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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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schlimm genug gewesen. Die Vorstellung, einen ganzen Leichnam zu verbrennen, war fast mehr, als sein Magen verkraften konnte.
    Die Augen des Zwergs waren vor Entsetzen geweitet. »Und wie ehren Goblins ihre Toten? Deine Freunde haben doch die Leichen bestimmt nicht in irgendeine Grube geworfen, wo sie vor sich hin faulen?«
    »Es sind nur Körper«, sagte Jig ruhig. Am liebsten wäre er eins mit den Schatten geworden, so wie Riana. Doch da sämtliche Augen auf ihn gerichtet waren, war das ein Ding der Unmöglichkeit. Er wusste nicht, was er gesagt hatte, was alle so aufgebracht hatte, aber er wusste, dass er sie besser schleunigst beruhigen sollte. »Wir lassen sie für die Aaswürmer zurück.«
    »Für die Würmer«, wiederholte Darnak leise. »’s ist ein Vergehen wider die Götter, selbst für Goblins!«
    Jig wollte etwas dagegen einwenden, aber das hätte ihrem Zorn nur weitere Nahrung gegeben. Es war besser, auf den Boden zu starren und zu hoffen, dass sie sich nicht entschieden, ihn für welches Vergehen auch immer die Goblins begangen hatten zu bestrafen. Die Götter hatten sich nie beschwert, warum also diese Abenteurer? Es war ja nicht so, als ob Goblins Leichen von Zwergen und Menschen den Würmern überließen. Tote Abenteurer waren hochgeschätzte Dinge. Besonders Krieger, die oft mit so viel Muskeln bepackt waren, dass einer allein eine ganze Mahlzeit ergab.
    Er setzte zu einer Erklärung an, dann fiel sein Blick wieder auf Riana, die immer noch gegen den Brechreiz ankämpfte. Vielleicht gefiele es ihnen nicht zu hören, dass sie nach ihrem Tod in Golakas Kessel landen würden. Aber wenn sie weder den Würmern überlassen werden noch Goblinbäuche füllen wollten, dann sollten sie zum Sterben irgendwo anders hingehen!
    Der Gedanke an Golaka erinnerte ihn an die Gerüche der Küche, und im selben Moment überkam ihn eine Woge des Heimwehs, die heftiger war als alles, was er jemals empfunden hatte. Er hätte alles gegeben, um wieder daheim in der Höhle zu sein und nur einmal heimlich an Golakas gewaltigem Rührlöffel zu nippen und von dem zarten Fleisch und der scharfen Brühe zu kosten. Er blickte auf Darnak und versuchte nicht daran zu denken, wann er das letzte Mal frischen Zwerg genossen hatte.
    »Der Tunnel teilt sich«, stellte Barius fest und hob die Laterne höher, sodass sie die dunklen Öffnungen vor sich erkennen konnten. »Welchen Weg, Führer?«
    Dankbar für den Themenwechsel eilte Jig nach vorn und starrte in die beiden Tunnel. Der rechte war ein Gang, den er gut kannte. Je nachdem, welche Abzweigungen sie nahmen, würde dieser Tunnel sie zurück auf Goblinterritorium bringen. Andere Abzweigungen führten zu den Hobgoblins, einem aufgegebenen Vorratsraum, der jetzt mit Riesenratten verseucht war, und schließlich zum See. Der linke Weg konnte überallhin führen.
    Altere Goblins hatten eine Redensart: Geh mit der Gefahr, die du kennst, denn vor ihr ist einfacher wegzulaufen.
    »Rechts«, sagte Jig und bemühte sich, Überzeugung in seine Stimme zu legen. Dieser Tunnel war auch nicht wirklich sicher. Falls der andere Überlebende von Poraks Patrouille es zurückgeschafft hatte, war vielleicht eine weitere Patrouille in die Tunnel geschickt worden. Das würde den Abenteurern keine besonderen Probleme bereiten, denn diese zweite Streife würde vermutlich dieselbe starrsinnige Taktik wie Hauptmann Porak befolgen. Mit etwas Glück würde Jig ihre selbstmörderische Attacke nicht überleben. Falls doch, würden die Abenteurer wahrscheinlich glauben, dass er sie in eine Falle gelockt hatte. Insbesondere Barius käme ein Grund, Jigs Kehle durchzuschneiden, nur zu gelegen.
    Aber Goblins waren ein praktisch denkender Haufen. Wenn die Abenteurer eine Patrouille getötet hatten, mochten sie beschließen, nicht noch eine zweite zu verschwenden. Sollen doch die Hobgoblins sie fertigmachen.
    Womit er bei der anderen Gefahr war. Hobgoblins waren ein böses, tückisches, ihr Territorium eifersüchtig behütendes Pack. Sie würden niemand ohne einen Kampf durch ihr Gebiet ziehen lassen. Dennoch, besser mit der Gefahr gehen, die man kannte …
    Vor ihnen fuhr Darnak zusammen. »Beim Hammer Erdemachers, was für eine Art von Bestie ist das?«
    Jig schaute in die Richtung, in die Darnak zeigte. »Oh. Ein Aaswurm. Ein alter, dem Aussehen nach zu urteilen.«
    »Ihr lasst zu, dass das eure Toten verzehrt?«, fragte Barius.
    Jig zuckte die Schulter; er wollte diese Diskussion nicht weiterführen. Aaswürmer

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