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Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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ihm das Töten seiner Feinde irgendeine Genugtuung verschaffte, so war es ihm jedenfalls nicht anzusehen.
    » Ich tu’s für dich « , rief er.
    Gleichzeitig stieß er einem Guori, der gerade ausgeholt hatte, um ihm den Schädel zu spalten, das Krummschwert zwischen die Rippen.
    Souanne konnte es nicht fassen: Guederic hatte beschlossen, bei diesem Kampf das Töten zu übernehmen, um sie vor sich selbst zu schützen – auf die Gefahr hin, sich damit selbst ins Verderben zu stürzen.
    Damián beobachtete, wie Josion und Souanne an Bord der Wasserratte kletterten, und auch er selbst hätte sich längst an der Schiffswand hochhangeln können, aber noch waren nicht alle Erben beisammen. Er wollte auf die Langsameren warten und erst als Letzter an Bord gehen, so wie es einem Ritter der Grauen Legion zustand. Statt sich also in Sicherheit zu bringen, rannte er an der Wasserratte vorbei und warf sich einer Gruppe von sechs Guori entgegen. Er hoffte inständig, Guederic, Lorilis und den anderen auf diese Weise etwas Zeit zu verschaffen.
    Die Angst beflügelte ihn. Mit gezücktem Schwert schlug er eine Bresche durch die Guori. Eine primitive Axt schrammte seinen Arm, ein Wurfspieß traf ihn am Oberschenkel, aber ansonsten blieb er unversehrt. Jetzt war seine Klinge blutüberströmt. Ein Eingeborener presste sich die Hände auf den Bauch, während ein anderer versuchte, den Blutschwall zu stoppen, der ihm aus dem Hals pulsierte. Damián schlug noch einen dritten Mann nieder und rannte dann weiter durchs Wasser vom Schiff fort, in der Hoffnung, die verbleibenden Männer würden ihm nachjagen.
    Nur zwei verfolgten ihn. Der dritte Unverletzte setzte zusammen mit seinen Stammesbrüdern zum Sturm auf das Schiff an. Damián brach der kalte Schweiß aus: Die Wasserratte war jetzt von einer ganzen Horde Einheimischer umzingelt. Niemals würden es alle Erben zurück an Bord schaffen. Schon flogen brennende Fackeln an Deck …
    Am Strand lieferte sich Maara einen erbitterten Kampf gegen eine Überzahl Gegner. Zwanzig Schritte weiter versuchte Zejabel, Lorilis vor der tödlichen Raserei der Guori zu schützen. Guederic und Najel waren nirgends zu sehen. Damián hoffte, dass sie sich irgendwo hinter dem Schiff befanden.
    Er selbst geriet nun ebenfalls in Bedrängnis. Die beiden Krieger, die ihn verfolgten, waren ihm dicht auf den Fersen und ließen sich selbst durch plötzliche Richtungswechsel nicht abschütteln. Damián blieb nichts anderes übrig, als stehen zu bleiben und sich dem Kampf zu stellen. Sein einziger Vorteil war, dass ihre Körper ungeschützt waren. Auch der Wahnsinn, dem sie offenbar verfallen waren, hätte es Damián leichter machen können, aber leider war das Gegenteil der Fall: Die Raserei schien die Guori unempfindlich gegen Schmerz zu machen und ihre Brutalität noch zu verstärken. Allmählich wurde es für Damián brenzlig. Zweimal schon hatten sie ihn mit einer überraschenden Attacke überrumpelt, und er verdankte es nur seinen blitzschnellen Reaktionen, dass er noch lebte.
    Zum Glück war er durch die Ausbildung bei der Grauen Legion in Taktik geschult, wodurch er einen weiteren Vorteil vor den Männern hatte, die blindwütig drauflosschlugen. Nach einer Weile gelang es ihm, einen Guori an der Brust zu treffen. Der Mann fiel rücklings ins Wasser. Gleich darauf konnte Damián auch den zweiten außer Gefecht setzen. Fieberhaft versuchte er, sich einen Überblick zu verschaffen. In diesem Moment rammte etwas Schweres sein Bein.
    Damián sprang erschreckt zur Seite, bevor er entdeckte, dass es nur ein herrenloser Einbaum war, der auf den Wellen trieb. Der Vorfall wäre nicht weiter von Bedeutung gewesen, hätte nicht am Boden des Kanus ein gefesselter und geknebelter Guori gelegen. Er war nicht tätowiert wie die anderen, und Todesangst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Damián dachte nicht lange nach und befreite den Mann. Die Erben konnten jede Hilfe gebrauchen.
    Doch der Mann erwies sich als undankbar, um nicht zu sagen feige. Vielleicht war er aber auch nur vernünftig. Kaum war er frei, ließ er eine kurze Tirade in seiner Sprache ab und ergriff dann die Flucht. Damián hielt ihn nicht zurück. Wozu auch? Er konnte niemanden dazu zwingen, das Schicksal der Erben zu teilen …
    Wenigstens half ihm diese Begegnung, ihre Lage besser zu verstehen. Die Guori waren nicht zufällig hier. Offenbar brachten sie auf der Insel Menschenopfer dar! Wie lange mochte das schon so gehen? Wahrscheinlich, seit Usul auf der

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