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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dante Alighieri
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Obwohl sie immer ziehn in dunkler kühle
Und schatten immerwährend sie umsäume
Der nie den strahl von mond und sonne fühle.
     
Ich hielt den fuss und lenkte auf die räume
Jenseit der flut die blicke um zu sehen
Die bunte fülle frischer blüten-bäume:
     
Und dort erschien wie dinge die geschehen
In einem nu und mit des staunens zwange
Von jedem andren trachten abzustehen:
     
Ganz einsam eine frau die im gesange
Dort ging und blume neben blume pflückte
Vom farbenflor auf ihrem ganzen gange.
     
›Ach schöne Frau ● vom liebesstrahl berückte!
Sofern ich es dem aussehn recht entnehme
Darin ja stets das herz sein zeichen drückte ●
     
Sagt ich zu ihr ● ich bitte dich: bequeme
Dich herzukommen zu des flusses rande
So dass ich deines sanges sinn vernehme.
     
Du riefst vor meinen geist nach ort und stande
Proserpina ● am tage der gestohlen
Der mutter sie – und ihr die frühlingslande.‹
     
So wie sich wendet ● nah am grund die sohlen
Und nah beisammen ● eine frau im tanze
Wo sich die füsse sacht nur überholen:
     
So kehrte sie im rot- und gelben glanze
Der blumen zu mir.. einer maid gebaren
Die ehrbar senkt die blicke glich das ganze.
     
Und meinen bitten wollte sie willfahren..
Sie nahte sich ● so dass die süssen laute
Mit ihrem inhalt mir verständlich waren.
     
Sie kaum dort angekommen ● wo dem kraute
Zum bade winkt des schönen flusses welle
Beschenkte mich indem sie aufwärts schaute.
     
Nicht glaub ich dass erstrahlt von solcher helle
Der Venus auge als mit seinem brande
Der Sohn sie traf an eines andren stelle.
     
Sie lächelte ● am rechten uferrande
Entpflückend mit den händen blüt an blüte
Die samenlos gedeihn im hehren lande.
     
Drei schritte trennte uns der fluss.. doch mühte
Der Hellespont den Xerxes liess durchwandern –
Noch heut ein zaum vermessenem gemüte –
     
Mit mindrer widerwärtigkeit Leandern
Der strömung wegen zwischen den gestaden:
Als mich ● da mich ein ufer schied vom andern.
     
    FEGEFEUER ● XXVIII. GESANG ● 1–75.
     

ERSCHEINUNG DER SIEBEN LEUCHTER
Wie eine frau in himmlischem entzünden
Fuhr sie nach diesen worten fort im sange:
Glückselige die ledig ihrer sünden!
     
Und wie die elfen einsam auf dem gange
Durch waldesgründe – jene gern sich breitend
Im Sonnenstrahl und diese vor ihm bange:
     
So ging sie nun dem fluss entgegenschreitend
Am ufer ● ich verfolgte ihre spuren
Mit kleinem ihren kleinen schritt begleitend.
     
Als wir vereint kaum deren hundert fuhren
Bemerkt ich wie der fluss im bogen rausche
Und ostwärts ging es jetzo durch die fluren.
     
Nicht lange wandelt ich nach diesem tausche
Als sie sich mir gerad entgegenwandte
Und sagte: O mein bruder steh und lausche!
     
Und sieh! mit einem mal ein glanz entbrannte
Den ganzen wald hindurch nach allen winden
Dass ich ● im zweifel noch ● ihn blitz benannte.
     
Doch da die blitze wie sie treffen schwinden
Und jener blieb zur hell und hellern leuchte
Da fragt ich sinnend: welche deutung finden?
     
Dann rann ein süsses tönen wie mich deuchte
Durch lichte luft – dass ich gerechte stösse
Auf das erkühnen Evas nicht mehr scheuchte.
     
Es folgten erd und himmel Gottes grösse
Als nur ein weib und das geformt erst eben
Nicht ruhte bis das rätsel sich entblösse.
     
Denn wenn sie's ausgehalten fromm ergeben
So hätt ich in dem unnennbaren glücke
Schon lang gelebt und immer mögen leben...
     
Indem ich wandernd so die ersten schlucke
Genoss der ewigen Seligkeit ● beklommen
Und noch begierig dass mich mehr entzücke:
     
Da war wie feuer um uns her entglommen
Der ganze wald durch grüner zweige mitten
Und süsses tönen ward als sang vernommen.
     
Hochheilige Jungfraun! wenn ich je gelitten
Für euch durch hunger frost und irre-züge:
Nun hab ich grund euch um den lohn zu bitten.
     
Nun füllet mir am Helikon die krüge!
Nun sorget dass Uraniens chor nicht säume
Und schwer zu denkend ding im reim sich füge!..
     
Und etwas weiter sieben goldne bäume
Gab uns der anschein vor – denn lang erstreckten
Sich zwischen uns und ihnen noch die räume.
     
Und als wir nah genug die häupter reckten
So dass dasselbe vorhin falsch geschaute
Durch ferne keine züge mehr verdeckten:
     
Hat kraft die mit der Scheidung uns betraute
Gewiesen dass es sieben leuchter seien
Und Hosiannah des gesanges laute.
     
Von oben leuchteten die schönen reihen
Viel klarer als auf seinem mitten pfade
Der mond in mitternächten wolkenfreien.
     
Ich sah mit der verwundrung

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