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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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mit beiden Händen krampfhaft fest. Sein ganzer Körper war starr vor Konzentration. Alle beobachteten gebannt, wie das Loch wuchs.
    Das war gut so, denn das bedeutete, dass sie immer noch nichts von Jigs Bemühungen bemerkt hatten, seine Knochen wieder in ihre ursprüngliche Position zu drücken. Die Schmerzen waren eigentlich gar nicht so schlimm. Klar, etwas derart Quälendes hatte Jig noch nie gefühlt, aber er war sich sicher, dass es etwas geben musste, was noch mehr wehtat. Er konnte sich nur nicht vorstellen, was das sein sollte.
    Schlimmer als die Schmerzen war das mahlende Gefühl in seiner Brust, wie von Felsen, die gegeneinandergerieben wurden. Manchmal musste er mit all seiner Kraft drücken, und dann rastete irgendetwas ein, und er spürte, wie die Magie gegen seine Haut anbrandete und durch sie hindurchsickerte und die Knochen wieder miteinander verband. »Nächstes Mal bleibe ich lieber tot!«
    Nächstes Mal solltest du versuchen, dich zu ducken. Glaubst du etwa, es ist leicht für mich, all diese Rippenstücke zu finden und sie wieder zusammenzusetzen?
    Jig blickte finster drein und drückte einen weiteren Batzen Wirbelsäule an seinen Platz. Seine Zehen hatten zu kribbeln angefangen, was er als gutes Zeichen nahm. Er konnte sogar wieder mit den Füßen wackeln.
    Ein berauschender Energieschub lenkte ihn von seinen Schmerzen ab. Er reparierte sich selbst, genau wie Darnak es getan hatte! Jig der Goblin vollbrachte Magie!
    Konzentrier dich, Hauer-Gesicht!
    Jig schnaubte indigniert, zollte aber jetzt der Magie mehr Aufmerksamkeit. Die meisten Knochen waren wieder da, wo sie hingehörten, wenngleich er immer noch spüren konnte, wie Sachen sich in seinem Körper bewegten und ihre Lage veränderten – wahrhaft eine bizarre Empfindung. Er fragte sich, ob sie mit einer Schwangerschaft vergleichbar war. Goblinfrauen brachten normalerweise etwa zwei bis fünf Babys gleichzeitig zur Welt, und Jig konnte mindestens drei Stellen spüren, wo sich seine Eingeweide neu anordneten.
    Richtig, aber eine Schwangerschaft dauert bei euch Goblins acht Monate, und davon abgesehen fällt bei dir auch das Pressen der Kinder aus deinem …
    »Ich versuche mich zu konzentrieren!«, unterbrach Jig ihn hastig.
    In der Mitte des Raums hatte Barius unterdessen das Loch tiefer ins Gestein getrieben. Da in seinem Inneren Schwärze herrschte, konnte Jig nicht erkennen, wie weit es bereits nach oben reichte. Vermutlich würde er es erfahren, wenn Barius die Oberfläche durchbrach. Das Wenigste, was Jig dann erwartete, war ein spektakulärer Sonnenstrahl. Bis jetzt war da nichts als Dunkelheit.
    Straum spähte in das wachsende Loch, und sein Schwanz bebte vor Erregung. »Ja!«, knurrte er. »So nah! Wieder durch echte Wolken zu fliegen, echte Beute zu jagen! Schneller, Mensch!«
    Barius’ Angriff erfolgte lautlos. Der Prinz hatte das Zepter benutzt, um einen gewaltigen Stalaktiten zu formen, den er jetzt vom Fels löste, sodass er wie ein Speer auf Straums Schädel herabgeschossen kam. Da das Innere des Lochs dunkel war, hatte Straum diesen Speer unmöglich rechtzeitig kommen sehen können, um sich davor zu schützen.
    Als Jig Schattensterns Tempel verlassen hatte, waren seine Augen wieder zu ihrer alten Kurzsichtigkeit zurückgekehrt, daher sah er nichts als einen schwarzen Streifen, der auf den riesigen Drachenschädel zusauste. Auf halber Strecke zerbarst er in einer Wolke aus Staub und Geröll. Jig drehte das Gesicht zur Seite, als ein Regen aus kleinen Steinen über seinem Körper niederging.
    Barius lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rücken und hielt die Hände an den Kopf gepresst. Ryslind beugte sich zu ihm hinab und nahm das Zepter an sich.
    »Weißt du, Bruder, wenn du einfach nur getan hättest, was von dir verlangt wurde, hätten wir dir möglicherweise gestattet weiterzuleben.« Ryslind wiegte das Zepter wie einen Säugling in seinen Armen. »Selbstverständlich haben wir beide damit gerechnet, dass du uns verraten würdest. Der Hellste warst du ja noch nie, nicht wahr?«
    »Behalte das verdammte Zepter doch!«, schimpfte Darnak, dessen Bart und Haupthaar grau vom Staub waren. »Straum hat seine Freiheit. Lass mich Ihre Hoheit nach Hause bringen, und wir werden euch nie mehr belästigen.«
    »Ah, Darnak! Glaubst du wirklich, dass es so simpel ist? Mein Bruder würde darauf bestehen, uns wie Tiere zu jagen, das weißt du so gut wie ich. Er könnte mit dieser Niederlage und dieser Demütigung nicht leben. Früher

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