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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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schaffen. Sie würden heil am anderen Ende ankommen.
    In dem Moment begann der Angriff.
     

9
GÖTTERFOLTER
    Im ersten Augenblick glaubte Jig, das Flattern sei ein Auswuchs seiner angsttriefenden Fantasie; vielleicht auch ein Streich des Windes. Jedenfalls fiel ihm nichts Besonderes auf, als er um sich blickte.
    Das erste Kreischen war so laut, dass Jigs Hände an seine Ohren schossen und sie flach gegen den Kopf pressten; Wind blies allerdings keiner. Etwas war wirklich da draußen in der Dunkelheit.
    Weiteres Kreischen folgte und nötigte Jig, seine Schlussfolgerung zu korrigieren: mehrere Etwas.
    »Nicht stehen bleiben! Augen offen halten!«, schrie Darnak. Er zeigte mit seinem tropfenden Federkiel auf das andere Ende der Brücke. »Wir haben schon die Hälfte hinter uns. Wenn wir es auf die andere Seite schaffen, werden wir sicherer sein.«
    »Augen offen halten«, äffte Jig ihn nach. »Als ob ich sie mir bei so was verbinden lassen würde!« Er krabbelte weiter, musste jedoch gleich darauf wieder anhalten, als die nächste Kreischsalve ihm fast die Trommelfelle zerfetzte. Es war unmöglich, zu krabbeln und sich gleichzeitig die Ohren zuzuhalten.
    »Warum muss das so laut sein?« Er konnte seine eigene Stimme nicht hören. Er presste die Hände auf die Ohren, stand auf und lief den anderen nach.
    Sie hatten zwanzig Meter geschafft, als etwas Großes und Schwarzes auf Darnak herabstieß. Gewaltige, ledrige Schwingen klatschten an den Kopf des Zwergs und stießen ihn zurück.
    Darnak ließ den Federkiel fallen und schlug das Ding mit der Faust weg, wobei Jig es im Laternenlicht deutlich zu sehen bekam.
    Es waren Fledermäuse. Größer als jede Fledermaus, die Jig je vor Augen gekommen war, aber es konnte keinen Zweifel geben. Ihre Körper waren fast so groß wie Darnak selbst, und die Spannweite ihrer Flügel betrug mindestens zwanzig Fuß. Eine andere fegte hinter Jig herab und bot ihm aus nächster Nähe den Anblick ihres borstigen, schweineartigen Gesichts und einer Reihe nadelspitzer Zähne. Das einzig Versöhnliche daran waren die braunen Ohren, die sogar noch größer als die eines Goblins waren.
    Jig packte sein Schwert und hieb wie wild um sich. Mehr durch Zufall als durch Können streifte die Spitze einen Flügel der Fledermaus, die daraufhin trudelnd unter der Brücke verschwand.
    Darnak schrie etwas, doch Jig konnte es nicht verstehen. Immer mehr Fledermäuse stießen hinter ihm herab. Er rannte los, um die Übrigen einzuholen.
    Und fiel durch eine weitere unechte Platte. Ihm blieb keine Zeit, in Panik auszubrechen. In der einen Sekunde war er noch am Rennen, in der nächsten ließ er sein Schwert fallen und ruderte Halt suchend mit den Armen in der Luft. Seine Finger griffen ins Leere, dann, mit einem Ruck, straffte sich das Seil und bremste seinen Fall. Jig hielt es krampfhaft mit beiden Händen umklammert und hoffte, dass Darnak ihm nicht durch das Loch folgte. Wenn der Zwerg mit seiner gesamten Ausrüstung durch die Illusionsplatte fiele, hatte Jig seine Zweifel, dass die anderen sich gegen dieses Gewicht würden stemmen können.
    Das Seil scheuerte die Haut unter Jigs Achselhöhlen ab, während er hilflos über dem Abgrund baumelte. Klecks drückte sich flach auf die Schulter seines Herrchens, und Jig konnte die Hitze an seinen Wangen spüren. »Komm ja nicht ans Seil!«, warnte er ihn. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war, dass die dämliche Feuerspinne herumspazierte und das Seil in Brand setzte. Zum Glück schien Klecks vor Furcht wie versteinert.
    Etwas bewegte sich in seiner Nähe. Er konnte nicht besonders viel sehen, da die Brücke zwischen ihm und der Laterne lag und das meiste Licht schluckte, aber der Schatten vor ihm nahm im Näherkommen die hässliche Gestalt einer Fledermaus an, die nur noch wenige Fuß von ihm entfernt war. Selbst wenn sein Schwert nicht nutzlos oben auf der Brücke gelegen hätte, hätte er nicht gewagt, die Umklammerung des Seils lange genug zu lösen, um es benutzen zu können.
    Also trat er mit aller Kraft nach ihr, als die Fledermaus ihm das nächste Mal auf die Pelle rückte. Sein Stiefel erwischte sie auf der Schnauze, und sie torkelte in einer Spirale außer Sicht.
    Durch die Bewegung begann auch er sich zu drehen. Eine andere Fledermaus flog auf ihn zu und schlug mit einem Flügel nach seinem Kopf. Die kleinen Klauen des Angreifers griffen nach ihm, verfehlten ihn aber. Jetzt drehte er sich in die andere Richtung. Wenn das so weiterging, würde er sich

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