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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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auch mich angegriffen. Ich konnte es zuerst kaum glauben, aber offenbar ist das Undenkbare geschehen: Einigen Menschen ist es gelungen, abermals die Kräfte des Universums zu manipulieren.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Maara.
    »Das heißt, dass wir mit dem Schlimmsten rechnen müssen«, sagte Damián leise. »Wenn unsere Feinde die Magie wieder zum Leben erweckt haben, sind sie zu allem Möglichen fähig …«
    »Spielst du damit auf eine Rückkehr der Dämonen an? Glaubst du, uns steht der Angriff eines neuen Sombre bevor? «
    Als Antwort erhielt Maara nur Schweigen. Niemand wagte auch nur zu nicken, als könne diese kleine Geste die Worte der Wallattin wahr werden lassen.
    Guederic konnte nur eins denken: Es war schon zu spät.
Josion hatte eine staubtrockene Kehle, er fühlte sich völlig ausgelaugt und kraftlos. Er hatte gehofft, nach der Erzählung würde eine schwere Bürde von ihm abfallen, und so war es auch. Doch damit war noch keine Prüfung bestanden, keine Aufgabe erfüllt, kein Mensch gerettet. Die wirkliche Gefahr lag nicht hinter, sondern vor ihnen. Für einen Moment wünschte er, er könnte einschlafen und nie wieder aufwachen.
    Josion riss sich zusammen. Es gab Wichtigeres zu tun, als Trübsinn zu blasen. Die anderen wollten jetzt alles ganz genau wissen. Sie stellten Fragen über Fragen und drängten ihn, Einzelheiten zu Ereignissen zu erzählen, die mit ihren Eltern zusammenhingen. Meistens konnte Josion die Fragen aus dem Gedächtnis beantworten, und nur manchmal nahm er eines der Tagebücher zur Hand, um seiner Erinnerung auf die Sprünge zu helfen, obwohl er sie schon unzählige Male gelesen hatte. Geduldig beschwor er die Bilder der Vergangenheit herauf. Irgendwann waren die Gefährten so aufgekratzt von den Geschichten über Dämonen und Prophezeiungen, dass sie beschlossen, eine Pause zu machen.
    Der achte Dekant neigte sich seinem Ende zu, es ging auf Mit-Nacht zu. Seit ihrer Ankunft auf der Burg hatten sie nichts gegessen, und jetzt holten sie kurzerhand ihre Vorräte aus den Bündeln und improvisierten ein spätes Mahl. Niemand schlug vor, den Saal zu verlassen und es sich anderswo gemütlich zu machen, was Josion nur zu gut verstand. Der Saal der Erinnerung war jener Teil der Burg, wo sich die Gefährten ihren Eltern am nächsten fühlten. Außerdem waren sie viel zu müde, um in den Küchentrakt hinunterzugehen, wo sie erst Feuer machen
und Lampen hätten entzünden müssen. Überdies waren die dunklen Gänge und Treppen der Burg den anderen sicher unheimlich, wo sie doch gerade erst vom Jal’karu, Sombres Mausoleum und dem Tunnel unter dem Rideau erfahren hatten.
    Als sie ihre knurrenden Mägen besänftigt hatten, wandten sie sich abermals Niss’ Gemälden zu. Sie studierten die Bilder mit neuer Aufmerksamkeit, weil sie die dargestellten Szenen jetzt in einen größeren Zusammenhang einordnen konnten. Die Art, in der Lorilis’ Mutter die verschiedenen Generationen von Erben porträtiert hatte, ließ niemanden kalt. Auf den ersten Gemälden waren die weisen Gesandten zu sehen, mit denen alles begonnen hatte. Als Nächstes kamen die Gefährten, die Corenn und Grigán um sich versammelt hatten und denen es gelungen war, Saat zu töten. Auf den letzten Bildern waren ihre Kinder dargestellt, die die Götter vernichtet und das Jal zum Verschwinden gebracht hatten. Josion wurde schwer ums Herz, als er daran dachte, welche Heldentaten ihre Vorfahren vollbracht hatten. Die jüngste Generation von Erben, zu der auch er gehörte, hatte in dem Kampf, der schon seit hundertsechzig Jahren tobte, keine Rolle zu spielen. Ihre einzige Aufgabe war es, ihren Eltern und Großeltern nicht in die Quere zu kommen und sich nicht von ihren Feinden erwischen zu lassen.
    Nach den Gemälden sahen sie sich die Erinnerungsstücke an, die ihre Eltern von ihrem Abenteuer mitgebracht hatten. Die ethekischen Manuskripte aus Zuïas Palast machten den größten Teil dieser Sammlung aus. Die Rachegöttin Zuïa war eine der Verbündeten des Dämons Sombre gewesen, und die Erben hatten die Bücher
damals aus ihrer Bibliothek gestohlen. Seitdem hatte Amanón überall auf der bekannten Welt nach weiteren ethekischen Manuskripten oder Gegenständen mit ethekischen Schriftzeichen gesucht und seine Fundstücke auf die Burg gebracht. Aus den Schriften des ältesten Volkes der bekannten Welt hatten die Erben vor über zwanzig Jahren erfahren, wie das Jal entstanden war. Nun blätterten ihre Kinder ehrfürchtig in den

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