Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
Teil dieses Prozesses besteht darin, wieder Kontakt zu unseren tiefsten, wahren Gefühlen zu suchen. Wenn wir wie Inseln des Ichs von unserem Basis-Selbst abgeschnitten sind und auf einem Meer der Isolation dahintreiben, werden wir auch von der Erde selbst abgeschnitten bleiben, und die Spezies Mensch wird nicht mehr lange überleben.
Bei genauerem Nachdenken wird uns klar, daß viele politische, wirtschaftliche und ökologische Probleme der Welt vielleicht nur Symptome einer einzigen Grundursache sind – nämlich der Tatsache, daß wir unsere Gefühle verleugnen. Schon als Kinder erben wir diese Gefühlsverleugnung von unseren Eltern. Jetzt wird es Zeit, den Kreislauf zu durchbrechen, damit die Kinder unserer Generation die reichen Früchte emotionaler Freiheit ernten können. Wie kann unsere Politik erleuchtet sein, solange unsere Politiker nicht endlich aufwachen? Letzten Endes läuft es immer auf das eine hinaus: Um die Welt ändern zu können, müssen wir zuallererst uns selbst ändern.
Gefühle und Beziehungen
Meistens assoziiert man das Wort Emotion automatisch mit Partnerbeziehung. Sie stellt eindeutig den Schauplatz dar, auf dem wir am meisten über unsere Gefühle erfahren. Vielleicht bieten Partnerbeziehungen sogar die größte spirituelle Herausforderung, die uns je begegnen wird.
Männer und Frauen besitzen unterschiedliche Arten der Kommunikation – ja, sie sehen sogar die Welt in einem ganz anderen Licht. Und das ist noch nicht alles: Die Bewußten Selbste zweier Menschen kommen in der Regel nicht besonders gut miteinander aus, da sie zu Isolation und Konkurrenzdenken neigen, und auch Basis-Selbste vergleichen sich miteinander und rivalisieren, so wie es die meisten Kinder tun. Wenn die Werbungsphase und die Flitterwochen vorbei sind, verlangt das Drama unserer zwischenmenschlichen Beziehungen ständig von uns, daß wir über unser Bewußtes Selbst und unser Basis-Selbst hinauswachsen, eine wunderbare Gelegenheit dazuzulernen.
Selbst die Beziehungen, die wir in unserem weiteren sozialen Umfeld knüpfen, spielen sich vor dem Hintergrund einer vom Konkurrenzkampf geprägten Gesellschaft ab, in der ständig verschiedene Ichs aufeinanderprallen. Konkurrenzdenken – eine « Wir-gegen-die-anderen»-Mentalität – beherrscht unsere Regierungen, unser Rechtssystem und unseren Sport. Wir haben noch viel zu lernen.
Seine Emotionen verstehen
Ehe wir unsere Emotionen akzeptieren können, müssen wir sie aus dem Blickwinkel des friedvollen Kriegers begreifen. Die meisten Menschen verstehen unter Emotionen Gefühle oder Empfindungen: positive wie Glück, Freude und Begeisterung oder negative wie Zorn, Kummer, Neid, Niedergeschlagenheit und so weiter.
Viele haben Angst vor ihren eigenen Emotionen und auch vor denen anderer. Sie bringen sie mit Schwäche oder mit Unannehmlichkeiten in Verbindung, obwohl das völlig unbegründet ist. Man möchte «objektiv» und kühl bleiben und «vernünftig»
sein, im Gegensatz zu Personen, die «zu gefühlsbetont» sind. So sehen die meisten die Dimension des Fühlens. Viel mehr haben sie von ihren Eltern oder Lehrern nicht gelernt.
Und doch wissen wir aus Erfahrung, daß Emotionen kommen und gehen wie Wolken am Himmel. Wir würden lieber häufiger Glück oder andere positive Regungen empfinden, und negative dafür weniger oft. Daher suchen wir nach Erlebnissen, die positive Empfindungen in uns auslösen – wir freuen uns auf eine schöne Fernsehsendung, auf das Ausgehen am Freitagabend oder darauf, jemandem zu begegnen, den wir lieben und der unsere Gefühle erwidert.
Trotzdem erleben wir tagtäglich Angst, Kummer, Enttäuschungen und Zorn, wenn auch manchmal nur latent oder unterdrückt. Wir verstehen zwar, daß nur unser Denken die physischen Spannungen und den emotionalen Aufruhr in uns erzeugt. Doch wenn wir wirklich Angst haben, traurig oder zornig sind, nützt es uns nicht viel, diese Empfindungen als bloße Ausgeburten des Verstandes abzutun. Wir müssen uns mit ihnen auseinandersetzen.
Was sind Emotionen?
Mit Hilfe der Kraft und Klarheit unserer Vernunft können wir unsere Emotionen soweit begreifen, daß wir mit ihnen arbeiten können, und sie gleichzeitig anerkennen, klären und akzeptieren.
Ich möchte hier die Behauptung aufstellen, daß Glückseligkeit unser normaler, angeborener Gemütszustand ist – das einzig wahre Gefühl. Oft assoziieren wir das Wort Glückseligkeit mit außergewöhnlichen oder abgehobenen spirituellen Zuständen oder mit
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