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Die Grabräuber

Die Grabräuber

Titel: Die Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn ich spürte bereits, dass meine Kraft erlahmte. Was bei dem anderen nicht der Fall war. Aus seinem Mund drangen urige Laute. Er wollte mich erledigen, und seine andere Hand suchte nach meiner Kehle, um sie zuzudrücken.
    Ich musste mir etwas einfallen lassen.
    Noch war der Raum zwischen uns groß genug, so dass auch ich etwas Bewegungsfreiheit besaß. Es gelang mir, meine Arme anzuheben, stemmte die Füße unter seinen Körper und dann in die Höhe. Plötzlich machte er sich selbständig. Mit dieser schnellen, aber auch verzweifelten Aktion meinerseits hatte er nicht gerechnet. Auf einmal schwebte er über mir, ich sah ihn noch als einen Schatten, und im nächsten Augenblick war er aus meinem Gesichtsfeld verschwunden. Dafür hörte ich das Klatschen, als er ins Wasser fiel und anschließend von der Strömung erfasst wurde.
    Ich blieb zunächst einmal liegen. Der kurze Kampf hatte mich Nerven und Kraft gekostet. Dabei hatte mir auch das Glück zur Seite gestanden, denn normalerweise wäre ich auf diesem engen Raum gegen so einen Bullen nicht angekommen.
    Mit einer Kugel hatte ich mich nicht verteidigen wollen, obwohl es vielleicht besser gewesen wäre.
    Das kleine Boot hatte während de Kampfes geschwankt und auch Wasser aufgenommen Es pitschte, als ich mich bewegte und geduckt hinsetzte. Allmählich begann ich zu frieren. Der Wind kam mir schneidend vor. Ich war zwar abgehärtet, doch in diesen oder ähnlichen Situationen konnte man sich leicht eine Lungenentzündung holen. Die konnte ich am allerwenigsten gebrauchen.
    Die Dschunke schaukelte vor mir. Sie hatte wieder Fahrt aufgenommen. An Deck herrschte eine gewisse Unruhe, das konnte ich deutlich feststellen.
    Ich dachte auch an Suko und daran, wie es ihm wohl ergangen war. Hoffentlich hatte Hiatu seine Wut nicht an meinem Partner ausgelassen. So klein wie möglich hatte ich mich gemacht. Man sollte mich nicht sofort entdecken können, falls das nicht schon zuvor geschehen war. Nein, es blieb alles ruhig an Bord. Nichts wies darauf hin, dass etwas bemerkt worden war.
    Vielleicht wog man mich nur in Sicherheit, das konnte natürlich sein, aber darüber machte ich mir jetzt keine Gedanken. Unser Ziel allein war wichtig.
    Ich schaute über den Fluss. Schwarz schimmerte das Wasser. Auf der Oberfläche tanzten die Wellen. Manchmal blitzten sie auch auf, wenn sie übereinander liefen und Schaumkronen bildeten. Aber der Fleck dazwischen passte nicht zu den Wellen.
    Es war ein Gesicht. Und es gehörte dem Kerl mit dem Zopf!
    Eigentlich hätte ich nicht überrascht zu sein brauchen. Er hatte es beim ersten Anlauf nicht geschafft. Und dass er so leicht nicht aufgeben würde, lag auf der Hand. Aber er musste sich beeilen. Für mich war es so gut wie unmöglich gewesen, schwimmend das Tempo des fahrenden Schiffes mitzuhalten. Das hätte ich einfach nicht geschafft. Anders mein kräftiger Gegner.
    Er schaffte es nicht nur, er verkürzte auch durch die heftigen Kraulstöße die Distanz. Seine Arme schlugen wie Dreschflegel, sie peitschten das Wasser. Immer dann, wenn er Luft holen musste, drehte er sich zur Seite und wandte mir das Gesicht zu. Dabei konnte ich sogar die frische Wunde in seinem Gesicht sehen, so nah war er bereits heran. Aus dem Spalt rann weiterhin das Blut, wurde durch das Wasser verdünnt und weggeschwemmt.
    Bestimmt besaß er noch sein Messer, und seine Bewegungen wurden wilder, da er erkannt hatte, dass die Distanz zwischen ihm und mir zusammenschmolz. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann er mich erreichte.
    Was sollte ich tun?
    Ich dachte scharf darüber nach. Es blieb nur eine Chance, um ihn zu stoppen. Meine Pistole.
    Wellen packten und schwemmten ihn hoch. Manchmal schien er auf dem Wasser zu liegen, bevor er seine Arme wieder bewegte und hineintauchte in die dunkle Flut, die ihn dann überspülte und auch seinen Kopf mit dem Zopf in die Höhe hob. Er peitschte wie eine schwarze Schlange hinter ihm her, die vom Wasser getragen wurde. Ich kniete im Boot. Mit der linken Hand hielt ich mich an der Bordwand fest, in der rechten hielt ich die Beretta und zielte dabei auf den Schwimmer. Mein Finger lag bereits am Abzug, nur brachte ich es einfach nicht fertig, den Stecher zurückzuziehen.
    Dieser Mensch war eine Maschine. Er schien mit Kräften eines Roboters ausgestattet zu sein, denn ich bemerkte nicht, das sie erlahmten. Fasziniert beobachtete ich diesen Mann, der für mich ein Wunder an Kraft und Kondition war.
    Manchmal glaubte ich, seine

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