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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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bekämpft, das nun seinen Sohn in Versuchung führte. Guederic durfte nicht nachgeben. Andererseits … Er und seine Gefährten befanden sich in einer aussichtslosen Lage, umzingelt von Feinden, die kein Erbarmen kannten. Er musste handeln, ganz gleich, welchen Preis er dafür zahlen musste! Sonst waren sie alle verloren!
    Gerade als Guederic alle Hoffnung aufgeben wollte, passierte am anderen Ende des Saals etwas, das seinen Gegner für einen Moment ablenkte. Neben Lorilis, die irgendwie in den Kampf hineingeraten war, blitzte plötzlich ein bläuliches Licht auf, und einer der Eindringlinge sank tot zu Boden. Guederic nutzte die Chance: Er ließ das Krummschwert fallen und stürzte sich auf seinen Gegner. Mit links packte er die Hand, mit der dieser ihm das Schwert in den Leib stoßen wollte. Gleichzeitig rammte er dem Mann mit aller Kraft die rechte Faust in den Magen.
    Der Schlag nahm seinem Gegner den Atem, er klappte vornüber und seine Arme baumelten schlaff herab. Guederic entriss ihm das Schwert und schleuderte es weit von sich. Am liebsten hätte er den Mann zu Boden geworfen und seinen Kopf so lange gegen die Steinplatten geschlagen, bis er seinen letzten Atemzug tat. Nur mit gewaltiger Willensanstrengung gelang es ihm, von dem Mann abzulassen, der sich mittlerweile auf dem Boden zusammenkrümmte.
    Aber jetzt hatte er Blut geleckt. Wenn es ihm nicht schnell gelang, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu richten, würde er dem Drang nachgeben, sein Opfer
zu töten. Fiebrig sah er sich nach seinen Gefährten um. Lorilis kauerte auf dem Boden. Sie wirkte unverletzt, aber völlig benommen. Damián war dabei, seinen letzten Gegner in die Enge zu treiben, während Maara und Najel gemeinsam auf einen weiteren Kerl einhieben. Nur Souannes Gegner schien noch eine echte Bedrohung darzustellen, und er befand sich ganz in seiner Nähe. Guederic rannte los und sprang ihn von hinten an.
    Der Mann wehrte sich heftig und versuchte, ihn abzuschütteln, während er zugleich mit dem Schwert nach ihm stieß. Aber Guederic hatte ihn fest im Griff. Es wäre so einfach, so berauschend …
    Guederic kämpfte erneut an zwei Fronten: Einerseits versuchte er, seinen Gegner außer Gefecht zu setzen, andererseits musste er mit aller Kraft dem Drang widerstehen, ihm mit einem Ruck das Genick zu brechen.
    Mit großer Selbstbeherrschung gelang es ihm, seinen Gegner und sich selbst zugleich zu besiegen. Eingezwängt in Guederics Klammergriff gab der Mann schließlich auf und rührte sich nicht mehr. Zwei Schritte vor ihm stützte sich Souanne keuchend auf den Knien ab und sah erstaunt, aber dankbar zu ihm herüber. Sie war schweißgebadet und völlig außer Atem.
    Als Guederics voriger Gegner, der sich auf dem Boden zusammengekrümmt hatte, plötzlich aufsprang und sich auf sie stürzte, hätte sie fast nicht mehr schnell genug reagieren können.
    Sie riss das Schwert hoch, und in seiner Hast spießte sich der Angreifer auf ihrer Waffe auf. Souanne, die dem Sterbenden direkt ins Gesicht sah, riss die Augen auf, und was sich dann auf ihrem Gesicht abzeichnete, ließ Guederic
erschaudern. In Souannes Augen loderte eine Flamme. Er wurde leichenblass.
    »Du … Du hast einen Menschen getötet«, sagte Guederic tonlos. »Und du hast es gespürt, habe ich Recht? Du hast dieses … dieses … Gefühl gespürt!«
    Die Legionärin sah ihn an, schien ihn aber nicht wahrzunehmen. Langsam stand sie auf und kam auf ihn zu. Als Guederic begriff, was sie vorhatte, war es schon zu spät: Sie holte aus und rammte dem Mann, den er immer noch umklammert hielt, ihr Schwert mitten ins Herz. Guederic war nicht überrascht. Vielmehr war er wütend, enttäuscht – und neidisch. Er missgönnte Souanne die Ekstase, die bei dem Stoß auf ihrem Gesicht aufgeblitzt war. Er selbst hatte diesen Rausch spüren wollen! Wutschnaubend ließ Guederic den Toten zu Boden gleiten und ballte die Fäuste.
    Er merkte, wie er seinem Drang zu töten nachzugeben drohte, und klammerte sich verzweifelt an den letzten klaren Gedanken, den er noch fassen konnte. Um ihn herum lagen zehn Leichen am Boden. Wollte er tatsächlich ein weiteres Leben auslöschen? Nein!, schrie es in ihm.
    Er wandte sich ab und rannte aus dem Saal. Was mit den anderen geschah, war ihm gleich. Er wollte nur weg. Wenn er nur einen Moment länger bliebe, würde etwas Schreckliches geschehen.
    Najel war voller Bewunderung für die kriegerischen Fähigkeiten seiner Schwester. Sie tötete ihre Gegner gnadenlos,

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