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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sie.
    »Das Zepter ist vor Tausenden von Jahren hier versteckt worden. Kein Mensch hat es seither gesehen, und die Barden ehedem hielten es nicht für angemessen, es in ihren Liedern zu beschreiben.« Bildete Jig es sich nur ein, oder errötete Barius tatsächlich? »Ich ging davon aus, dass mein Bruder es mithilfe seiner Kunst erkennen könnte.«
    »Dort hinten, in der Nähe des Ufers, entdecke ich ein Durcheinander von Stöcken und Stäben«, sagte Darnak und deutete in die entsprechende Richtung. »Könnte dein Zepter zur Tarnung einfach unter dem ganzen Haufen liegen?«
    Barius rieb sich erwartungsfroh die Hände. »Unsere Vorgehensweise ist simpel. Wir müssen den Hort des Drachen durchsuchen, bevor er zurückkommt.« Er ließ seine Blicke prüfend über das Fallgatter wandern, wobei er offensichtlich beleidigt war, dass jemand sich erdreistet hatte, seine Queste mit solch einem profanen Hindernis zu obstruieren. Während sie darauf warteten, dass er erneut das Wort ergriff, wurde ebenso offensichtlich, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wie sie daran vorbeikommen sollten.
    Darnak packte einen der Balken und zerrte daran. Als er sich nicht bewegte, drückte er seine Wange ans Tor und schaute nach oben, um den Teil der Decke sehen zu können, in dem das Fallgatter vermutlich verschwand, wenn es sich hob. »Ich kann keine Ketten oder Zahnräder dort oben erkennen. Der Mechanismus muss auf der anderen Seite sein.«
    Jig runzelte die Stirn. Wenn sich der Mechanismus auf der anderen Seite befand und die Höhle leer war, wer hatte dann das Tor geschlossen? Riana ging offenbar dasselbe durch den Kopf, denn sie fragte: »Seid ihr sicher, dass niemand dort drin ist?« Sie und Jig warfen sich einen Blick zu und traten einen Schritt zurück.
    »Eisengitter werden mich nicht aufhalten. Nicht, wenn ich so dicht am Ziel bin.« Er verschränkte in prinzlicher Entschlossenheit die Arme. »Darnak, öffne das Tor!«
    Darnaks Reaktion bestand im Griff nach seinem Weinschlauch. Er maß das Tor mit seinen Blicken, schien jedoch nicht gewillt, ohne einen Mut einflößenden Schluck Weiteres zu unternehmen. Als er den Stöpsel mit den Zähnen herauszog, ertönte eine Stimme von der anderen Seite des Fallgatters.
    »Vielleicht kann ich dir behilflich sein, Bruder.«
    »Verräter!« Barius machte einen Satz auf das Tor zu, als sein Bruder dahinter sichtbar wurde. »Nicht einmal Vater wird die Hand gegen mich erheben, wenn ich dir das Leben nehme. Nicht nach dem hier!« Er schob seine verkrüppelte linke Hand durch die Balken.
    Ryslind zog die Stirn in Falten. Geistesgestört oder nicht, es musste ihm klar sein, dass er für die Verletzung seines Bruders nicht verantwortlich war. Jig wollte etwas sagen, um die beiden von diesem heiklen Thema abzulenken, doch Riana reagierte schneller.
    »Er ist im Inneren des Hortes! Ryslind muss derjenige gewesen sein, der das Gatter herabgelassen hat!«
    »In der Tat, das ergibt Sinn.« Barius zog die Hand zurück. »Du magst uns bei dem Schatz zuvorgekommen sein, doch wirst du diesen Ort nicht verlassen, ohne uns zu besiegen! Verstecke dich nur hinter diesem Tor, so lange du willst; du kannst nicht ewig warten.«
    »Ei, ei, warum so schroff, Bruder?« Ryslind umfasste zwei der Balken. »In Wahrheit habe ich das Tor gar nicht geschlossen. Aber ich glaube, ich kann dir dennoch helfen.«
    Er schloss die Augen und atmete mehrmals tief ein. Jig konnte den rosa Schein seiner Augen sogar durch die Lider sehen. Als ob Ryslinds Magie eine Art von Politurmittel sei, begann das Eisen zu glänzen. Kleine Wellen liefen über die beiden Balken, die er festhielt.
    Ryslind löste seinen Griff. Er lächelte der Gruppe zu, griff mit den Händen zwischen die beiden Mittelbalken und tippte sie leicht an. Wie die Bäche draußen wurden die Balken flüssig und bogen sich zu den Tunnelseiten hin. Die flachen, eisernen Querbalken lösten sich auf und tröpfelten auf den Boden. Bald war statt eines undurchdringlichen Tors nur noch ein Ring schwarzer Flüssigkeit zu sehen, der um das Tunnelende herumlief.
    »Illusion.« Er schob seine Hände in die Ärmel der Robe zurück. »Um die im Geiste Schwachen aufzuhalten.«
    Barius’ Schwert zischte aus der Scheide. »Stahl, um die im Herzen Furchtsamen aufzuhalten!«
    »Ach, mein Bruder.« Ryslind schüttelte betrübt den Kopf. »So kühn, doch so vorhersagbar im Handeln.« Seine Augen blitzten auf, und die Klinge von Barius’ Schwert verschwand bis zur Parierstange.
    Barius

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