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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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machen«, sagte er heiser zu dem großen Wissenschaftler.
     »Ja, aber denk doch an die Werbewirkung! Wenn der stinkreiche Josef von Arimathea davon hört, wird er jede Menge Schekel rausrücken. Außerdem kann er die Spende von der Steuer absetzen.«
     Als Frigate in späteren Jahren wieder einmal an diese Szene dachte, war er sich gewiß, damals noch nichts von Werbewirkungen und absetzbaren Spenden gewußt zu haben. Er mußte seine Kindheitsphantasie neu rekonstruiert haben. Aber die Einbildungskraft arbeitet rückwärts so gut wie vorwärts, wenn nicht gar noch besser.
     Vielleicht war es diese Version von Jesus Christus, die den jungen Frigate dazu gebracht hatte, Science Fiction zu lesen. Obwohl er ausgiebig in den Werken von Swift, Twain, Doyle, London, Dumas, Baum und Homer gestöbert hatte, hatte er auch die Bibel gelesen, und eine von Doré illustrierte Ausgabe der Werke John Bunyans. Irgendwo in den schlammigen, brodelnden Tiefen seines Unterbewußtseins verschmolzen seine religiösen Impulse mit seiner Verehrung der Wissenschaft als Erlöser der Menschheit. Die frühen Science FictionMagazine und -Bücher, die er las, beruhten auf der Prämisse, daß die Ratio, die Logik und die Wissenschaft den Homo sapiens aus der Scheiße ziehen würden, in die er sich während der letzten hunderttausend Jahre hineinmanövriert hatte. Obwohl Frigate in einer hochtechnisierten Zivilisation lebte, hatte er damals nicht gewußt, daß die Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit, die Bronzezeit, die Eisenzeit und das Mittelalter in jedem neugeborenen Kind steckten. Gepäck, das jeder Mensch sein Leben lang mit sich schleppte. Es gab nur wenige, die sich von einem Teil dieser Belastung befreien konnten, aber niemand konnte sie ganz abschütteln.
    Nun ja, Nur mochte eine Ausnahme sein.
     »Es gibt gewisse Dinge an diesen Zeitaltern, die durchaus wünschenswert sind«, hatte Nur gesagt. »Ich selbst habe mich bestimmt nicht von ihnen befreit.«
     Als Frigate elf war, schlitterten seine Eltern in eine religiöse Apathie. Sie hörten eine Weile auf, in die Erste Kirche der Christlichen Wissenschaft auf dem Hamilton Boulevard in Peoria zu gehen. Obwohl sie nicht wollten, daß ihr ältester Sohn nicht mehr zur Kirche ging, wollten sie ihn nicht jeden Morgen zur Kirche der Christlichen Wissenschaft bringen. So schrieben sie ihn in die Sonntagsschule der Presbyterianischen Kirche auf der Arcadia Avenue ein, die in Gehdistanz lag.
     Hier lief er mit erhobenem Kopf und voller theologischer Geschwindigkeit in die Vorbestimmung. Er hatte sich noch nicht von der Erschütterung der Seele und dem philosophischen Trauma erholt, das aus dem Zusammenbruch resultierte.
     »Die ganze Welt wurde für mich danach zur Rekonvalenszenzstation«, hatte Frigate Burton einmal erzählt. »Natürlich übertreibe ich ein wenig.«
     Bis dahin war Frigate überzeugt gewesen, man würde mit dem Himmel belohnt, wenn man ein Leben voller guter Taten und Gedanken und der unerschütterlichen Gewißheit führte, daß Gott existierte und die Bibel Gültigkeit aufwies.
     »Die Presbyter behaupteten, es spiele keine Rolle, ob man glaube, voller Gnade und ein beispielhafter Christ zu sein. Gott hatte ja Tausende von Jahren zuvor, bevor man überhaupt auf die Welt gekommen war, ja, sogar vor der Schaffung des Universums, entschieden, daß dieser Ungeborene erlöst und jener verdammt werden würde. Ihr Glaube ähnelte Twains Theorie der Vorbestimmung. Von dem Moment an, da das erste Ur-Atom mit dem als zweiten erschaffenen zusammenstieß, war eine Kettenreaktion in Kraft gesetzt worden, die sich nach dem Winkel und der Geschwindigkeit des Zusammenstoßes richtete. Wären Winkel und Geschwindigkeit anders gewesen, hätte sich alles Nachfolgende anders ergeben. Der Lebensweg des Menschen war gebahnt. Nichts konnte ihn ändern. Jede einzelne Handlung war vorbestimmt. Um die Computersprache des zwanzigsten Jahrhunderts zu verwenden: vorprogrammiert.«
     Der Haken war, daß man nicht einfach »Zum Teufel damit« sagen und ein liederliches, gottloses Leben führen konnte. Man mußte sich verhalten, als sei man ein wahrer Christ. Noch schlimmer, man mußte wirklich einer sein. Man mußte wirklich glauben; man durfte kein Heuchler sein.
     Aber man würde erst nach dem Tod erfahren, ob Gott den Aufstieg ins Paradies oder den Sturz in die ewigen Flammen der Hölle für einen vorgesehen hatte.
     »Hatten die Presbyter wirklich recht, konnte man das ganze Leben lang ein böser

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