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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Mu’grom-Ritual gar nicht.«
    Es trat gespannte Stille ein, was Maara als Antwort ausreichte.
    » Das habe ich mir gedacht«, fuhr sie fort. » Es handelt sich um einen alten wallattischen Brauch. Das Mu’grom ist eine Grube, die durch ein Gitter geteilt ist. Bei uns gibt es mindestens ein Mu’grom in jedem größeren Dorf. Es dient der Wahrheitsfindung bei Streitfragen, die nicht auf Grundlage des bestehenden Rechts gelöst werden können, oder dann, wenn sich Opfer und Täter gleichermaßen schuldig gemacht haben.«
    » Und was hat das mit uns zu tun?«, fragte Souanne empört. » Willst du dich etwa als Richterin aufspielen?«
    » Darum geht es nicht«, stöhnte die Kriegerin. » Außerdem dient das Mu’grom nicht dazu, einer der Parteien Recht zu geben. Die Streitenden werden in der Grube eingesperrt, jeder auf einer Seite des Gitters, und müssen so lange dortbleiben, bis sie sich geeinigt haben. Das Ergebnis der Einigung wird dann niedergeschrieben, ins Archiv aufgenommen und zum Gesetz erklärt.«
    Als sie geendet hatte, wappnete sie sich innerlich gegen die zu erwartenden Proteste, aber die Eingesperrten blieben stumm. Wahrscheinlich begriffen sie langsam, worum es Maara ging, und waren erleichtert, dass sie nicht vorhatte, sie zu verraten. Die Ruhe hielt jedoch nicht lange an, und erneuert brach sich ihr Ärger Bahn.
    » Du willst uns also dem Mu’grom unterziehen?«, schlussfolgerte Damián. » Wozu? Worüber sind wir uns deiner Meinung nach nicht einig?«
    » Abgesehen von dieser verdammten Tür!«, schimpfte Souanne.
    » Ich will nur sicher sein, dass ich das Richtige tue, wenn ich mich euch weiter anschließe«, gestand die Kriegerin. » Eigentlich müsste ich nach Wallos zurückkehren. Mein Vater, der König, ist verschwunden, und als seine rechtmäßige Erbin müsste ich meinem Volk die Nachricht überbringen und den Thron besteigen. Indem ich das nicht tue, missachte ich sein Andenken, und dafür brauche ich gute Gründe. Deshalb muss ich wissen, ob unser Bündnis und unsere Entschlossenheit stark genug sind und ob wir das Äußerste wagen werden, um unsere Eltern zu retten.«
    Maara biss sich auf die Lippe. Sie hatte nicht vorgehabt, so viel von sich preiszugeben, und ärgerte sich, Schwäche gezeigt zu haben. Zum Glück kam ihr das zugute. Damiáns Stimme klang plötzlich viel sanfter:
    » Das solltest du doch längst wissen«, sagte er. » Wie kommst du dazu, daran zu zweifeln, dass wir …«
    » Weil wir alle unsere kleinen Geheimnisse haben«, unterbrach Maara ihn. » So kann das nicht weitergehen. Ich will, dass jeder von uns die Wahrheit sagt, und zwar die ganze Wahrheit. Wenn wir nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben, dazu nicht in der Lage sind, sollten wir uns besser trennen und jeder seine eigenen Wege gehen.«
    Abermals herrschte Schweigen. Die Kriegerin schaute durch den Spalt in der Tür. Die Eingesperrten wechselten resignierte und missbilligende Blicke.
    » Was sollen wir dir denn erzählen?« fragte Josion. » Du weißt offenbar mehr als wir.«
    » Deshalb werde ich auch anfangen«, antwortete die Kriegerin. » Folgendes hat Usul meinem Bruder verraten: Der Dämon behauptet, dass sich mein Vater im Jal befindet.«
    Die Mitteilung löste allseits Überraschung aus. Die Erben sprangen von ihren Kojen auf und schienen von neuer Tatkraft beflügelt. Selbst Zejabel, die bis dahin völlig reglos dagesessen hatte, erhob sich und runzelte besorgt die Stirn. Die ersten Bemerkungen ließen nicht lange auf sich warten. Maara hörte kaum hin, denn die gleichen Gedanken waren ihr schon die ganze Nacht durch den Kopf gegangen.
    » Im Jal? Das kann nicht sein.«
    » Das Jal gibt es doch gar nicht mehr.«
    » Die Wächter wurden doch alle getötet …«
    » Dann lebt Keb also noch?«
    » Oder auch nicht …«
    » Er kann nicht dort sein. Und wo sind dann die anderen?«
    » Was ist mit meinen Eltern?«, fragte Lorilis flehend.
    Najel war bisher bloß ein stummer Zuhörer gewesen, aber die Traurigkeit der jungen Kaulanerin ging ihm zu Herzen.
    » Ich weiß es nicht«, gestand er bekümmert. » Sie sind bestimmt bei meinem Vater … Aber ich kann es nicht beschwören. Ich war verletzt und hatte Angst … Ich habe meine Frage nicht klar formuliert … Ich dachte nur an mich … Es tut mir leid!«
    » Was hat Usul sonst noch gesagt?«, bohrte Damián nach. » Hat er von Sombre gesprochen?«
    » Eins nach dem anderen!«, schnitt ihm Maara das Wort ab. » Jetzt ist es erst mal an euch, uns

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