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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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verspritzte Tropfen brennenden Schmodders. Einer davon landete auf dem Schwanz eines Echsenfischs.
    Mit einem schrillen Kreischen raste die Kreatur ins Wasser zurück. Die weiterbrennende Flamme war ein blaues Leuchten, das in den Tiefen des Sees verschwand.
    »Ich wusste gar nicht, dass sie Töne von sich geben können«, staunte Schlitz. Er schüttelte seinen Speer und versuchte, mehr Echsenfische zu verbrennen.
    »Ha! Schau dir das an! Sie rennen wie verängstigte Goblins!«
    Veka funkelte ihn wütend an, sagte aber nichts. Schlitz schwenkte noch einmal seine Laterne hin und her. Das Ende seines Speers prallte Veka in die Rippen, nicht so fest, dass Blut floss, aber fest genug, um sie ins Stolpern zu bringen. Ihre Laterne fiel in den Sand.
    »Hoppla!«, sagte Schlitz.
    Veka versuchte ihren Stab durch den Griff zu schieben, aber die Laterne war auf die Seite gefallen. Schon rann der restliche Schmodder durch die zerbrochenen Glasscheiben. Bis es ihr gelungen war, sie wieder aufzurichten, war nur noch ein winziges bisschen Schmodder übrig, der mit schwächlicher grüner Flamme kläglich vor sich hin brannte.
    Die Echsenfische arbeiteten sich von allen Seiten an sie heran. Sie schmetterte die Laterne auf den Nächsten, dann warf sie einen Blick zurück zum Tunnel. Die Echsenfische hatten sie umzingelt und abgeschnitten. Das Seeufer war nur noch ein paar Schritt weit entfernt.
    »Renn!«, sagte sie.
    »Was ist das?«, fragte Schlitz.
    Veka nahm ihren Stab zu Hilfe, um die kaputte Laterne nach vorn zu schleudern, was mehrere Echsenfische dazu bewog, den Weg freizumachen. Schlitz räumte noch ein paar weitere beiseite, als er herumwirbelte und ihr nachrannte.
    Sand gab unter Vekas Füßen nach, als sie floh. Schatten sprangen wie verrückt vor ihr her, als Schlitz seinen Speer herumschwang und dabei beinahe ihre Haare und Kleider in Flammen setzte. Sie konnte nicht sagen, ob das mit Absicht geschah oder nicht.
    Sie konzentrierte sich so sehr aufs Rennen, dass sie beinah den Tunnel verfehlt hätte. Erst als ihre Füße auf solides Gestein klatschten, wurde ihr klar, dass sie es geschafft hatte. Sie drehte sich um.
    Draußen warteten die Echsenfische; in ihrer Begierde kletterten sie einer über den anderen, doch den sicheren Sand verließ keiner.
    Hinter ihr nahm Schlitz die Laterne von seinem Speer. Er hielt sie in die Höhe und inspizierte das Tunnelinnere.
    Das Gestein war glatt und glänzend, weitaus heller als der verrußte Obsidian der Goblintunnel. Wasser stand in zahlreichen Pfützen und spritzte unter jedem ihrer Tritte auf; in mehreren dieser Lachen sah sie kleine Schlangen.
    Schlitz’ Fuß zermalmte drei davon, während er sich umsah. Das Geräusch hallte eigenartig wider.
    Der Tunnel war so eng, dass Veka ihren Stab parallel zur Wand halten musste, um nirgends anzustoßen.
    »Komm weiter!«, flüsterte sie.
    Sie ertappte sich dabei, wie sie sich beim Gehen unwillkürlich duckte, und zwang sich, das Kinn hochzuhalten und das Rückgrat durchzudrücken: Helden latschten nicht mit hängenden Schultern durch die Gegend; Helden hielten sich stolz und aufrecht.
    Aber wie oft wanderten Helden schon durch einen Tunnel unter einem See, dessen Wassermassen von nichts als einer dünnen Steinschicht zurückgehalten wurden? Die Stille war fast so greifbar wie die Feuchtigkeit in der Luft.
    Schweiß lief ihr den Rücken hinunter. Kaltes Wasser tropfte auf ihren Nacken. Sie legte die Ohren an und ging weiter. Der Tunnel neigte sich abwärts und folgte dem Bett des Sees immer tiefer nach unten.
    Das Ende des Tunnels war ein schwarzes Loch im dunklen, glänzenden Gestein des Bodens. Eine Leiter, die aus demselben magisch geformten Obsidian gemacht war, führte auf der entfernten Seite nach unten.
    »Gib mir die Laterne!« Sie hielt die blaue Flamme über das Loch und ließ ihren Stab in den Raum darunter fallen. Das Klappern hörte sich furchtbar laut an nach der Durchquerung des Tunnels, aber nichts geschah. Während sie die Hitze der Laterne an ihrem linken Arm spürte, kletterte Veka hinab in den Thronraum des legendären Nekromanten.
    Wände und Boden bestanden aus schwarzem Marmor und lagen unter einer dicken Staubschicht. Sie konnte Fußabdrücke sehen, wo Jig und die anderen heruntergekommen waren. Ein Glasmosaik dekorierte die Decke; es erinnerte sie ein wenig an das in Jigs Tempel, wenngleich die Bilder hier abstrakt und bedeutungslos waren. Der Geruch von Konservierungsmitteln und altem Fledermausmist brachte sie

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