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Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Titel: Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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sie!« zischte die
Magierin und zerrte sie zu sich heran. »Er will nur sie!
Laßt sie das allein ausmachen!«
Aschure wich hastig zurück, und der Stahl verfehlte
sie um Haaresbreite. Dabei geriet sie aus dem Gleichgewicht und wäre beinahe gestürzt. Artor wirbelte sofort
herum, sah sie in ihrer Not und wußte, daß sie Ihm jetzt
nicht mehr entkommen konnte. Aber da legte sich eine
kleine Hand an Sein Fußgelenk und schien tatsächlich zu
beabsichtigen, Ihn zu Fall zu bringen.
Schra bemühte sich mit ihren schwachen Kräften,
Aschure zu helfen, weil sie ihr auch einmal das Leben
gerettet hatte.
»Was?« donnerte der Gott, hob den Fuß und trat das
kleine Mädchen wie ein lästiges Insekt fort. Sie flog
durch den Raum und prallte gegen eine Wand. Im selben
Moment fuhr Faraday herum und schlug Barsarbe so
hart, daß diese sie losließ und auf die Knie fiel.
Schras kurzes, erfolgloses Eingreifen verschaffte
Aschure jedoch die Zeit, die sie benötigte, um wieder
sicher zu stehen, mit zu allem entschlossener Miene gegen Artor vorzustürmen und dessen Handgelenk mit dem
Messer zu ergreifen.
Der Gott brüllte wieder, ballte die andere Hand zur
Faust und riß sie hoch, um sie auf das Gesicht der Jägerin
krachen zu lassen … Doch gelang Ihm das nicht ganz,
denn zierliche Hände, denen die Kraft der Mutter innewohnte, hielten Seine Faust fest.
Rings um die drei Kämpfenden herum sprangen, hüpften und schnappten die Alaunt. Sie wagten nicht, in das
Ringen einzugreifen, denn dafür standen die beiden
Frauen und der Gott zu nahe beieinander.
»Spürt die Macht der Mutter!« schrie die Edle Artor
ins Ohr und roch Seinen fauligen Atem, als Er den Kopf
in ihre Richtung drehte.
»Und auch die Stärke der Neun!« drohte Aschure. Ihr
Gesicht war vor Anstrengung gerötet, ihre Miene aber
gelassen. Ihre blaugrauen Augen trafen kurz den Blick
der Edlen.
»Erbebt unter der Kraft der Erde!« sprach Faraday mit
machtvoller Stimme.
»Und unter der der Sterne!« fügte Aschure gefährlich
leise hinzu, und ihre Worte wären beinahe im Heulen der
Riesenhunde untergegangen. An ihrem Ring entflammte
der Sternenkreis, und in ihm erstrahlte die Macht der
Neun.
Die Mondgöttin sandte diese Macht gegen Artor, und
ebenso ließ die Baumfreundin die Kraft des Smagragdfeuers frei und schickte sie durch den Leib ihres Feindes. So
viele Jahre lang hatte die Natur tatenlos zusehen müssen,
wie ihre Wälder dem Pflug zum Opfer fielen, und jetzt
rächte sie sich gnadenlos dafür bei Artor. Der Gott wand
sich und schrie, bewegte sich so ruckhaft, daß Aschure
und Faraday Mühe hatten, auf den Füßen zu bleiben. Aber
sie ließen nicht in ihren Anstrengungen nach und umklammerten unerbittlich die Handgelenke des Feindes;
denn sie wußten nur zu gut, daß der Sieg Ihm gehören
würde, wenn Er sie erst einmal abgeschüttelt hätte.
Voller Grimm über die stechenden Schmerzen, mit
denen Ihn die Mächte der Erde und des Himmels bedrängten, und furchtbar geblendet vom Strahlen des Ringes, das sich in seine Augen brannte, hielt Artor Seine
eigene Macht nicht länger zurück und ließ sie nach links
und rechts gegen die beiden Frauen wüten. Die Awarinnen und die Bäuerin kreischten, sanken sich windend zu
Boden und hielten sich die Ohren zu. Die Alaunt gebärdeten sich wie rasend. Sie sprangen umher, und ihre
Schnauzen schnellten hierhin und dorthin, um eine Stelle
zu finden, durch die sie an den Gott, den sie so sehr haßten, herankommen und ihn packen konnten.
Aschure spürte, wie Seine Macht ihr Fleisch malträtierte, und es kostete sie alle Kraft, um nicht loszulassen.
Die Sterne allein mochten wissen, wie Faraday das aushielt. Die Jägerin wagte einen raschen Blick auf ihre Gefährtin. Alle Farbe war aus dem Gesicht der Edlen gewichen, und ihre Unterlippe blutete, weil sie sich in ihrem
Ringen mehrfach daraufgebissen hatte. Aber ihre Augen
blickten immer noch weit und klar, aus ihnen drang unentwegt die Macht der Mutter, und jetzt öffnete sie wieder den Mund.
»Packt Euch, Artor!« Zuerst ließen sich ihre Worte
kaum verstehen, doch dann gewannen sie immer mehr an
Kraft, bis sie schließlich von den Wänden des Raum widerhallten.
»Wir wollen Euch hier nicht, Artor!« fügte Aschure
hinzu. Die Stimmen der beiden Frauen vereinten sich,
stützten sich gegenseitig und rasten bald gemeinsam und
wie aus eigener Kraft durch die Bethalle.
Der Gott warf den Kopf in den Nacken und brüllte mit
solcher Gewalt, daß sich

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