Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
bleibt bestimmt nicht lange so» und wartest auf den nächsten Tiefschlag?
Leidest du relativ oft an Krankheiten oder Verletzungen oder sabotierst du deine eigenen Bemühungen auf irgendeine andere Art und Weise? (Nicht jede Krankheit oder Verletzung ist Eigensabotage!)
Wenn du Geld hast, juckt es dich dann in den Fingern, es möglichst schnell wieder auszugeben? Fällt es dir schwer, Geld zu erwerben?
Triffst du häufig «falsche» Entscheidungen und machst dir das Leben schwerer, als es eigentlich sein müßte?
Wenn du einige dieser Fragen oder gar alle mit ja beantwortet hast, steht die Hürde eines zu geringen Selbstwertgefühls dir noch im Weg.
Das Paradoxe am menschlichen Selbstwertgefühl
Die Erleuchtetsten von uns – diejenigen mit den höchsten Idealen , den höchsten Visionen, den höchsten Maßstäben – haben häufig das geringste Selbstwertgefühl, denn sie messen sich an ihren hohen Maßstäben und stellen dann fest, daß ihr Verhalten und ihre Leistungen zu wünschen übriglassen. Wenn das Sonnenlicht des erhöhten Bewußtseins direkt über den dunklen Brunnen unserer Psyche streift, dann sehen wir unsere negativen Seiten und unsere Ängste. Menschen, denen diese Sensibilität oder diese erleuchtete Vision fehlt, messen sich an niedrigeren Maßstäben. Daher scheinen sie eine höhere Selbsteinschätzung zu besitzen als die wacheren und bewußteren Menschen!
Das Paradoxe daran ist, daß es denen, die tatsächlich den Pfad des friedvollen Kriegers gehen, die offenen Auges durch die Welt gehen und ihre Eigenheiten und Fehler sehen, manchmal am schwersten fällt, zu erkennen, daß sie friedvolle Krieger sind.
In den vergangenen Jahren habe ich bewußt an den Problemen gearbeitet, die mit meinem Selbstwertgefühl zusammenhängen. Unter anderem habe ich eine Karteikarte an einer Stelle befestigt, wo ich sie jeden Tag sehen kann. Auf diese Karte habe ich eine Botschaft geschrieben, die mich nun jeden Morgen begrüßt: Wieviel Gutes kannst du heute verkraften? Denn uns wird immer nur so viel Gutes zuteil, wie wir innerlich ertragen können.
Wie unser Selbstwertgefühl entsteht
Das Selbstwertgefühl entwickelt sich fast ebenso früh wie das Ichgefühl. Später in unserer Kindheit während des Sozialisationsprozesses entwickelt sich dann der Gerechtigkeitssinn, und wir beginnen uns der einen oder anderen Seite zuzuneigen.
Als Kind lernen wir, uns so zu behandeln, wie unsere Mitmenschen uns behandeln. Zeigen unsere Eltern uns Liebe, vor allem in den frühesten Kleinkindstadien, indem sie uns berühren, liebevoll mit uns sprechen, uns im Arm halten und uns beachten , dann sind wir zufrieden mit uns und unserem Körper. Wir haben das Gefühl, wertvoll zu sein und Aufmerksamkeit und liebevolle Berührungen zu verdienen.
Später, wenn wir heranwachsen und uns besser verständlich machen können und unsere Eltern uns loben, uns unsere Fehler und Ungezogenheiten verzeihen und uns immer wieder sagen, was für «gute Kinder» wir sind, lernen wir, mit uns zufrieden zu sein, weil wir einfach so sind, wie wir sind – und nicht, weil wir dies oder das getan oder uns so oder so verhalten haben. Das ist vielleicht das größte Geschenk, das meine Eltern mir je gemacht haben.
Sind wir zufrieden mit uns, sind wir ganz natürlich offen für alle Möglichkeiten, die das Leben bietet. Wir sind optimistisch und bereit, das zu erreichen, was wir vom Leben erwarten. Es würde uns niemals einfallen, uns mit weniger zu begnügen.
Der innere Richter
Doch irgendwann, im allgemeinen zwischen dem vierten und zehnten Lebensjahr, wird dieses Muster durchbrochen. Ältere Kinder hätscheln die Eltern nicht mehr einfach nur mit bedingungsloser
Zuneigung. Jetzt werden wir zu Mitgliedern der Gesellschaft erzogen. Unsere Eltern und unsere Umgebung beginnen uns für «gutes» Verhalten zu belohnen und für «schlechtes» Verhalten zu bestrafen . Zu den primären Belohnungen können zum Beispiel Aufmerksamkeit, Anerkennung, Zuneigung und Lob gehören; sekundäre Vorteile können besondere Privilegien oder materielle Geschenke sein. Zu den primären Strafen gehören der Entzug von Belohnungen (das Zuckerbrot) und sogar körperlicher Schmerz (die Peitsche).
Durch diese subtilen oder weniger subtilen Belohnungen und Strafen und die begleitenden verbalen Stichworte («Du bist ein braver Junge/ein braves Mädchen.» – «Das war falsch!») entwickeln wir einen Moralkodex , der vielleicht von Kultur zu Kultur variiert, aber fast immer in
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