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Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Titel: Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
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hatten, gehörte das Feld aufgrund einer sonderbaren Ironie des Schicksals unserer Zeitmaschine.
    Da das Glück uns derart gewogen war, beschloss ich mit einer gewissen Unverfrorenheit, es weiterhin auf die Probe zu stellen. Also öffnete ich die Tür unseres Gefährts und stellte fest, dass wir in der Atmosphäre dieser Welt ohne Weiteres atmen konnten, auch wenn die Luft von einem eigenartigen Gemisch aus metallischen, noch von der Explosion herrührenden Dämpfen und dem süßen, lieblichen, von den Blüten in ihren Schalen und Töpfen ausgehenden Duft erfüllt war.
    V. Die Welt von Mohaun Los
    Li Wong, unser Passagier und ich betraten die Bühne. Die gelbe Sonne war untergegangen und alles war in das blaue Licht ihres im Aufgehen begriffenen Gegenstückes getaucht, wodurch der ganze Ort wie eine Kathedrale wirkte. Wir waren gerade dabei, die verstreuten Überreste der seltsamen Maschinen in Augenschein zu nehmen, als eine größere Abordnung der elfenhaften Krieger zurückkehrte und sich uns näherte. Nichts ließ auf ihre Empfindungen schließen oder darauf, was in ihnen vorging; doch schien mir, dass ihre Verbeugungen womöglich noch tiefere Verehrung und Dankbarkeit ausdrückten als die Gesten und Kniefälle, mit denen sie unsere Zeitmaschine begrüßt hatten, nachdem die Barbarenstreitmacht in die Flucht geschlagen war. Ich empfing die beinahe telepathische Impression, dass sie uns dankten, weil sie glaubten, wir hätten sie befreit, obschon wir lediglich Zaungäste gewesen waren.
    Mit der Zeit sollte sich dieser Eindruck bestätigen. Ursprünglich war das stählerne Ungetüm, nicht anders als wir, aus dem Weltraum zu ihnen gelangt und hatte sich bei diesem von Düften zehrenden Völkchen niedergelassen. Sie waren ihm voller Respekt begegnet, hatten es in ihrer öffentlichen Versammlungshalle untergebracht und großzügig mit bestimmten mineralischen Schmierstoffen versorgt, auf die es angewiesen war. Im Gegenzug hatte die Maschine sie in ein paar naturwissenschaftliche und technische Geheimnisse eingeweiht, beispielsweise die Überwindung der Schwerkraft mittels der Umkehrung magnetischer Kräfte. Nachdem diese Leute von Natur aus nicht sehr erfinderisch waren und mit technischen Dingen wenig anzufangen wussten, hatten sie das von dem Roboter vermittelte Wissen aber kaum genutzt.
    Mit der Zeit hatte das stählerne Ungetüm immer mehr gefordert und sich zu einem regelrechten Tyrannen entwickelt; mehr noch, der Roboter hatte es rundheraus abgelehnt, dem zwergenhaften Volk beizustehen, als es sich im Krieg befand und Hilfe brauchte. Darum waren sie froh, ihn endlich los zu sein. Wie selbstverständlich gingen sie davon aus, dass wir sowohl dieses Monstrum als auch die so plötzlich aufgetauchte fremde Zeitmaschine erledigt hatten. Bislang schien es mir nicht angebracht, ihnen diese Illusion zu nehmen.
    Seit der Landung unserer Raum-Zeit-Kapsel sind mittlerweile sieben Monate irdischer Zeitrechnung verstrichen. Meine Gefährten und ich verweilen noch immer bei den Duftessern und wir haben nicht den geringsten Grund, uns über unser Schicksal zu beklagen oder den Verlust der Welten zu betrauern, die wir in Raum und Zeit so weit hinter uns ließen.
    In der Zwischenzeit haben wir vieles gelernt und sind nun, da wir uns nach und nach mit den lautlichen Besonderheiten der Sprache unserer Gastgeber vertraut gemacht haben, in der Lage, uns mit ihnen zu unterhalten.
    Den Namen dieses Planeten kann man in menschlicher Schreibweise, so gut es geht, mit Mohaun Los wiedergeben. Da er der Anziehungskraft gleich zweier Sonnen unterworfen ist, folgt er einer etwas exzentrischen Umlaufbahn und das Jahr ist länger als bei uns. Dennoch verfügt die Welt über ein gemäßigtes, gesundes Klima, auch wenn die Wetterphänomene nicht mit irdischen Verhältnissen vergleichbar sind.
    Die Leute, bei denen wir nun leben, nennen sich selbst Psouna. Sie sind ein edles und schätzenswertes Volk, wenn auch vom menschlichen Standpunkt aus nicht minder bizarr als die mythischen Stämme, deren Sitten und Körperbau Herodot schildert. Sie sind die herrschende Rasse auf diesem Planeten und in vielerlei Hinsicht wesentlich fortschrittlicher, als ihre primitiven Waffen und ihre Art der Kriegsführung es vermuten ließen. Insbesondere die Mathematik und Astronomie haben sie in einem Grad weiterentwickelt, der die Errungenschaften irdischer Wissenschaftler deutlich übertrifft.
    An Nahrung nehmen sie nichts Stoffliches, sondern lediglich Düfte zu

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