Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
gespeichert sind, lösen negative körperliche und emotionale Reaktionen aus.
Wenn uns ein anderes Auto schneidet, können wir uns sagen: «So ein unverschämter Mensch!» oder «Armer Kerl, der hat wohl einen anstrengenden Tag hinter sich.» Diese Gedanken führen zu sehr unterschiedlichen körperlichen und emotionalen Reaktionen. Es gibt viele negative Überzeugungen, die Streß schaffen und aufrechterhalten. Hier ein paar Beispiele:
Wenn jemand nichts von uns zu halten scheint, bedeutet das, daß wir im Unrecht oder schlechte Menschen sind (deshalb müssen wir unbedingt dafür sorgen, daß jeder uns mag und unser Verhalten billigt).
Unser Wert hängt davon ab, wieviel wir leisten und produzieren (deshalb müssen wir leisten und produzieren, sonst sind wir nichts wert).
Um glücklich zu sein, brauchen wir die große Liebe und eine stets erfreuliche Partnerbeziehung.
Wir müssen immer alles gut machen (und die anderen Menschen auch).
Unsere Weltsicht ist die richtige (und deshalb haben alle Menschen, die nicht der gleichen Meinung sind wie wir, unrecht).
Sehr beliebt sind auch verzerrte Vorstellungen mit Absolutheitsanspruch, in deren Falle wir nur allzuleicht geraten. Hier eine kleine Auswahl:
Die Entweder-oder-Haltung: Entweder wir haben eine Sache ganz richtig oder ganz falsch gemacht. (Gegenvorschlag: Auch die Nuancen und Zwischentöne des Lebens akzeptieren, statt alles schwarz oder weiß zu sehen.)
Die totale Verantwortung: Wenn jemand schlecht gelaunt ist, fühlen wir uns persönlich dafür verantwortlich, ihn aufzuheitern. (Gegenvorschlag: Den Rücktritt als Manager des Universums einreichen und statt dessen ein gutes Buch über Co-Abhängigkeit lesen.)
Das Sich-selbst-Abstempeln: Wenn wir einen Fehler machen, akzeptieren wir ihn nicht etwa und lernen aus ihm, sondern beschimpfen uns: «Ich Dummkopf!» (Gegenvorschlag: Darüber nachdenken, als was unsere Eltern uns früher immer abgestempelt haben, und uns fragen, ob wir das jetzt an ihrer Stelle fortsetzen wollen.)
Überbewertung des Negativen: Von zwölf Aufgaben erledigen wir zehn sehr gut; aber wir konzentrieren uns ausgerechnet auf die zwei Dinge, die uns nicht so gut gelungen sind. (Gegenvorschlag: Daran denken, uns jedesmal zu loben, wenn wir eine Sache gut gemacht haben.)
Negative Gedanken und Erwartungen, mit denen wir unseren Mißerfolg von vornherein vorprogrammieren: «Du hast sicher keine Lust, mit mir auszugehen?» (Gegenvorschlag: So schwierig oder seltsam es uns auch erscheinen mag, wir können lernen, unsere Äußerungen möglichst positiv zu formulieren und mit positiven Resultaten zu rechnen.)
Zwar erkennt unser Bewußtes Selbst, wie unlogisch dieses auf Schwarzweißmalerei basierende Denken ist, aber durch unsere
Eltern oder andere Einflüsse in unserer Kindheit ist unser Basis-Selbst so vorprogrammiert, daß es diese negativen Gedanken akzeptiert. Also erleben wir trotzdem die Auswirkungen. Indem wir uns diese Tendenzen bewußtmachen und unser Denken zum Beispiel mit Hilfe positiver Visualisierungen neu programmieren, können wir unser Basis-Selbst allmählich umerziehen. Mit der Zeit werden sich dann immer weniger streßerzeugende Probleme und Erschütterungen «da draußen» zeigen.
Interpretationen der Realität
Ereignisse sind nichts weiter als Ereignisse. Nehmen wir einmal das Beispiel Party. Auf manchen Partys haben wir uns wohlgefühlt und auf anderen wieder nicht, je nachdem, was sich in unserem Inneren abspielte und ob wir den Interpretationen unseres Verstandes Glauben schenkten oder nicht.
Durch seine falschen Deutungen oder verzerrten Sinngebungen ruft der Verstand oft emotionale Unwetter in uns hervor. Eines Tages fuhr ich eine kurvenreiche Straße entlang. Die Fahrerin eines Autos, das mir entgegenkam, öffnete ihr Fenster und schrie laut: «Schwein!» zu mir herüber. Ich war beleidigt und außer mir, daß eine völlig fremde Frau mich einfach Schwein nennen durfte. «Wahrscheinlich hat sie Probleme mit Männern», dachte ich, als ich um die Kurve bog – und hätte beinahe ein Schwein überfahren, das mitten auf der Straße stand.
Gesundheit, Streß und innere Widerstände
Die meisten Krankheiten beginnen mit streßerzeugenden Gedanken, die Spannungen im Körper auslösen. Jeder Gedanke hat eine entsprechende Auswirkung auf den Körper. Neueste Forschungen auf dem immer weiter werdenden Feld der psychosomatischen Medizin haben ergeben, daß das feingestimmte Abwehrsystem unseres Körpers nahezu sofort auf
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