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Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Insel aufgetaucht war. Vermutlich sorgte ein mächtiger Stamm Guori in dieser Gegend für Angst und Schrecken und überfiel schwächere Eingeborenengruppen. Die Gefangenen opferten sie dann Usul. Damián stellte sich kurz die grausamen Zeremonien vor, die sie an dem Strand abhielten. Welches Schicksal erwartete ihre Opfer, nachdem sie sie Usul übergeben hatten? Wohin brachte die dämonische Kreatur die Unglücklichen und was stellte sie mit ihnen an?
    Damián hoffte, die Antwort darauf nie zu erfahren. Deshalb hatten die Guori sie also angegriffen. Sie waren auf der Suche nach Menschenfleisch, um Usul zufriedenzustellen. Die Erben durften sich auf keinen Fall ergeben! Es wäre Ironie des Schicksals, wenn sie als Menschenopfer für einen Dämon endeten, der früher einmal ein Gott gewesen war.
    Damián fand seinen Kampfgeist wieder und rannte los, um Maara zu helfen. Die Barbarenprinzessin schien wahre Heldentaten zu vollbringen. Um sie herum lagen mehrere Leichen. Sie kämpfte allein, und jeden Moment konnte ihr ein Angreifer in den Rücken fallen. Damián stürzte an ihre Seite und stach zwei Guori von hinten nieder – das war vielleicht nicht besonders ehrenhaft, aber wenn sich sechs oder sieben Männer über eine einzige Frau hermachten, hatten sie nichts Besseres verdient!
    Damiáns Hilfe kam keine Dezille zu früh. Maara war über und über mit Blut bedeckt. Sie hatte ihre letzten Kräfte mobilisiert, um den Angriff der Horde abzuwehren, und allmählich war sie erschöpft. Noch mehr erschütterte Damián allerdings etwas, das ihm erst jetzt auffiel: Maara weinte.
    » Er hat Najel fortgeschleppt « , keuchte sie zwischen zwei Lowahieben. » Dieser verfluchte Dämon hat meinen Bruder! «
    Diese Worte entfachten abermals Maaras Wut, und sie kämpfte wieder wie eine Löwin. Damián begriff, dass sie die Guori für Najels Verschwinden bezahlen ließ. Nun begann auch er, mit neuem Eifer auf ihre Angreifer einzuschlagen. Die Vorstellung, dass jemand dem sanftmütigen Jungen etwas antun könnte, war einfach unerträglich.
    Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Unwillkürlich musste er lächeln. Es war einfach absurd. Guederic hatte Recht: Die Erinnerungen kehrten immer dann zurück, wenn man es am wenigsten erwartete …
    Ihm war soeben die Lösung eingefallen. Der Schlüssel zu Amanóns Geheimschrift.
    Es war ein Alptraum. Schon die Begegnung mit Usul war schrecklich gewesen, aber was dann geschah, war das pure Grauen. Najel wurde vor Lorilis’ Augen von der abscheulichen Kreatur entführt, und sie konnte nichts dagegen tun!
    Alles ging furchtbar schnell. Auf Damiáns Ruf hin liefen die Erben los, um sich auf das Schiff zu retten. Lorilis hatte noch keine zehn Schritte gemacht, da war der Dämon ihr schon auf den Fersen. Sie hörte ihn in wilden Sätzen hinter ihr her durch den Sand springen. Fast spürte sie seinen stinkenden Atem im Nacken.
    Najel war nicht weit von ihr entfernt. Er blieb stehen, um sie zu beschützen, und reckte der Kreatur mutig seinen Stock entgegen. Doch leider konnte er mit dieser Waffe nichts gegen das Ungeheuer ausrichten. Usul sprang Najel an, packte ihn mit seinen schuppigen Armen, und im nächsten Augenblick wälzten sich die beiden im Sand! Lorilis schrie auf und streckte die Hand aus, um Usul mit ihrem magischen Blitz zu treffen, aber nichts geschah. Diesmal schien ihre Magie nicht zu wirken, und so konnte Usul ungehindert im Dickicht verschwinden und Najel mit sich fortschleifen.
    Lorilis wollte zu ihren Gefährten laufen, um sie zu warnen, doch es war zu spät. Schon strömten die Guori von allen Seiten herbei und fielen wie ein Rudel brüllender Hyänen über die Bucht und den Strand her. In Todesangst rannte Lorilis zu Zejabel hinüber und ging hinter ihr in Deckung. Dann warteten beide auf den Ansturm ihrer Feinde. Zejabel sah den Guori erhobenen Hauptes entgegen, wehrhaft wie eine Festung, während sich Lorilis hinter ihrem Rücken verschanzte und zitternd ihren Dolch umklammerte …
    Zejabel rührte sich erst, als die ersten Guori sie erreichten. Sie stieß mit ihrem Speer so schnell und treffsicher zu, dass die Männer im Lauf noch ein paar Schritte weitertaumelten, bevor sie tot zu Boden fielen. Die nächsten Angreifer waren vorsichtiger, aber das Ergebnis war dasselbe. Die Eingeborenen wirkten wie von Drogen betäubt und schienen weder Angst zu kennen noch Schmerz zu spüren. Blindlings stürzten sie sich in die Speerspitze, die Zejabel ihnen

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