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Die Göring-Verschwörung

Die Göring-Verschwörung

Titel: Die Göring-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Müller Hale
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zu lassen, und so Himmlers Position noch weiter zu stärken. Er will an Himmler vorbei und dazu braucht er Hermann.«
    »Heydrich und Göring verbündet??«
    »Ein reines Zweckbündnis   – die zuverlässigste von allen Allianzen.«
    »Ich wage es kaum zu fragen«, antwortete Clarson erstaunt, »aber was ist mit Heydrichs Loyalität zu seinem Führer?«
    »Heydrich ist eine Ratte, die immer oben schwimmen wird. Loyalität kennt er nur zu sich selbst.«
    »Das ist alles komplett widersinnig«, rief Ariane.
    »Ganz im Gegenteil, gnä ’ Frau. Hermann hat sich mit Heydrich abgesprochen, gleich nachdem diese lästige Schnüffelnase Struttner uns auf die Spur gekommen war.«
    Clarson zog die Augenbrauen hoch. »Darum bin ich nach meinem nächtlichen Zusammenstoß mit dem angetrunkenen Obersturmführer nicht mehr behelligt worden.«
    »Heydrich hat ihn auf Görings Intervention hin zurückgepfiffen«, bestätigte Binnewies.
    »Und Struttner hat davon nichts gewusst?« Clarsons Griff um den Silberknauf wurde fester.
    »Fanatiker wie ihn belässt man am besten in ihrem Wahn von der Gradlinigkeit der Welt.«
    »Es erscheint mir ein äußerst gefährliches Spiel, einen solchen Grobian ermitteln zu lassen, während man einen Umsturz vorbereitet.«
    »Du wärst überrascht, wie nützlich er sich für unsere Sache erwiesen hat.«
    »Inwiefern?«
    »Auf vielfältige Weise.«
    »Das bedeutet im Klartext?«
    »Nun zum Beispiel, als er dich vorgestern in den Schnee geworfen hatte, da wusste ich, dass du dich ganz auf unsere Seite stellen würdest«, lachte Binnewies. Er ließ den verblüfften Clarson stehen, stellte sich an den Schreibtisch und blätterte die Dokumente aus dem Tresor durch.
    Clarson ließ seinen Hut in einen der Sessel fallen, stützte sich auf den Stock und massierte sich mit der rechten Hand die Schläfen. Die blonde Bestie sollte plötzlich ein Mitkämpfer der Verschwörer sein, dabei machten seine Männer gerade Jagd auf ihn. Binnewies hatte es gestern Nacht nicht für nötig erachtet, die kleinste Andeutung darüber zu machen, und offenbar verschwieg er ihm noch einiges mehr. »Wie ich sehe, hast du auch hier Zugang zu Verschlusssachen.«
    »Das sind die Befehle, die im Rahmen des Putsches hätten rausgehen sollen, um die Autorität der neuen Regierung in allen Reichsteilen zu etablieren. Die meisten davon sind wertlos für künftige Zwecke. Doch ein paar Perlen befinden sich darunter.« Zufrieden zog Binnewies einige wenige Blätter aus dem Stapel heraus, die im Unterschied zu den anderen bereits Görings Siegel und Unterschrift trugen. »Die sind jetzt am besten bei mir aufgehoben.« Er faltete die Papiere und schob sie in die Innentasche der Uniform über dem Stuhl.
    »Wäre es in Anbetracht der Situation nicht angemessener, sie ins Feuer zu werfen?«
    »Ist bloß eine kleine Absicherung für den Eventualfall.«
    »Sie sagen, Struttner sei an die Leine gelegt«, mischte sich Ariane ein. »Wieso bin ich dann am helllichten Tag aus dem Hotel verschleppt worden?«
    »Unglücklicherweise hat der Obersturmführer eine Tendenz, eigenmächtig zu handeln. Es tut mir ausgesprochen leid, dass Sie am Ende der ganzen Affäre noch unschuldig in deren Mühlen geraten sind.«
    »Soll das bedeuten, dass alles ein Irrtum war und die deutsche Geheimpolizei uns fortan unbehelligt lassen wird?«, hakte Ariane nach.
    »Ich denke, das wird das Ergebnis der zurzeit stattfindenden Besprechung zwischen Heydrich und Göring sein.«
    »Ganz überzeugt klingen Sie nicht.«
    Das Schellen der Hausglocke unterbrach sie.
    Binnewies trat an die Tür, öffnete sie einen Spalt und lauschte in den Korridor. Einen Augenblick später betrat ein Leutnant aus Görings Regiment schnaufend den Raum. Sein blasses Gesicht unter kurz geschorenen, rotblonden Krausen kam Clarson bekannt vor.
    Der junge Offizier nahm Haltung an und deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung von Clarson und Ariane.
    »Das geht in Ordnung, Manke, Sie können frei sprechen«, sagte Binnewies, der ihn offensichtlich erwartet hatte.
    Der Neuankömmling zögerte dennoch.
    »Ihre Meldung, Leutnant!«, fügte Binnewies ungeduldig und in schärferem Ton hinzu.
    »Der SD ist auf der Suche nach Ihnen, Herr Major«, erstattete der Leutnant halb flüsternd Bericht.
    »Verdammt!«
    »Eine Abordnung hat eben mit gezogener Waffe Ihr Büro gestürmt.«
    »Verdammt, verdammt!« Binnewies fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    »Was bedeutet das?«, mischte sich Clarson ein.
    »Göring

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