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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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in seinem Rücken waren verschwunden. Trocknendes Blut bedeckte seine Weste, aber von der Wunde selbst war nichts mehr zu sehen. Warum lebe ich?
    Weil Braf dieses schlimme Loch in deinem Rücken geflickt hat.
    Jig machte große Augen und versuchte, diese Information zu verdauen. Braf hatte ihn geheilt. Der Braf, der jetzt neben Jig stand. Auf zwei nackten, völlig gesunden Füßen stand. Hinter ihm auf dem Boden saß Grell, die sich um ein kleines Feuer kümmerte. Sie hatte die Überreste von Jigs Schmodderbeutel genommen und das ganze Ding angesteckt.
    Du … er hat mich geheilt? Aber ich dachte, du könntest hier unten nichts tun! Die Kobolde …
    Sieh dich um, Jig.
    Die Tunnel bestanden aus demselben roten und schwarzen Obsidian, den er gewohnt war. Die Flammen, die von seinem Schmodderbeutel aufstiegen, waren von einem gesunden Grün. Das hier war die kleine Höhle, in der er gegen die Koboldkönigin gekämpft hatte. Ohne das Funkeln der Magie und die herumschwirrenden Koboldflügel erkannte Jig den Ort kaum wieder. Doch das Blut auf dem Boden bestätigte seine Beobachtung: Eine klebrige blaue Lache kennzeichnete die Stelle, an der er das Bewusstsein verloren hatte.
    Noroka lag noch immer mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden; sie schnarchte laut. »Du hast sie auch geheilt?«
    Braf nickte. »Diese Kobolde haben ihr zwar ganz schön die Nase gebrochen, aber tot war sie nicht.«
    »Kobolde. Richtig.« Jig schaute zur bodenlosen Grube hinüber. »Wie viele von uns haben überlebt?«
    »Uns mitgerechnet?«, fragte Grell. »Vielleicht fünf oder sechs. Dich zähle ich nicht mit, denn du müsstest eigentlich tot sein. Wärst es auch, wenn nicht Braf seinen Finger in deinen Rücken gesteckt hätte und …«
    »Danke«, sagte Jig zusammenzuckend.
    »Die anderen haben schon den Aufstieg zurück zum Lager in Angriff genommen«, fuhr Grell fort.
    »Ich wollte ihnen folgen, aber dieser Tölpel hier hat darauf bestanden, dass du noch am Leben bist, und in einem fort davon geredet, dass er dich retten muss. Als ich ihn gefragt habe, wie er dasselbe mit den Knochen in seinem Fuß machen will, von denen nur noch Schotter übrig war, hat er sich hingehockt und angefangen, seinen Fuß selbst zu heilen. Danach dachte ich mir, vielleicht weiß er dieses eine Mal ja tatsächlich, wovon er spricht.«
    »Wie seid ihr hierher gekommen?«, wollte Jig wissen.
    Braf zeigte auf ein Seil, das vom Grubenrand herunterhing. »Einer der Oger hat versucht, direkt in den Tunnel zu fliegen. Hat sich die Flügel gebrochen, aber er hätte mich fast erwischt. Grell hat sich an ihn herangeschlichen und ihm ein Messer ins Ohr gejagt. Wir haben ein Seil um seinen Körper gebunden und sind heruntergeklettert.«
    Jig stand auf und stellte seinen Gleichgewichtssinn auf die Probe. Er war dreckig, hungrig und erschöpft, aber alles schien zu funktionieren. Er ging neben Noroka in die Hocke und schüttelte sie, bis sie sich rührte. »Lasst sie nicht aus den Augen!«, warnte Jig.
    »Haltet sie auf, falls sie versucht, über den Rand zu gehen.«
    Braf und Grell blickten verwirrt drein, diskutierten aber nicht. Braf stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor die Grube.
    »Mein Kopf tut weh!«, beklagte sich Noroka. »Ich glaube, der Berg hat mir ins Gesicht geschlagen.« Sie atmete schwer. »Grop! Er …«
    »Hat einen Kopfsprung in die Grube gemacht«, beantwortete Jig ihre unausgesprochene Frage.
    »Möchtest du es ihm nachmachen?«
    Noroka blickte ihn finster an. »Ist das eine Drohung?«
    »Nein.« Jig merkte, dass er grinste. Er wusste nicht, wie lange er dagelegen hatte, aber es war lange genug gewesen, dass die Magie der Koboldkönigin sich zerstreut hatte. Wenn die stählerne Pfeilspitze sie nicht umgebracht hatte, dann würde der Wind irgendwann diesen Job erledigen, indem er sie gegen die Wand der Grube schmetterte. Die meisten Kobolde hatten vermutlich das gleiche Schicksal erlitten, als sie ihrer Königin so tollkühn und leichtfertig nachgeflogen waren in dem vergeblichen Versuch, sie zu retten.
    Er trat neben Braf an die Tunnelmündung und starrte in die Grube. Das Schmodderfeuer spendete genug Licht, sodass Jig die nächstgelegenen Blasen des Koboldnestes erkennen konnte. Sie waren in sich zusammengesackt und hingen grau und zerrissen da. Er sah, wie Stücke davon abfielen und trudelnd in der Dunkelheit verschwanden.
    Von all den Goblins, die mit ihm gekommen waren, war nur noch eine Hand voll am Leben. Gern hätte er gewusst, wie sich die

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