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Die Grabräuber

Die Grabräuber

Titel: Die Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wilden Schreie zu hören, wenn er den Kopf aus dem Wasser hob und sich selbst anfeuerte.
    Die Distanz blieb! Ziemlich spät fiel es mir auf, und dann war bereits der Zeitpunkt, wo er zurückfiel.
    Zuerst konnte ich es kaum glauben, aber es stimmte. Größer und größer wurde der Zwischenraum, so dass ich Mühe hatte, noch sein Gesicht zu erkennen. Nur die schlagenden Arme sah ich. Sie peitschten weiterhin das Wasser, doch auch ein Mensch wie er konnte nicht gegen die Natur ankämpfen. Wenn er einmal das Ende seiner Kräfte erreicht hatte, gab es auch für ihn keine Chance mehr.
    Immer weiter fiel er zurück. Zuletzt sah ich noch seinen rechten Arm. Die Hand hielt plötzlich wieder das Messer fest. Faust, Klinge und Arm ragten senkrecht aus dem Wasser. Es war das letzte Bild, das ich von ihm sah.
    Dann war er verschwunden. Verschluckt von der Tiefe, weggerissen von der Strömung, vielleicht hatte er sich überschätzt und besaß auch nicht mehr die Kraft, zum Ufer zu schwimmen.
    Ich hatte einen Gegner weniger.
    Beruhigt steckte ich die Beretta weg und ließ mich wieder zurück in das Boot sinken. Das erste Hindernis war aus dem Weg geräumt worden. Hoffentlich ging jetzt alles glatt.
    Allmählich beruhigte sich auch der trommelnde Herzschlag. Ich atmete frei und sicher durch und bekam endlich wieder Zeit, mich auf die Dschunke zu konzentrieren.
    Ob man dort etwas bemerkt hatte?
    Meine Blicke glitten an der Heckseite die Bordwand hoch. Genaues war nicht festzustellen. Das Schiff lag in einer nahezu trügerischen Ruhe. Zwar brannten mehr Laternen, dies aber war auch der einzige Hinweis auf eine Veränderung.
    Wie mochte das Ziel der Reise aussehen?
    Diese Frage quälte mich, während ich mich im Boot zusammenduckte und wie ein Schneider fror…
    ***
    Auch Quen und seine Leute hatten das Dorf erreicht!
    Sofort schwärmten die Männer aus. Sie hielten ihre Waffen in den Händen und begannen mit der Durchsuchung.
    Quen beteiligte sich nicht daran. Er war auf der Straße stehen geblieben und wartete auf Meldungen. Dabei nahm er die Atmosphäre in sich auf. Er starrte in die Dunkelheit, sah hin und wieder das Aufblitzen der Taschenlampen, die seine Leute bei sich trugen und nahm die ersten Berichte entgegen.
    Er schaute selbst nach. Versteinerte Tiere, zwei Menschen ebenfalls. Alte Personen, die den Ort nicht schnell genug verlassen hatten. Quen wusste Bescheid. Und er wusste ferner, dass sie zu spät gekommen waren. »Weitersuchen!« befahl er dennoch. Quen wusste, dass John Sinclair und Suko im Dorf gewesen waren. Deshalb wollte er Spuren sichern. Vielleicht fand er einen Hinweis, aber die Hoffnung täuschte. Keine Spuren, die auf Sinclair oder Suko hingewiesen hätten.
    Quen dachte nach. Er hatte eine harte Ausbildung hinter sich. Nicht nur körperlich, auch sein Geist war geschult worden. Er konnte analytisch denken, und er kam zu dem Ergebnis, dass es von diesem Dorf aus einen einfachen Fluchtweg geben musste!
    Den Fluss! Das Rauschen war ständig vorhanden, als wollte es ihn stets daran erinnern.
    Die Hälfte seiner Männer ließ Quen im Dorf. Mit der anderen Hälfte zog er hinunter zum Flussufer. Dort machten sie sich an die Arbeit. Sehr genau wurde im hellen Licht der Lampen der Boden untersucht. Jede Spur, jeder Hinweis konnte von größter Wichtigkeit sein, er durfte auf keinen Fall etwas übersehen.
    Und sie fanden Spuren. Von Füßen plattgetretenes Gras. Ein Beweis, dass hier zahlreiche Menschen unterwegs gewesen waren. Auch sie gingen weiter. Keine Stelle ließen sie aus. Und sie gelangten an einen Platz, wo ein Schiff anlegen konnte.
    Man hatte einen regelrechten Steg gebaut. Es gab Poller aus Holz, und die Spuren wiesen eindeutig darauf hin, dass erst vor kurzem ein Boot abgelegt hatte.
    Quen dachte nach. Genau das war die Lösung.
    Seine Gegner waren mit einem Schiff, vielleicht einer Dschunke, entkommen. Und John Sinclair sowie dessen Freund Suko wurden auf diesem Schiff als Gefangene gehalten.
    Für Quen gab es keine andere Lösung mehr, deshalb handelte er sofort. Er brauchte ebenfalls ein Boot. Wenn möglich sogar ein Schnellboot. Telefon gab es in dieser Ansiedlung von Hütten nicht. Auch die sonst allgegenwärtige Partei besaß hier keine Kleinstfiliale. Quen musste wieder zurück. Er fluchte, aber er war sich darüber im klaren, dass er den unterirdischen Weg nicht gehen würde. Seine Männer und er folgten dem Flusslauf gegen die Strömung. Verständlicherweise hatten sie es dabei sehr eilig, denn

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