Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
funktioniert und was für einen Aufruhr er in uns erzeugt –, können wir uns der Lösung zuwenden und Möglichkeiten suchen, die unser Denken befreien und uns die Wahrheit erkennen lassen, daß es keine alltäglichen Momente gibt
Die Meditation ist eine der wunderbarsten Methoden, sein Ba sis-Selbst vom Lärm der Gedanken zu befreien und es den Unterschied zwischen der Realität und den zufälligen Gedanken zu lehren. Mit genügend Übung lernen wir, zwischen Objektivem und Subjektivem zu unterscheiden. Zwar entsteht nach wie vor immer wieder neuer Gedankenlärm in uns, aber unser Basis-Selbst hält ihn dann nicht mehr fest. Unser Körper bleibt entspannt, unsere Emotionen bleiben ruhig.
Was ist Meditation?
Wenn wir ruhig und bequem mit gerader Wirbelsäule und halb oder ganz geschlossenen Augen dasitzen und meditieren, steigen Gedanken in uns auf – zornige Gedanken, glückliche Gedanken, beunruhigende Gedanken, angenehme Gedanken –, aber wir kümmern uns nicht um sie. Wir verkrampfen uns nicht, wir reagieren nicht, wir leisten keinen Widerstand und achten nicht auf sie. Wir sitzen einfach nur da. Dabei entdecken wir, daß Gedanken auftauchen und wieder verschwinden wie Wolken am Himmel oder Wellen im Ozean. Wenn uns klar wird, wie flüchtig und vergänglich unsere Gedanken sind, dann erkennen wir unser eigenes wahres Wesen im Schweigen, jenseits aller Worte, jenseits aller Gedanken.
Die elementarste Form der Meditation ist die reine Aufmerksamkeit. Wir beobachten die Dinge vollkommen losgelöst, ohne uns an etwas zu klammern oder etwas zu beurteilen, nicht vom Standpunkt des Bewußten Selbst aus, sondern vom Standpunkt des Bewußtseins selbst. Wir sehen zu, wie körperliche Empfindungen, Emotionen, Sorgen, Bilder und innere Dialoge kommen und gehen.
Um unsere Konzentration zu unterstützen, können wir unsere
Aufmerksamkeit auch auf etwas Bestimmtes richten: Wir beobachten oder zählen unsere Atemzüge, konzentrieren uns auf einen Laut, den wir im Geist ständig wiederholen (ein Mantra), oder auf ein Bild (zum Beispiel eine Kerzenflamme). Wenn wir merken, daß unsere Aufmerksamkeit abschweift und dem Strom unserer Gedanken folgt, lenken wir unser Bewußtsein einfach wieder auf den Gegenstand unserer Aufmerksamkeit zurück, mühelos, ohne uns zu beunruhigen oder ein Werturteil zu fällen.
Es gibt viele verschiedene Meditationsformen und genügend Schulen und Bücher, die die Grundprinzipien und -praktiken der Meditation lehren. Ich möchte hier auf den Kern der Meditation hinweisen: klare, losgelöste Beobachtung.
Der Sinn der Meditation
Alle paar Sekunden zieht knapp unterhalb der Schwelle unserer bewußten Wahrnehmung eine Riesenmenge an Gedankenformen, Bildern, Klängen und Gefühlen vorbei. Sie alle sind in der Lage, uns unterschwellig zu überzeugen. Ein zorniger Gedanke entsteht knapp unterhalb unserer bewußten Wahrnehmung, also werden wir wütend, ohne genau zu wissen, warum. Ein trauriger Gedanke entsteht, und wir haben plötzlich schlechte Laune. Ein furchterregendes Bild taucht auf, und wir fühlen uns unsicher oder bekommen Angst.
Werbefachleute machen sich die Macht der unterschwelligen Überzeugung schon seit Jahren zunutze. Sie umgehen damit das kritische Urteilsvermögen unseres Bewußten Selbst und zielen direkt auf das leicht beeinflußbare Basis-Selbst mit ansprechenden Bildern, die uns dazu motivieren, Produkte zu kaufen – vom Papierhandtuch bis zum Auto.
Die Meditation dient dazu, unsere Gedanken «lauter zu stellen» und gleichzeitig die rasch vorbeihuschenden unterschwelligen Botschaften unseres Denkens zu verlangsamen, damit wir sie erkennen können, statt ihnen zum Opfer zu fallen. Die Meditation gibt uns die Freiheit wieder, zu entscheiden, ob wir auf unsere Gedanken reagieren wollen oder nicht.
Was geschieht bei der Meditation?
Wenn wir uns hinsetzen und meditieren, fällt uns zuallererst das auf, was sich auf der physischen Ebene abspielt. Vielleicht fühlen wir uns nicht ganz wohl, irgendwo tut uns etwas weh, wir sind nervös und zappelig oder möchten uns an einer Stelle kratzen, wo es uns juckt. Wenn wir uns dann daran erinnern, das alles loszulassen, und unsere Aufmerksamkeit wieder auf unsere Atmung, unser Mantra oder ein Bild richten, für das wir uns entschieden haben, oder auf einfaches, aufmerksames Gewahrsein, und alles, was in uns aufsteigt, vorüberziehen lassen, dann stimmt unsere Aufmerksamkeit sich auf eine tiefere Ebene unserer Psyche ein.
Als nächstes
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