Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

ist das? fragte er ein Huhn, das gerade neben ihm stand.
    «Das ist der Adler, der König der Vögel», antwortete das Huhn.
    «Wäre es nicht herrlich, wenn wir auch so hoch am Himmel kreisen könnten?»
    «Vergiß es», sagte das Huhn. «Wir sind nur Hühner.»
    Also vergaß der Adler es wieder. Und er lebte und starb in dem Glauben, ein Huhn zu sein.
    Anthony Demello, The Song of the Bird

    In uns allen wohnt der Geist dieses goldenen Adlers, und in uns allen, Männern wie Frauen, steckt auch ein Held, ein Magier, ein Abenteurer, ein Priester und ein friedvoller Krieger. Wir tragen alle Rollen in uns. Wir sind aus stärkerem Material, als die meisten von uns sich bis jetzt träumen lassen, und in unserem Körper liegen Geheimnisse verborgen, die noch auf Enthüllung warten.
    Sobald wir begreifen, daß unser Selbstbild nicht mehr ist als eben nur ein Bild, beginnt der Heilungsprozeß. Der Nebel lichtet sich, und wir sehen ein Schild vor uns, auf dem steht: «Freier Durchgang. »

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Der Weg zu einem besseren Selbstwertgefühl
    Wenn ich eines Tages die Zügel der Macht niederlege
Und wenn ich dann alle anderen Freunde auf der Erde verloren habe,
Dann werde ich wenigstens noch einen Freund haben,
Und der wohnt tief in meinem Inneren.
    Abraham Lincoln
    Was wir verdienen
    Im großen kosmischen Rahmen gesehen, bekommen wir als Individuen und als gesamte Menschheit vielleicht genau das, was wir brauchen, um zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Akzeptieren wir das, können wir zuversichtlich und mit einer positiven Einstellung weiterleben, selbst wenn unsere Lebensumstände aufgrund äußerer Kräfte (zum Beispiel sozialer Ungerechtigkeit oder weil wir in einem armen Teil der Erde leben) schwierig sind. Ob wir es im Leben leicht oder schwer haben, hängt von vielen inneren und äußeren Faktoren ab. Ein Teil des Drehbuchs steht vielleicht sogar in den Sternen.
    Viele mutige Seelen sind über das Schicksal, das sie zu erwarten hatten, hinausgewachsen und haben selbst extreme Nöte und Schwierigkeiten überwunden. Sie können uns allen als leuchtendes Vorbild dienen. Vielleicht gestalten wir unser Leben nicht allein, vielleicht liegt das Ruder des Schicksals nicht völlig in unserer Hand – aber wir haben auf jeden Fall großen Einfluß auf unser Geschick. Zu einem großen Teil sind wir selber unseres Glückes Schmied. Was für Erfahrungen wir uns gestatten, hängt sehr davon ab, was wir zu verdienen glauben. Unser Selbstwertgefühl, das heißt, wie zufrieden wir mit uns als Mensch sind, spielt eine Schlüsselrolle in unserem Leben.
    Les Brown wuchs als Schwarzer in einer armen, ländlichen
Gegend Amerikas auf, und seine Schulbildung war völlig unzureichend. Doch er arbeitete sich hoch, wurde ein beliebter Moderator für Talkshows am Radio und bekam schließlich sogar einen Posten in der Regierung von Ohio. Heute hält Brown Vorträge vor Gruppen und Firmen in ganz Amerika.
    Dagegen kenne ich einige Leute, die aus der gehobenen Mittelklasse stammen, in einem teuren Wohnviertel aufgewachsen sind, eine gute Schule besucht und anschließend studiert haben und sich trotzdem auf die eine oder andere Art fast ihr Leben zerstört haben. Ein entscheidender Faktor dabei war ihr Selbstwertgefühl. Besitzen wir ein hohes Selbstwertgefühl, ergibt sich alles andere von selbst; wenn nicht, dann kann uns gar nichts helfen.
    Die größte Hürde
    Vielleicht kommen wir uns so attraktiv oder schön vor wie ein Fotomodell oder ein Filmstar, vielleicht halten wir uns für hochintelligent, vielleicht stammen wir aus einer reichen Familie oder besitzen die Fähigkeit zum Hochleistungssportler; doch solange wir das Gefühl unserer eigenen Wertlosigkeit nicht überwinden, kann aus unserem Leben trotzdem nichts werden, weil wir es nicht zulassen.
    Ich muß hier einen kleinen Unterschied zwischen Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl machen. Im Hinblick auf bestimmte Dinge wie beispielsweise unser Aussehen, unsere körperlichen Fähigkeiten oder unsere Intelligenz können wir durchaus ein großes Selbstbewußtsein haben. Aber solange wir uns als Mensch nicht vorbehaltlos mögen , solange wir nicht das Gefühl haben, ein guter Mensch zu sein und Erfolg, Reichtum, Frieden, Glück und Liebe zu verdienen , begehen wir einen der beiden folgenden Fehler:
Wir sabotieren unsere eigenen Bemühungen oder gehen der Erfüllung unseres Lebens auf irgendeine andere Weise aus dem Weg. Wir wählen oder schaffen uns schlecht bezahlte Stellungen,