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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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lassen!«
    Jig legte den Kopf schief. Barius hatte alles besiegt? Dem Klang seiner Stimme nach zu urteilen, glaubte der Prinz das sogar. Und wahrscheinlich brächte er Riana um, wenn sie ihn noch mehr reizte.
    »Ich werde es tun«, erklärte Jig. Er schnappte sich das Seil von Darnak. »Hebt mich hoch!«
    Während er auf Darnaks Schultern kletterte, wunderte Jig sich, was in ihn gefahren war. Goblins waren Feiglinge – das war es, was ihnen half zu überleben. Wie kam er also auf den Gedanken, seinen Kopf in eine Drachenhöhle zu stecken?
    Es ist ganz einfach – ich bin hungrig, ich bin müde, und ich habe keine Lust, eine Stande lang zu warten, bis sie sich fertig gestritten haben. Vielleicht war Mut nichts weiter als Ungeduld. Außerdem, je schneller er von den Blumen wegkam, umso schneller würden seine Augen zu tränen aufhören.
    Seine Finger erwischten den Rand des Lochs, und mit einigem Schieben von Darnak und Barius gelang es ihm, ein Bein hochzuschwingen. Das, erkannte er, war ein Fehler. Schmerz wühlte sich durch einen äußerst em-pfindlichen Teil seiner Anatomie. Schnell zog er das andere Bein hoch und rollte sich in die Höhle.
    Beim Aufstehen stolperte er über einige Blumenranken und verbrachte die nächste Minute damit, sich von einer Schlingpflanze zu befreien, die sich losgerissen und um seine Beine gewickelt hatte. Es war sehr still. Die anderen warteten unten ab, ob ihn ein hässlicher Tod ereilte. Als er sich umsah, stellte Jig sich dieselbe Frage.
    Zwei tote Trolle lagen auf dem Tunnelboden. Rauchfetzen stiegen aus den Löchern, wo früher ihre Brustkörbe gewesen waren. Barius hatte Recht. Sein Bruder zwar hier gewesen.
     

14
STRAUM WENDET EINE MÖGLICHE
REBELLION AB
    Die Trolle waren womöglich noch größer, als die Oger es gewesen waren. Und hässlicher. Sie sahen aus wie eine Kreuzung aus riesigen Menschen und verdorbenen Äpfeln. Ihre haarlose Haut war verschrumpelt und gummiartig, und sie rochen wie alte Eier. Sie rochen auch nach verbranntem Fleisch, aber das war Ryslinds Magie zuzuschreiben.
    Jig stieß beide Trolle mit dem Fuß an, um sicherzugehen, dass sie wirklich tot waren. Nicht dass viele Wesen mit einem Loch in der Brust, das groß genug zum Hindurchkriechen war, wieder aufstehen konnten, aber er wollte eben Gewissheit haben. Die Trolle rührten sich nicht; nur ein paar Fliegen schwirrten vom Auge des am nächsten Liegenden weg.
    Klecks sprang von Jigs Schulter herunter. Noch in der Luft schnappte er mit den Beinen zu, und als er auf der Stirn des Trolls landete, hielt er eine summende Fliege zwischen den Vorderbeinen.
    Jig beobachtete neidisch, wie Klecks sich sein Frühstück kochte. Selbst Fliegen begannen in seinen Ohren appetitlich zu klingen. Seine Augen wanderten zu den Trollen. Traditionell gehörte der erste Bissen dem Sieger, aber Ryslind war nicht hier, um die Früchte seines Erfolgs zu genießen. Jig lief das Wasser im Mund zusammen. Er hatte keine Möglichkeit, die Leichen zuzubereiten, und rohes Trollfleisch gehörte wahrscheinlich nicht zu den gesündesten Sachen der Welt. Obwohl die Wundränder schön schwarz waren und der Gestank nicht schlimmer als zu lange gekochter Aaswurm …
    »Was treibst du so lange da oben?«
    Jig spitzte die Ohren, als er das Wispern des Zwergs vernahm. Er schluckte hastig und rief zurück: »Ich habe nach etwas gesucht, woran ich das Seil festbinden kann. Ich bin nicht stark genug, um euch selbst hochzuziehen.«
    Er wischte sich den Mund ab und ließ seine Blicke über den Einstieg schweifen. Keine Stalagmiten, keine Felsbrocken, nichts, woran das Seil halten würde. Sein Blick wanderte zurück zu den Trollen. Sie waren ziemlich groß.
    Er schlang das Seil um die Hüften beider Leichen, wobei ihm der Gedanke kam, dass tote Trolle sich als recht nützlich herausstellten. Er fragte sich, ob Golaka jemals Trollfleisch gekocht hatte. Er musste daran denken, etwas für ihren großen Kessel mit zurückzubringen. Falls er lange genug überlebte.
    Jig streckte den Kopf durch den Vorhang aus Schlingpflanzen. »Fertig«, meldete er. Er zog sich zurück und stemmte sich gegen die Trolle, um sein geringes Gewicht dem ihren hinzuzufügen.
    Barius kam zuerst hoch, dann Riana und schließlich Darnak. Der Zwerg in seiner Rüstung war so schwer, dass die Trolle über den Boden zu rutschen begannen. Wenn die anderen auf Jigs Kreischen hin nicht das Seil gepackt hätten, wäre er von Darnak über den Rand gezogen und unter einem Paar toter Trolle

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