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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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religiöser Transzendenz. Doch in Wirklichkeit können wir gleich jetzt, in diesem Augenblick, die Seligkeit erleben, wenn wir die Schichten emotionaler Statik durchbrechen, die diese Erfahrung umhüllen und vor uns verbergen.
    Um zu verstehen, wie man diesen Zustand der Glückseligkeit wiedererlangt, müssen wir zu unserer Kindheit zurückkehren – zu dem Zeitpunkt, als wir noch offen und in keiner Weise durch unsere Umwelt programmiert waren. Als Babys haben wir geweint, wenn wir Hunger hatten oder müde waren. Aber gleich
wieder nach einem Schläfchen und nachdem unsere Mutter uns gefüttert und mit uns geschmust hatte und wir aufgestoßen hatten, lagen wir auf dem Bauch oder auf dem Rücken und schauten glückselig und staunend in die Welt hinein. Unsere großen Augen nahmen das Geheimnis in sich auf. Wir wußten zwar nicht, was das alles um uns herum war, aber es sah so interessant aus! In den Augen eines jeden Babys, das nicht gerade hungrig oder müde ist oder nasse Windeln hat, sehen wir den gleichen Blick voll staunender Seligkeit – die entspannten, offenen Augen eines winzigen friedvollen Kriegers.
    Emotionen sind keine spezielle Art des Empfindens. Emotionen sind das frei dahinströmende Empfinden selbst. Emotionen sind reine Energie, die ungehindert durch uns hindurchfließt – nicht die Kraftenergie, die uns Gewichte heben, hart arbeiten oder weite Strecken joggen läßt, sondern die Gefühls energie, die uns zu diesen Aktivitäten bewegt.
    Als kleine Kinder mit ungehemmten emotionalen Energien spürten wir einen natürlichen Drang, uns zu bewegen, Dinge zu erforschen und zu entdecken, zu lernen und zu handeln. Wenn ich sage, daß unsere Emotionen ungehemmt waren, meine ich damit nicht, daß wir immer glücklich waren; aber wenn wir wütend oder traurig waren oder Angst hatten, ließen wir diese Gefühle durch uns hindurchfließen und wegziehen und kehrten rasch und ganz selbstverständlich wieder in einen Zustand des Glücks und der Seligkeit zurück.
    Was ist inzwischen bloß mit uns passiert? Warum lassen wir als Erwachsene unsere Gefühle nicht mehr frei fließen? Warum schämen wir uns, Angst zu zeigen? Warum sind wir verlegen oder fühlen uns als «Schwächlinge», wenn man uns unseren Kummer ansieht? Warum trauen wir uns nicht zu zeigen, daß wir wütend sind? Warum haben manche Menschen so sehr den Kontakt zu ihren Emotionen verloren, daß sie nicht einmal mehr wissen, was sie eigentlich empfinden? Warum können wir unsere Gefühle nicht einfach uneingeschränkt und ganz natürlich erleben und dann in einen Zustand des Glücks zurückkehren, statt unsere Gefühle zurückzuhalten, zu unterdrücken und dann unter den physischen Symptomen zu leiden, die entstehen, weil wir die Schreie unseres Basis-Selbst ignoriert haben?

    Wir haben bereits gesehen, wie das Bewußte Selbst mit seinem logischen Verstand jedes Anzeichen von Gefühl oft abwertet und unterdrückt. Unsere Wertvorstellungen und Prioritäten, die Schulen und die Naturwissenschaften haben das bewußte Denken, den Intellekt, auf ein Podest erhoben. Wieviel Raum nimmt in unserer Ausbildung die Förderung des Denkens ein, und wieviel Raum wird dem Körper gewidmet? Haben wir in der Schule oder in der Berufsausbildung gelernt, unsere Emotionen zu entfalten, zu akzeptieren und zu öffnen? Wurden wir als Kinder und Teenager in unseren Emotionen bestärkt, oder wurden sie eher unterdrückt?
    Für viele Menschen ist der Umgang mit ihren Emotionen nach wie vor ein schwaches Glied in der Kette ihres Lebens. Die meisten haben das Leben so lange nur in Grauschattierungen erlebt, daß sie gar nicht mehr wissen, wie es sein könnte, es in lebendigen Farben erstrahlen zu sehen.
    Um die Lebendigkeit, die Erregung und die unglaubliche Motivation, die uns als Kinder beflügelte, wieder erleben zu können, müssen wir die Hindernisse aus dem Weg räumen, die unsere Gefühlsenergie blockiert haben, so daß sie nicht mehr frei fließen kann.
    Die drei Kontraktionen
    All die vielen Nuancen und Schattierungen negativer Gefühle – zum Beispiel Eifersucht, Wut, Haß, Niedergeschlagenheit, Neid, Ärger, Sorge und Frustration – leiten sich von drei Grundzuständen ab: Angst, Kummer und Zorn. So wie die drei Primärfarben (Gelb, Blau und Rot) vermischen Angst, Kummer und Zorn sich miteinander, und so entstehen all die feinen Farbnuancen emotionalen Aufruhrs.
    In Wirklichkeit sind Angst, Kummer und Zorn gar keine Emotionen. Sie manifestieren sich eher als die

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