Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
drei Haupthindernisse für die frei strömende Energie, die wir als Glückseligkeit bezeichnen, oder als die drei Kontraktionen innerhalb dieser Energie. Angst, Kummer und Zorn sind die drei Grundtypen emotionalen Schmerzes, die wir empfinden können.
In dem Abschnitt über Streßventile wurde das grundlegende
Streßproblem beschrieben, das entsteht, wenn Energie auf innere Hindernisse stößt. Wir haben die physischen Hindernisse unter die Lupe genommen, die durch schlechte Ernährung, schlechte Haltung, zuwenig Bewegung, Verletzungen, flaches Atmen und streßbedingte Spannungen entstehen. Sie spiegeln innere Turbulenzen wider oder lösen sie aus.
Wir haben uns auch mit mentalen Hindernissen beschäftigt, zum Beispiel ungeprüft übernommene Ansichten, Assoziationen, Sinngebungen und Interpretationen und starre, rückständige oder widersprüchliche Gedanken, die die Wurzel sowohl physischer wie auch emotionaler Hindernisse bilden.
Jetzt können wir lernen, die emotionalen Hindernisse beiseite zu räumen, die den freien Energiefluß blockieren, und den Weg für intensive Freude und Glückseligkeit frei zu machen, selbst mitten im Alltagsleben.
Physisch äußern Angst, Kummer und Zorn sich alle auf die gleiche Art und Weise: als Kontraktion, Verkrampfung, Anspannung oder Schmerz in den wichtigsten Bereichen unseres Körpers – Brust und Unterleib. Dann deuten wir diese Kontraktion mit dem Verstand und empfinden entweder Zorn (Ärger, Abscheu, Frustration, Wut) oder Trauer (Niedergeschlagenheit, Melancholie, Schwermut) oder Angst (Sorge, Nervosität) – je nach unseren Deutungen.
Die meisten werden verstehen, daß das Gefühl der Angst aus Problemen erwächst, bei denen es um das persönliche Überleben, um Sicherheit und Geborgenheit geht. Sie begreifen auch, daß aus Problemen mit Macht und Disziplin Gefühle des Zorns und der Frustration erwachsen. Die Assoziation von Kummer mit Sexualität und Vergnügen ist vielleicht weniger naheliegend, aber ebenso real. Die meisten von uns haben, als sie zum erstenmal verliebt waren, ohne zu wissen, ob der oder die Angebetete ihre Gefühle erwiderte, wahrscheinlich keinen Appetit mehr gehabt, öfters melancholisch vor sich hin geseufzt und so etwas Ähnliches wie Kummer empfunden. Sexuelle Anziehung und Begehren sind zwangsläufig mit Verlust oder zumindest mit dem Risiko eines Verlusts verbunden. Auf den feinsten Energieebenen bedeutet sogar der Orgasmus eine Art körperliches Opfer, den Verlust von Lebensenergie.
Angst, Kummer und Zorn haben ihren Sitz unterhalb des Herzens, das wir mit Liebe und Glück in Verbindung bringen.
Die Hierarchie der emotionalen Blockaden
Von allen emotionalen Hemmnissen schwächt die Angst uns am allermeisten, sie kann uns lähmen. In panischer Angst halten wir oft den Atem an und erstarren förmlich – und das ausgerechnet in einer Situation, in der wir eigentlich entschlossen handeln müßten. Angst ist die Wurzel aller emotionalen Kontraktionen, sie liegt noch unterhalb von Kummer und Zorn. Wenn John einen wütenden Eindruck macht oder wütend reagiert (weil er frustriert ist oder sich machtlos fühlt), liegt unter diesem Zorn Kummer, das heißt, in Wirklichkeit ist er verletzt oder schrecklich traurig, und noch viel tiefer unter diesem Kummer vergraben sitzt die Angst – Angst davor, nichts wert zu sein, Angst vor dem Verlassenwerden, Angst vor dem Tod. Das ist bei jedem Menschen so. Wenn wir tief in uns hineinsehen, erkennen wir es.
Kummer kann uns nicht lähmen. Niemand ist «vor Kummer wie erstarrt». Aber er schwächt uns. Er wirkt zwar nicht so stark wie die implosive Kontraktion der Angst, doch auch er zehrt an unserer Energie und führt zum Zusammenbruch. Wir lassen den Kopf hängen, unsere Schultern sinken nach vorn. Schwer depressive Menschen haben nicht einmal mehr die Kraft, morgens aufzustehen.
Zorn ist stärker als Angst und Kummer. Wir können unseren Zorn nutzen, indem wir ihn als Triebfeder zum Handeln verwenden. Mit Hilfe des Zorns kann man sowohl Angst als auch Kummer überwinden. Wenn ich beim Turntraining eine gefährliche neue Serie von Saltos ausprobierte, hatte ich oft große Angst, das Adrenalin schoß durch meine Adern, und mein Herz hämmerte wie verrückt. Doch instinktiv hatte ich gelernt, eine Art Zorn oder wilder Entschlossenheit in mir zu erzeugen, um die Angst zu überwinden. Die Angst verschwand dadurch nicht, mein Zorn durchbrach sie einfach.
Wenn wir unsere Arbeit verloren haben oder ein
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