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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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lange gar nichts mehr. Na ja, es hatte ihm schon gefallen zu beobachten, wie Barius Gift und Galle gespuckt und geflucht hatte, als Jig seine Waffe für das Duell benannt hatte. Darnak hatte den Menschen mit körperlicher Gewalt davon abhalten müssen, Jig den Kopf vom Rumpf abzutrennen. Zu sehen, wie der hochnäsige Prinz einen Rückzieher aus seinem ›Duell‹ machte und Jig in aller Form um Vergebung bat, war beinahe die ganzen Schmerzen und Erniedrigungen wert gewesen, die er bisher auf dieser Queste hatte erdulden müssen.
    Anschließend sahen sie sich immer noch demselben Problem gegenüber. Bei all den Fallen und Hinterhalten, die hier unten auf sie warten mochten, wie sollten sie da den Nekromanten vor ihrem eigenen Tod finden? Am Ende wandten sie sich wieder an Ryslind.
    Der Zauberer hatte kein Wort gesagt. Er zog ein blaues Fläschchen aus seiner Robe und leerte es in einem Zug. Ein Hustenanfall schüttelte ihn, und die Phiole zerschellte am Boden. Jig beobachtete, wie Ryslind sich krümmte und hinfiel, und fragte sich, ob er vielleicht die falsche Flasche gegriffen und statt dem gewünschten einen tödlichen Trank eingenommen hatte.
    Ryslinds Augen glühten heller denn je, als er mühsam wieder aufstand. Er kniff die Augen zusammen und blinzelte, und schließlich sagte er: »Zu viel Magie hier drin. Ich kann nichts sehen. Jemand soll mich zum Gang führen.«
    Darnak hatte es selbst übernommen, den Arm des Zauberers zu ergreifen und ihn über die Leichen und in den Gang zu führen. Einmal dort, war Ryslind in einen langsamen, gleichmäßigen Gang gefallen. Er blieb vor der Fallenplatte stehen, zeigte mit einer Hand darauf und murmelte: »Nicht hierhin treten.«
    »Ich glaube, so viel wissen wir bereits«, meinte Darnak.
    Ryslind ignorierte ihn. Er machte sie auf zwei weitere Platten aufmerksam, bevor sie die erste Gabelung des Tunnels erreichten. Ohne Zögern schlug er die linke Abzweigung ein. Jig fragte sich, ob Ryslind die andere überhaupt aufgefallen war oder ob er nur den Weg sah, den sein Zauber ihm zeigte. Er schien den Rest der Gruppe gar nicht wahrzunehmen, sehr zu Darnaks Verdruss.
    »Wie soll ich eine anständige Karte anfertigen, wenn du wie ein angestochener Eber durch die Gegend rennst?« Er zeichnete so schnell er konnte, aber Jig konnte sehen, dass seine mit großer Akribie angelegte Karte sich in ein paar Striche und Pfeile aufzulösen begann. »Kann nicht einmal einzeichnen, welche Platten wir meiden sollen. Wahrscheinlich werden wir jede einzelne davon auslösen, wenn auf dem Rückweg die Zeit drängt.«
    Außer den Fallen gab es noch eine Reihe geheimer Passagen wie diejenige, die Ryslind gerade entdeckt hatte. Alles bestand aus den gleichen Marmorplatten, und von Zeit zu Zeit zeigte Ryslind scheinbar aufs Geratewohl auf eine davon. Niemand wusste, wie sie sich eigentlich öffnen sollten, denn der Zauber des Magiers erlaubte ihm, den normalen Mechanismus zu umgehen. Im selben Moment, in dem er auf die Platte deutete, blitzten seine Augen auf, und sie fiel zu Boden, wobei sie durch den Aufprall oft in dicke Scherben zerbrach.
    Jig bückte sich und krabbelte durch das Loch in dem geheimen Durchgang. »Sie könnten wenigstens die Türen höher machen«, grummelte er.
    »Das solltest du dem Nekromanten gegenüber zur Sprache bringen, wenn wir ihn finden«, empfahl Riana, während sie ihm folgte. »Ich bin sicher, er wird die architektonischen Verbesserungsvorschläge eines Goblins zu schätzen wissen.«
    Seit dem abgeblasenen Duell war sie nicht mehr ganz so gemein zu ihm gewesen. Tatsächlich hatte sie heftiger gelacht, als Jig es jemals erlebt hatte, was Barius’ Wut nur vermehrt hatte. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie ihm verziehen hatte. Sie schwankte nur hin und her, wen sie mehr hasste, den Goblin oder den Menschen. Da Barius hinter seinem Bruder an der Spitze der Gruppe ging, konnte sie im Augenblick ihre Frustration nur an Jig auslassen.
    Schließlich mündete die geheime Passage in einen Gang, in dem Jig wieder aufrecht gehen konnte und ein paar Schritt zwischen sich und ihre Sticheleien legen konnte.
    »Noch eine Falle«, sagte Ryslind. Dieses Mal war es ein dünner Draht, der über den Boden gespannt war. Jig mit seinen schwachen Augen konnte ihn überhaupt nicht sehen, und er kam sich wie ein Dummkopf vor, als Darnak seine Beine mit einer übertriebenen Bewegung über den Draht führte. Aber immer noch besser das als ein weiterer Angriff. Er fragte sich, wie viel

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