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Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Titel: Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Liebe.
Voll Erstaunen entdeckte er dann das Bündel an ihrem
Rücken.
»Er schläft«, flüsterte Aschure, »laßt ihn bitte noch ein
Weilchen in Ruhe.«
Der Krieger lächelte und hielt sie fest in seinen Armen. »Wie ist Euch das gelungen?« fragte er schließlich,
als er sie endlich wieder loslassen konnte.
Die junge Frau küßte ihn auf die Wange und auf den
Mund. »Erinnert Ihr Euch, daß Ihr vor neun Nächten einen Traum hattet?« lächelte sie und erfreute sich an dem
Schauder, der gleich darauf durch seinen Körper ging.
»In jener Nacht wandelte ich mit dem Mond, trat in Gorgraels Traum und gelangte schließlich in sein Gemach.
Und jetzt hört genau zu.« Den Rest der Geschichte flü
sterte sie ihm ins Ohr.
Wenig später lachte Axis laut. »Ihr seid listig wie eine
Füchsin! Fast könnte mir mein Stiefbruder leid tun. Aber
schließlich foltert Ihr auch mich seit dem Moment, in
dem Ihr in mein Leben getreten seid.« Rasch schloß er
sie wieder in die Arme. »Aber Ihr habt Caelum gerettet,
und Ihr seid mit ihm hier. Xanon hat mir übrigens berichtet, daß Ihr Euch Artor zum Kampf gestellt und Ihn besiegt habt.«
»Ja, und Faraday hat den letzten Schößling eingesetzt.
Die Bäume singen, und – aber das dürftet Ihr ja schon
selbst bemerkt haben.«
Sie spürte, wie er sich leicht von ihr zurückzog. »Und,
geht es der Edlen gut?«
»Den Umständen entsprechend, mein Gemahl. Sie
ruht sich zur Zeit im Heiligen Hain aus, wo die Gehörnten und die Mutter sich um sie kümmern; denn sie hat um
Euretwillen die größten Mühen auf sich genommen. In
der Feuernacht will sie im Hain des Erdbaums zu Euch
stoßen.«
Aber darauf konnte der Krieger jetzt nicht eingehen,
gingen ihm doch viel brennendere Fragen durch den
Kopf. »Die Bäume werden uns also im Kampf gegen die
Skrälingshorden verläßlich beistehen?«
Aschure lächelte und schmiegte sich wieder an ihn.
»Ich glaube, das werden wir bald genug feststellen. Spä
testens dann, wenn wir in die Schlacht reiten.«
Axis sagte jetzt für eine Weile nichts mehr, denn er
genoß viel zu sehr Aschures Wärme und Anwesenheit.
Wie lange hatte er sich ihret- und seines Erstgeborenen
wegen Sorgen gemacht. Erst jetzt, als er sie beide wieder
in die Arme schließen konnte, wurde ihm bewußt, wie
sehr ihn diese innere Unruhe von allem anderen abgelenkt hatte.
Dann kehrten seine Gedanken wieder zu Caelums Entführung zurück. Wie konnte es dem Zerstörer gelingen,
den Jungen zu verschleppen?
Jetzt spürte er, wie seine Liebste zitterte, und während
sie ihm leise mit ihrer Gedankenstimme alles mitteilte,
versteinerte er immer mehr und schüttelte sich schließ
lich vor Zorn.
»Dafür bringe ich Drachenstern um!« schwor Axis.
Aber Aschure legte ihm fest ihre Hände auf die Arme.
»Nein, mein Liebster, ich habe ihn schon gestraft, denn
mein Zorn war mindestens ebenso groß wie Eurer … ich
habe ihm seine ikarischen Fähigkeiten genommen.« Nun
berichtete sie ihm von ihrem Vorgehen oben auf dem
Turm zu Sigholt und wie sie mit Hilfe der Zauberer dafür
gesorgt hatte, daß in Drachenstern das menschliche Blut
über das ikarische die Oberhand gewann.
»Und nun verhält sich Drago genau wie das niedliche
Kleinkind, das Kassna immer in ihm sehen wollte. Er ist
nun wieder bei Flußstern im Kinderzimmer, denn er kann
jetzt kein Unheil mehr anrichten. Armer kleiner Bengel.
Ich konnte noch seine Verwirrung spüren, als er versuchte, den plötzlichen Nebel in seinem Geist zu durchdringen.«
Axis beruhigten Aschures Maßnahmen zwar noch
längst nicht, aber er mußte zugeben, daß sie richtig gehandelt hatte. Wenn er statt ihrer in Sigholt gewesen wä
re … Der Krieger wußte, daß Drachenstern dann vermutlich nicht mehr unter den Lebenden weilte. »Wir werden
ihn beim Heranwachsen aufmerksam beobachten müssen, mein Herz, denn so ganz traue ich ihm nicht!«
»Genauso wenig wie ich. Aber wenigstens sind ihm
jetzt seine gewaltigen Zauberkräfte genommen.«
Axis nickte und ließ sein Kinn auf ihrem Haar ruhen,
während sein Blick über das Lager seiner Armee
schweifte.
»Wir vermochten die Greifen noch nicht aufzuspüren,
damit Ihr sie jagen könnt.«
Die Zauberin fuhr zurück und starrte ihn mit großen
Augen an. »Axis, als ich Gorgrael verließ und er in seinem Verdruß auf den Boden trommelte, konnte ich genau
spüren, wie seine Wut mich verfolgte. Natürlich war es
ihm unmöglich, mich zu erreichen, aber Stunden später
bemerkte ich, wie sein Ärger sich ein anderes Opfer
suchte … den

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