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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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zählte sie und stellte fest, daß sich die gleiche Anzahl im Hangar befand wie zuvor. Der Unbekannte war also noch im Turm. Das hieß, wenn er nicht irgendwo ein Schiff versteckt hatte. Es gab immer ein Wenn.
     »Ich schätze, wir können die Navigationsbänder entfernen«, sagte er. »Das würde verhindern, daß der Schnark ein Raumschiff benutzt. Aber ich bin sicher, sie sind irgendwo gespeichert. Der Schnark brauchte den Computer nur neue Bänder anfertigen lassen.«
     »Warum sollte er ein Raumschiff benutzen?«
     »Ich weiß es nicht. Aber ich würde seine Pläne gern durcheinanderbringen, ihn irgendwie aus der Reserve locken.«
     »Der Biß des Moskito.«
     »Mehr wäre es wohl nicht, fürchte ich. Aber ein Moskito kann einen Menschen töten, wenn er ihm die Malaria bringt.«
     Er äußerte damit keine reine Prahlerei. Burton glaubte, daß es irgendwo in der Verteidigung des Schnark eine Schwäche, ein Loch geben mußte, wie klein es auch war.
     Sie beschleunigten die Stühle, flogen zum Turm-Mittelschacht und ließen sich zur direkt darunterliegenden Ebene hinabfallen. Sie betraten ein kreisförmiges Gebiet mit einem Durchmesser von fünfzig Metern und einhundertundsechzig Meter hohen Wänden. Zwölf rechteckige Metalltüren waren in gleichen Abständen in die Wände eingelassen. Den Diagrammen des Computers zufolge bot jede einzelne Zutritt zu einer dreieckigen, kuchenstückförmigen Kammer von 8,6 Kilometern Länge und 122 Metern Höhe. Die Spitze jeder Kammer war leicht abgestumpft und endete in den Wänden des Zentrumskreises.
     Als Burton die Diagramme betrachtet hatte, hatte er vorgehabt, den Computer nach dem Inhalt der riesigen Kammern zu fragen. Eine dringende Angelegenheit hatte ihn jedoch unterbrochen, bevor er dazu gekommen war, und er hatte vergessen, die Frage noch einmal aufzugreifen. Jetzt, wo er hier war, würde er selbst nachsehen, was sie enthielten.
     Jede Tür trug auf dem Mittelpunkt ein Goldsymbol, das die Identität des Zwölferrat-Mitglieds der Ethiker andeutete, dessen Besitztümer hier lagerten. Das Symbol direkt vor Burton bestand aus zwei horizontalen Balken, die von zwei längeren vertikalen Balken gekreuzt wurden. Es war Logas Symbol. Man könnte es, dachte Burton, ein Doppelkreuz nennen.
     Er gab das ihn identifizierende Codewort, und über den Balken bildete sich ein leuchtender Bildschirm.
     »Ich wünsche den Raum hinter dieser Tür zu betreten«, sagte Burton. »Benötige ich ein Codewort, um die Tür zu öffnen?«
     Der Bildschirm enthüllte: JA.
     »Welches Codewort benötigt man, um die Tür zu aktivieren?« sagte Burton.
     Er hatte erwartet, daß der Computer erwiderte, diese Information sei für ihn nicht erhältlich. Statt dessen blitzte jedoch in den Buchstaben der Ethiker auf: LOGA SAGT.
     »Das ist ja einfach genug«, murmelte De Marbot.
     In der Hoffnung, daß die Worte nicht mit Logas Stimmabdruck gekoppelt waren, sprach Burton mit perfekter Betonung die ethische Wendung aus.
     Die Tür öffnete sich nach außen und enthüllte einen kleinen, kahlen, gut erhellten Raum. An der gegenüberliegenden Wand befand sich eine Treppe, die zu einer kleinen Plattform führte. Die beiden gingen hinauf, und Burton drückte die konventionelle, längliche Tür auf. Die dahinterliegende Räumlichkeit war erhellt, wenn auch das Licht erst in dem Augenblick aufgeflammt war, als sie die Tür geöffnet hatten. Sie standen eine Weile blinzelnd da, bevor sie erkannten, was sie sahen.
     Obwohl sie in der Nähe der gewölbten Wände stehen mußten, stellte sich in ihnen die Illusion ein, daß sich die Wände rechts und links neben ihnen meilenweit erstreckten. Der Horizont schien sehr weit entfernt.
     Die Entfernung vor ihnen war jedoch keine Illusion. Dieser gewaltige Raum war 8,6 Kilometer lang.
     »Es ist eine kleine Welt«, sagte De Marbot leise.
     »So klein auch wieder nicht.«
     Der größte Teil schien aus einem gewaltigen, gepflegten Park mit vielen Bäumen und gemähtem Gras zu bestehen. Vor ihnen, etwa vier Kilometer entfernt, lag ein sanft ansteigender Hügel, auf dessen Spitze sich ein in der Nachmittagssonne funkelndes Gebäude befand. Die Villa war wahrscheinlich echt; die Sonne war zweifellos simuliert.
     »Es sieht ziemlich römisch aus«, sagte Burton. »Ich schätze jedoch, wenn wir uns dem Haus nähern, werden wir bei den Details Unterschiede ausmachen.«
     Ihre Stühle hätten zwar durch die Türen gepaßt, aber Burton entschied sich dagegen,

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