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Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Titel: Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
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gesteuert«, erklärte Agvur mit sorgloser Selbstgewissheit. »Ist die Kugel gänzlich schwarz geworden, wird das Sonnenlicht für jene drei Stunden gelöscht, die uns den Schlaf und die Ruhe gewähren, derer wir bedürfen.«
    Im nächsten Augenblick erreichte die Gruppe das Ende des Korridors. Blinzelnd und sprachlos vor Staunen hielt Howard inne, als er den Ursprung des grellen roten Lichtes erkannte.
    Er stand auf der Schwelle zu einer Höhle, die so gewaltig war, dass ihre Decke sich in hellem Licht verlor und den Eindruck eines offenen Firmaments erweckte. Gigantische Maschinen verschiedenster Art, einige gedrungen und plump, andere hingegen ungeheuren Kolben oder riesigen umgedrehten Trichtern ähnelnd, nahmen dicht an dicht den Höhlenboden ein. Sämtliche Maschinen überragend, erhob sich in der Mitte des Gewölbes eine doppelstöckige, tribünenartige Plattform aus schwarzem Gestein. Sie war gut zehn Meter hoch und verfügte über zahlreiche Rohre aus schwarzem Metall, die sich wie die Beine einer ungeheuren Spinne von ihren beiden Ebenen bis auf den Boden hinab verästelten. Am höchsten Punkt der Plattform stieg das rötliche Licht gleich einer riesenhaften Säule empor. Vom feurigen Schein gespenstisch durchglommen, bewegten die Gestalten der Oumni sich wie winzige Mücken.
    Unmittelbar hinter dem Zugang zur zyklopischen Höhle stand ein Reck, an dem ein Dutzend Anzüge aus Mouffa -Metall hingen. Ihre Machart war sehr schlicht: geöffnet und geschlossen wurden sie im Brustbereich mit sonderbaren Zinken. Zum Schutz des Kopfes besaßen sie eine weite, geräumige Haube, deren Metall mittels einer besonderen Technik einen Spaltbreit transparent gemacht worden war, sodass ein schmales, halb umlaufendes Visier für die Augen entstand.
    Agvur und die Wächter legten die Anzüge an – wie Howard bemerkte, waren diese äußerst leicht und elastisch. Ihm selbst hingegen wurde befohlen, sich auszuziehen.
    »Die Mouffa -Legierung gibt während des Schmelzvorgangs gefährliche Strahlungen ab«, sagte Agvur. »In Ihrem Fall ist das schwerlich von Bedeutung. Meine Kameraden und mich aber werden die Anzüge aus fertigem Metall ebenso davor schützen wie außerhalb unserer Höhlenwelt gegen die tödlichen Sonnenstrahlen.«
    Howard hatte jetzt sämtliche Kleider ausgezogen und ließ sie neben dem Gestell liegen. Er täuschte weiterhin Schicksalsergebenheit vor, doch die ganze Zeit über rasten seine Gedanken und er nahm jede Einzelheit seiner Situation genau in sich auf, während er über den Hallenboden geführt wurde – zwischen den sonderbaren Maschinen hindurch und eingehüllt von ihrem unheilvollen Hämmern und Brummen.
    Steil ansteigende, kurvenreiche Treppen gewährten Zugang zu der terrassenförmigen Masse dunklen Gesteins. Beim Aufstieg erkannte der Erdenmann, dass die untere Ebene breite, flache Vertiefungen aufwies, in die ohne Zweifel das Metall aus dem Schmelzofen abfließen würde, um anschließend in Plattenform abzukühlen.
    Howard verspürte eine nahezu überwältigende Hitze, als er auf dem höchsten Podest stand, und das rote Gleißen blendete ihn. Der Schmelzofen selbst war, wie er jetzt erkannte, ein runder Krater im schwarzen Gestein mit einem Durchmesser von fünf Metern. Der Krater war fast bis zum Rand mit dem geschmolzenen Metall gefüllt. Auf unbekannte Weise in Bewegung versetzt, kreiste das Flüssigmetall mit malstromartiger Trägheit. Das Glühen, das von ihm ausging, war beinahe unerträglich. Offenbar leitete das schwarze Gestein keine Hitze, denn es fühlte sich kalt unter Howards nackten Fußsohlen an.
    Auf der breiten, offenen Fläche um den Schmelzkrater herum standen ein Dutzend Oumni, allesamt in schimmernde Schutzanzüge aus Mouffa gekleidet. Einer von ihnen drehte an einem kleinen, kompliziert aussehenden Rad, das schräg auf einer kleinen Säule positioniert war. Als reguliere er damit die Temperatur des Schmelzofens, begann das Flüssigmetall noch heller zu glühen und kreiste schneller im schwarzen Schlund.
    Abgesehen von diesem Rad und einigen Stangen, die aus länglichen, gezahnten Rillen ins Gestein ragten, existierte auf der Plattform keine sichtbare Steuerungstechnik. Das Gestein selbst formte dem Anschein nach einen einzigen, massiven Block, ausgenommen eine Steinplatte von fünf Metern Länge und einem Meter Breite, die zum Kraterrand hin verlief. Howard wurde angewiesen, auf dem vom Schmelzofen abgekehrten Ende der Platte Aufstellung zu beziehen.
    »In einer Minute«,

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