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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Held, wie Jig es war. Sicher, sie war einjunges Mädchen, kaum mehr als ein Säugling nach den Maßstäben ihrer Rasse, wohingegen Jig ein ausgewachsener Goblin war. Warum hatte er eigentlich solche Angst?
    Er machte sich nicht die Mühe, diese Frage zu beantworten. Er hätte die nächsten drei Stunden damit verbringen können, Gründe zum Angsthaben aufzuzählen, und alles, was ihm das brächte, wäre noch mehr Angst.
    »Da hat unsere Elbendiebin nicht ganz Unrecht«, räumte Barius ein. »Vielleicht beginnt sie, Weisheit zu entwickeln. Kein Zweifel, dass dieser Ort mit des Nekromanten Fallen übersät ist wie eine Reichsstraße mit Pferdemist.«
    »Ein schönes Bild, Prinz«, meinte Ryslind.
    Barius nickte; der Sarkasmus des Magiers entging ihm völlig. »Bruder, ich glaube, wir müssen noch einmal deine Kunst zu Hilfe nehmen. Kannst du uns durch dieses Labyrinth von Fallen und Tod führen?«
    »Vielleicht sollten wir uns noch einen winzigen Augenblick ausruhen«, warf Darnak hastig ein.
    Da er sich noch gut an den Anfall des Zauberers nach ihrem Austritt aus dem Mahlstrom erinnern konnte, war Jig geneigt, dem Zwerg zuzustimmen.
    »Es muss noch einen anderen Weg geben, den Nekromanten und den Weg in Straums Reich zu finden. Kennt nicht vielleicht irgendjemand ein Lied, eine Erzählung, auch nur ein Gerücht über diesen Ort?« Darnak sah hoffnungsvoll in die Runde. »Irgendwas, egal wie seltsam oder verwirrend.«
    Jig ergriff zögernd das Wort. »Ich kenne ein Lied, aber das wird uns nicht weiterhelfen.«
    »Überlass uns die Entscheidung, was hilfreich ist«, wies Barius ihn zurecht. »Vielleicht können wir durch Intuition eine wesentliche Tatsache eruieren, die zu beachten dir nie eingefallen ist.«
    Jig wünschte, er hätte den Mund gehalten. »Das glaube ich nicht. Das Lied macht nicht viel her.«
    »Genug der Widerrede. Goblins haben nicht den Intellekt, um die oft in den alten Liedern verborgenen Körnchen der Wahrheit zu finden.«
    Jig zuckte die Schulter und fing an zu singen.
     
    Zehn kleine Goblins, die tranken ihren Wein
    Da kam der Nekromant herauf, da warens nur noch neun.
    Sie schrien und versteckten sich und rannten dann schnell fort,
    Doch einen Tag darauf, da war’n sie wieder an dem Ort.
     
    Neun kleine Goblins, die hielten nachts mal Wacht
    Da kam der Nekromant herauf, da warens nur noch acht.
    Sie schrien und versteckten sich und rannten dann schnell fort,
    Doch einen Tag darauf, da war’n sie wieder an dem Ort.
     
    Acht kleine Goblins …
     
    »Das reicht!«, rief Barius.
    Jig rutschte unbehaglich hin und her. »Es ist halt mehr ein Kinderlied.«
    »Darauf beschränkt sich dein Wissen bezüglich unseres Feindes?« Barius hatte sich anscheinend von seinen Verletzungen erholt, denn er richtete sich auf, kam auf Jig zu und bedachte ihn mit einem aufgebrachten Blick. »Du hast dein ganzes Leben hier verbracht, und das Beste, was du zu Stande bringst, ist ›Zehn kleine Goblins‹?«
    »Und du?«, giftete Jig zurück. Er hatte den Prinzen doch gewarnt, dass es ein blödes Lied war. Warum gaben immer alle Jig die Schuld für ihre eigenen dummen Fehler? »Du hast doch gewusst, womit du es hier unten zu tun kriegen würdest! Und hast du irgendetwas mitgebracht, was dir gegen den Nekromanten helfen könnte?«
    Die Augen des Prinzen weiteten sich. Eine Hand fuhr zum Gürtel, dichter an das Heft seines Schwertes, als Jig lieb sein konnte. »Ich … ich habe ihn mitgebracht.« Barius zeigte auf seinen Bruder.
    »Es ist auch unser aller Glück, dass du das gemacht hast.« Was tat er da? Jig konnte nicht glauben, dass diese Worte aus seinem eigenen Mund kamen. Er hatte die Wut des Prinzen doch erlebt; warum war er so versessen darauf, sich von Barius fertigmachen zu lassen?
    »Ich habe die Leichen im Tunnel gesehen«, fuhr er fort. »Dein Bruder hat vier dieser Dinger getötet. Wenn er nicht hier wäre, hätten sie euch ebenso leicht umgebracht wie ihr meine Patrouille. Wenn du mich fragst, dann sollte Ryslind die Führung der Gruppe übernehmen, bevor du uns in eine weitere Falle führst.«
    Niemand rührte sich. Im Verlauf von Jigs Wortschwall war Barius’ Gesicht erst rot, dann violett angelaufen. Jig beobachtete ihn neugierig; es war ihm nicht klar gewesen, dass Menschen ihre Farbe ändern konnten. Vielleicht gab es eine biologische Verwandtschaft zu Eidechsen.
    Jig hatte Barius – oder irgendeinen Menschen – noch nie so außer sich vor Wut gesehen. Jedoch schienen wütende Leute alle auf die

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