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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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jene verbotenen Pfade eben die sind, die uns zu den größten Schätzen führen?«
    Ryslind runzelte die Stirn. »Als wir noch kleine Jungen waren, war es uns verboten, die Folterkammer zu erkunden. Ich glaube mich erinnern zu können, dass du einer ähnlichen Logik folgtest, als du hinter Vater herschlichst.«
    »Aye«, pflichtete Darnak ihm bei. »Du hast noch monatelang Albträume gehabt und deine Brüder mit deinem Schreien wach gehalten, bis sie dich in meine Gemächer umquartiert haben – ebenso sehr, um dich zu beruhigen, wie auch um sich davon abzuhalten, dich im Schlaf zu töten. Was nicht heißen soll, dass ich nicht ein- oder zweimal selbst in Versuchung gewesen wäre, dich zum Schweigen zu bringen.«
    Barius lief so dunkelrot an, dass sogar Jig es sehen konnte. »Darf ich euch daran erinnern, dass dies meine Queste ist und dass ihr beide nur mit meiner Duldung hier seid? Ich bin derjenige, der unsere Route festlegt, und es gefällt mir, ein wenig von diesem Hobgoblinversteck zu erforschen. Seid unbesorgt! Was einem Goblin Schrecken einflößt, ist kaum ein Ärgernis für einen wahren Krieger.«
    »Das kannst du nicht machen«, flüsterte Jig, doch damit sagte er genau das Falsche.
    »So, so, kann ich nicht?« Barius packte das Seil fester und zog Jig vorwärts. »Kommt, und wir werden diesen Goblin lehren, was ein Prinz tun kann und was nicht.«
    Die anderen wirkten nicht begeistert, doch sie folgten ihnen. Darnak hatte gerade damit begonnen, die Hobgoblinstatue auf seiner Karte einzuzeichnen, als unter Barius’ Stiefel ein leises Klicken ertönte.
    Jig fluchte auf Goblin, als der Boden unter ihnen verschwand und sie in die Dunkelheit hinabstürzten.
     

4JIGS GLORREICHE IDEE
    Die Laterne erlosch, als sie auf dem Boden aufkam, und Jig pries sich glücklich, dass es seinem Lebenslicht nicht genauso erging. Er konnte nicht sagen, wie tief sie gefallen waren, aber er landete so heftig auf seinen Füßen, dass ihm sämtliche Knochen im Leib zu brechen drohten und er auf den steinübersäten Boden stürzte. Mit nach wie vor gefesselten Armen strampelte er wie ein auf dem Rücken liegender Käfer mit den Beinen, bevor es ihm gelang, sich wieder aufzurichten.
    Dennoch konnte er sich nicht beklagen. Darnak, den das Gewicht seines Rucksacks nach hinten gezogen hatte, war hart auf seinem Hintern gelandet. Und als ob das noch nicht reichte, hatte sich irgendwie auch noch Ryslinds Knie in seiner Magengrube verfangen. Zumindest interpretierte Jig das Grunzen und Fluchen von dieser Seite der Grube so.
    »Wo sind wir? Was ist passiert?« Es hörte sich an, als ob Barius kurz davor stünde, in Panik auszubrechen. So viel zum furchtlosen Prinzen. Schon Kinder waren schlau genug, nicht offen in Hobgoblinterritorium zu platzen. Barius erinnerte Jig immer mehr an ein sehr junges Goblinmädchen, das er einmal gekannt hatte. Als man sie davor gewarnt hatte, das Feuer in den Feuerschalen zu berühren, war diese Goblin nicht nur schnurstracks zur nächsten Flamme gerannt, sondern hatte sogar versucht, davon zu kosten. Sie hatte das Kindesalter nicht überlebt, und Jig wunderte sich, wie es Barius gelungen war, diesem Schicksal zu entrinnen. Wahrscheinlich hatte Darnak ihm auf Schritt und Tritt folgen und verbieten müssen, das hübsche Feuer in den Mund zu stecken.
    »Was passiert ist, ist, dass wir in eine gottverdammte Falle getappt sind«, fuhr Darnak ihn an.
    »Woher hätte ich das wissen sollen?«
    »Der Goblin hat versucht, dich zu warnen«, antwortete Riana ihm wütend.
    »Der Goblin wollte nichts weiter als fliehen«, argumentierte Barius. »Er hat nichts von irgendeiner Falle gesagt.«
    Ich habe dir auch nicht gesagt, dass du dein Schwert nicht am spitzen Ende halten sollst. Jig hielt den Mund und schlich sich stattdessen von den anderen weg. Während des Falls hatte Barius das Seil loslassen müssen, und im Moment wollte Jig nichts weniger, als die Hände des Prinzen an seiner Gurgel zu spüren.
    Ryslind ignorierte die anderen. »Wenn dieser Fels magisch verstärkt ist, dann muss Ellnorein selbst diese Fallgrube vor fünftausend Jahren geschaffen haben«, sinnierte er mit ehrfürchtiger Stimme.
    Riana spuckte aus. »Stinkt nach Pisse und Schlamm hier unten.«
    Jigs nackte Füße stießen an Metall; er erstarrte. Dann bückte er sich und zog mit den Fingern langsam die Umrisse eines schartigen, zerbrochenen Schwertes nach. Falls es noch scharf war, könnte er sich vielleicht von seinem Seil befreien. Ein schnelles

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