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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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gerichtet. »Wie macht man es?«
    Veka zögerte. Turgog war ein Nebenprodukt der Schmoddererzeugung. Ab und zu schlichen sich Ratten in die Destillerie; sie hatten einen unstillbaren Appetit auf die getrockneten, behandelten Pilze, die auf halbem Weg der Schmodderproduktion benutzt wurden. Ihre Verdauungssysteme verarbeiteten die Pilze zu der hochreizenden Substanz, die sie auf Schlitz’ Haut geblasen hatte. Aber sie bezweifelte, dass der Hobgoblin gern hören würde, dass sie sein Gesicht mit pulverisiertem Rattenkot bedeckt hatte. Deshalb winkte sie ab und sagte: »Es ist eine komplizierte magische Formel.«
    Schlitz’ Augen verengten sich. »Magisch?« Er warf einen Blick auf ihren Stab. »Was bist du, so eine Art Hexe oder was?«
    »Zauberin«, korrigierte Veka ihn. Sie richtete ihren Stab auf ihn. Sein Kollege war, schreiend nach Bier, schon ins Hobgoblinlager geflüchtet. »Komm mit mir, und ich werde dir so viel Turgog-Pulver besorgen, dass du eine ganze Abenteurergruppe damit zuschütten kannst!«
    Ein lächelnder Hobgoblin war ein widerwärtiger Anblick, insbesondere wenn das Gesicht dieses Hobgoblins noch von einem orangefarbenen Ausschlag bedeckt war. »Lass uns gehen!«, sagte er.
    »Schnapp dir eine der Laternen da«, forderte Veka ihn auf. Hobgoblins benutzten eine andere Schmoddermixtur, eine, die mit bläulicher Flamme brannte, aber die grundlegende Formel war dieselbe. »Wir werden sie brauchen.« Sie unterdrückte ein Grinsen, als sie sich umdrehte und in Richtung See in Bewegung setzte. Sie hatte einen Hobgoblin in die Flucht geschlagen und einen anderen überzeugt, sie auf ihrer Queste zu begleiten.
    Schließlich würde sie doch noch eine Heldin sein!
     
    Der auf dem Strand verspritzte Schmodder brannte immer noch und bot ihnen eine klare Sicht auf den schwarzen Sand. Veka setzte einen Fuß auf den Strand und sah zu, wie die Echsenfische mit flatternden Fühlern aus dem Wasser gekrochen kamen.
    »Warum wendest du deine Magie nicht bei ihnen an?«, wollte Schlitz wissen.
    Er war nicht so dumm, wie er aussah. »Jede Macht hat ihren Preis«, erwiderte sie und zitierte damit Joscas Buch. Außer wenn man Jig Drachentöter war. Dann fiel einem die Macht durch schlichtweg reinen Dusel in den Schoß. »Ich sehe keinen Grund dafür, meine Magie auf so niedere Wesen wie diese Echsenfische zu verschwenden, nicht, wenn es eine einfache Alternative gibt.«
    Bevor er etwas entgegnen konnte, fuhr sie fort:
    »Wir werden zusammen gehen. Sie haben Angst vor den Laternen. Hänge deine an die Spitze deines Speers und schwenke ihn hinter uns. Ich werde dasselbe mit meinem Stab tun, um uns einen Pfad zu bahnen. Wenn wir erst einmal im Tunnel sind, werden sie uns nicht mehr folgen.«
    Wenigstens hoffte sie das. Jig und den anderen waren sie nicht in den Tunnel gefolgt.
    Sie hielt ihre Laterne vor sich und ging los. Schlitz rührte sich nicht. »Das ist dein Plan?«, fuhr er sie an.
    Veka warf ihm einen finsteren Blick zu und eilte zurück auf den Fels. Sie angelte den Weg des Helden aus ihrem Umhang.
    »Was ist das?«, fragte Schlitz.
    »Mein Zauberbuch«, flunkerte sie. Sie hätte ja das richtige Zauberbuch genommen, aber Der Weg des Helden sah viel beeindruckender aus und hatte außerdem bessere Bilder. Sie hielt ihm das Buch unter die Nase und ließ dabei einen Finger auf der Abbildung eines Elben ruhen, der gegen etwas kämpfte, das wie die Kreuzung zwischen einem Drachen und einem Misthaufen aussah. »Und in das hier werde ich dich verwandeln, wenn du mir nicht hilfst!«
    Sie knallte das Buch zu und klemmte um ein Haar seine Nasenspitze darin ein. Ohne ihm Zeit zu lassen, über ihre Drohung nachzudenken, schritt sie auf den Rand des Strandes zu. »Nun?«
    Zu ihrer Verblüffung hatte Schlitz nichts Eiligeres zu tun, als ihr zu folgen. »Ich komme, ich komme!«
    »Gut.« Ihr Herz hämmerte vor Aufregung. Er glaubte ihr! Sie hatte sich behauptet, hatte selbstbewusst die Situation unter Kontrolle gehabt. Sie hätte eigentlich schreckliche Angst haben sollen: Schlitz war ein Hobgoblin, und alles an ihm schrie Gefahr! Doch sie hatte keine Angst, und Schlitz wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.
    Diesmal folgte er ihr auf den Fersen, als sie sich in Richtung Seetunnel aufmachte. Wie zuvor drängten die Echsenfische aus dem Wasser, doch machten sie in geringer Entfernung von den Laternen Halt. Ein paar versuchten, sie zu umgehen und von hinten anzugreifen, aber Schlitz schwang seine Laterne hin und her und

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