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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Geständnis spannte sich jeder Muskel in Guederics Körper. Er hatte geahnt, dass die Unterhaltung diese Wendung nehmen würde, noch bevor die Legionärin den Mund aufmachte. Jetzt starrten ihn alle an, und in jedem seiner Gefährten schien etwas anderes vorzugehen. Das Ganze war ihm äußerst unangenehm.
    » Ist das wahr?«, fragte Damián nach einer Weile.
    Sein Bruder war ganz bleich. Er schien sich vor allem Sorgen um ihn zu machen, was Guederic ein wenig tröstete.
    » Das weißt du selbst ganz genau«, sagte er ernst. » Wie sonst hätte ich die Kämpfe der vergangenen Dekade überleben können?«
    Frech und selbstbewusst hielt er den Blicken stand. Überraschenderweise erleichterte ihn das Geständnis. Er nahm es Souanne auch nicht übel, dass sie ihrer beider Geheimnis preisgegeben hatte. Allerdings hatte er momentan nicht das geringste Verlangen, weiter darüber zu sprechen, denn die Situation war so schon schwierig genug. Deshalb beschloss er, die anderen von der eigentlichen Frage abzulenken, wie er es schon seit Beginn des Mu’grom vorgehabt hatte.
    » Jetzt bin ich wohl an der Reihe«, stieß er plötzlich hervor. » Auch ich habe etwas, das ich euch verraten will.«
    Er machte eine Pause und lächelte spitzbübisch, obwohl ihm eigentlich nach Weinen zumute war.
    » Maara und Najel haben sich uns eigentlich nur angeschlossen, um mich zu töten«, eröffnete er den anderen. » Auf Geheiß ihres Vaters Kebree. Und sie behaupten, sie wüssten nicht, warum.«
    Die Atmosphäre in der kleinen Kajüte war auf einmal bleischwer. Unruhig rutschten die Erben auf ihren Kojen hin und her. Einige waren ungläubig, andere verblüfft und ratlos. Guederic wandte den Blick nicht von Maara ab. Die Kriegerin kniff die Augen zusammen, ihr Gesichtsausdruck war unergründlich. Vielleicht beschloss sie in diesem Moment, ihren Auftrag doch noch auszuführen. Guederic wappnete sich innerlich für einen Kampf, doch dann überlegte er es sich anders. Sollte die Wallattin versuchen, ihm die Lowa über den Schädel zu ziehen, würde er sich nicht wehren. Dann hätte er sein Schicksal nicht mehr selbst in der Hand, und das erfüllte ihn mit innerer Ruhe, auch wenn sie nicht von langer Dauer sein würde.
    » Stimmt das?«, fragte Damián erneut.
    Maara wirkte wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Die meisten Menschen hätten dem zornigen Blick der Barbarenprinzessin nicht standgehalten … Wohl aber Guederic. Wenn er seine Nöte für eine Weile beiseiteschob, sah er nur noch die ungebändigte Schönheit der jungen Frau, ihren Körper, für die Liebe wie geschaffen, und ihren Mund, der bereit schien zuzubeißen, den er aber nur zu gern geküsst hätte. Diese Lust hatte ihn die ganze Nacht wachgehalten, und selbst der Zwischenfall mit Souanne war letztlich auf sein Verlangen nach Maara zurückzuführen.
    Die schallende Ohrfeige, die sie ihm plötzlich verpasste, war umso schmerzlicher für ihn. Wahrscheinlich erwarteten die Erben, dass er zurückschlug, aber er rührte sich nicht und zuckte nicht einmal mit der Wimper, als Maara erneut die Hand hob. Doch diesmal stellte sich Damián zwischen sie und packte Maara am Handgelenk.
    » Das reicht!«, sagte er streng. » Ob das stimmt, habe ich gefragt!«
    » Lass los«, zischte die Kriegerin. » Ich warne dich. Lass mich sofort los, sonst wirst du es bereuen.«
    » Antworte!«, forderte Josion. » Du wolltest doch, dass wir alle die Wahrheit sagen.«
    Die Wallattin fletschte die Zähne und wandte sich hilfesuchend zu ihrem Bruder um, doch der war kreidebleich und nicht in der Lage, ihr beizustehen. Guederic hielt es nicht mehr aus. Er hatte die junge Frau nicht in Schwierigkeiten bringen, sondern nur von sich selbst ablenken wollen.
    » Lasst sie in Ruhe«, verlangte er. » Sie hat es mir selbst gebeichtet. Und wenn sie mich wirklich hätte umbringen wollen, wäre ich längst tot.«
    » So viel ist sicher«, schnaubte die Kriegerin verächtlich.
    Wütend rieb sie sich das Handgelenk, das Damián mittlerweile losgelassen hatte, und richtete ihre ganze Wut gegen Guederic.
    » Wenigstens weiß ich jetzt, warum mein Vater dich tot sehen wollte. Du bist ein Unmensch, ein gnadenloser Mörder.«
    Guederic hätte diese Anschuldigung gern von sich gewiesen, aber im Grunde hatte sie Recht. Wie sollte man sonst beschreiben, was aus ihm geworden war? Er war ein ausgehungertes Raubtier, eine wilde Bestie ohne jedes Mitleid für ihre Beute. Selbst der Triumph, den er nach seinen ersten erfolgreichen

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