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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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erschlagen oder eine Feuersäule entstehen zu lassen. Doch dank der Übungen, die Zejabel mit ihr gemacht hatte, konnte sie ihre Kräfte mittlerweile besser steuern und kontrollierter auf die Ströme einwirken, die die Welt zusammenhielten. Dadurch waren auch die Folgen für ihren eigenen Körper geringer.
    Lorilis seufzte und beschloss, einen Versuch zu wagen. Als die Erben sahen, dass sie in Stellung ging, traten sie ein paar Schritte zurück und beobachteten die Umgebung, um sich zu vergewissern, dass kein Rominer in der Nähe war.
    Lorilis begann, tief ein- und auszuatmen, so wie sie es von Zejabel gelernt hatte. Dann konzentrierte sie sich auf ihre Wahrnehmung des Universums, und kurz darauf wurden die Energieströme sichtbar, die jedes Lebewesen und jeden Gegenstand mit allen anderen verbanden. Lorilis ging sogar etwas zu weit, sodass sie auch die senkrecht verlaufenden Ströme wahrnahm, welche die Vergangenheit und die unzähligen Möglichkeiten der Zukunft verkörperten, die jedes Wesen und Ding in sich trägt. Rasch passte sie ihre Konzentration an, so wie man die Schärfe eines Fernrohrs einstellt, um nur jene Ströme wahrzunehmen, die sie verwenden wollte: Jene nämlich, die von der Steinplatte ausgingen und von allen anderen festen Gegenständen in unmittelbarer Nähe. Ihrer würde sie sich bedienen, um das Unmögliche zu bewerkstelligen.
    Zunächst beging sie den Fehler, die Steinplatte als das anzusehen, was sie in den Augen der meisten Sterblichen war: ein roher, kaum bearbeiteter Felsblock aus dem Steinbruch, der nur von vier kräftigen Ochsen von der Stelle bewegt werden konnte. Dieses Bild hielt sich lange genug in ihrem Geist, um ihre bisherigen Anstrengungen zunichtezumachen, und so musste sie noch einmal von vorn anfangen.
    Diesmal beschloss sie, sich nicht von der äußeren Erscheinung beeindrucken zu lassen. Schließlich war sie bereit, einen Versuch zu wagen. Langsam hob sie die Hand und richtete sie auf die Steinplatte.
    Diese Geste hatte sich während der Übungen mit Zejabel eingestellt wie von selbst. Sie hatte erkannt, dass der Stern, den ihre Handfläche und Finger bildeten, ein hervorragendes Werkzeug war, um die Energieströme in ihrer Nähe einzufangen und zu bündeln. Indem sie ihre Finger ein wenig beugte oder streckte oder die Handfläche in die eine oder andere Richtung drehte, konnte sie die verschiedensten Wirkungen erzielen. Um jedoch auch nur die Hälfte von ihnen zu beherrschen, müsste sie vermutlich mehrere Jahre üben. Und würde sie erst beide Hände einsetzen, wären den Kombinationsmöglichkeiten keine Grenzen mehr gesetzt. Im Augenblick genügte es ihr aber, eine ausreichend starke Zerstörungskraft in die richtige Bahn zu lenken und sie auf den Stein zu richten.
    Es war das erste Mal, dass sie ihre Kräfte zu einem wichtigen Zweck heraufbeschwor, ohne dabei in Lebensgefahr zu schweben, und sie genoss die Gelassenheit, die dieser Umstand mit sich brachte. Sie ließ sich Zeit und teilte ihre Kräfte sorgsam ein, achtete darauf, sich nicht zu überanstrengen, und kontrollierte die in ihr aufsteigende Energie, die sie aus der Umgebung zog. Da Lorilis nicht genau wusste, wie viel Kraft sie tatsächlich benötigte, beschloss sie, mit einem Schlag alle ihr zur Verfügung stehende Energie zu entfesseln. Auf diese Weise hätte sie nur einen Versuch. Wenn dieser keine Wirkung zeigte, würde sie nicht in der Lage sein, einen weiteren Anlauf zu nehmen.
    Eine ganze Dezille lang wob sie ein regelrechtes Geflecht aus Energie, das sie über der Steinplatte schweben ließ, um es später darauf fallen zu lassen. Wahrscheinlich wurden ihre Gefährten allmählich ungeduldig und fragten sich, warum sie die ganze Zeit mit den Fingern in der Luft herumfuchtelte … Doch Lorilis bemühte sich, ihre Blicke zu ignorieren und so viel Energie in ihrem Netz zu sammeln wie möglich. Als sie das Gefühl hatte, es ginge nicht mehr weiter, und schon fürchtete, ihr Gewebe würde jeden Augenblick explodieren und ungeahnten Schaden anrichten, ließ sie es auf den Stein los.
    Sogleich ertönte ein lauter Knall, vergleichbar mit einem Donnerschlag während eines Gewitters. Vor Schreck hielt sich Lorilis die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. Als sie sie wieder öffnete, sah sie, dass fast alle es ihr gleichgetan hatten. Hastig blickten sich die Erben zu den umliegenden Häusern um, weil sie fürchteten, dass nun eine Horde von wütenden Rominern herbeigestürmt kommen würden.
    Alle, außer

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