liegen hatte, und ins Leere starrte.
    »Was sollen wir bloß machen, Kleines?«, sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr.
    Die Sonne stand jetzt über dem Berg, doch in das Zimmer fiel nur ein mattes gelbes Licht, das keinerlei Wärme spendete.
    Gegen Mittag traf Cleo Lonnigan mit ihrem Pick-up ein und bereitete das Mittagessen zu, fuhr dann nach Bonner und kaufte einen Kuchen und einen Kübel Eiscreme. Später überredete Cleo Maisey, ihren gesteppten Morgenmantel und die flauschigen Pantoffeln anzuziehen und sich mit ihrem Vater auf die Veranda zu setzen, während sie uns zeigte, wie sie mit Schusswaffen umgehen konnte.
    Sie nahm einen im Holster steckenden .22er Revolver von der Waffenhalterung in ihrem Pick-up, schnallte ihn um und stellte drei Blechbüchsen nebeneinander auf einen Erdhügel. Dann ging sie rund fünfzehn Meter zurück, ballerte jede Büchse in die Luft und traf sie dann ein weiteres Mal, als sie zum Ufer hinunterkullerten.
    »Willst du’s auch mal probieren?«, fragte sie Maisey.
    »Nein. Ich kann Schusswaffen nicht leiden«, sagte Maisey.
    »Ganz

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