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Die Grabräuber

Die Grabräuber

Titel: Die Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschafft.«
    »Damit war zu rechnen.«
    Der andere winkte hart ab. Er wollte nichts mehr hören und verschwand. Suko blieb zurück, weiterhin bewacht von den steinernen Grabräubern. Der Inspektor versenkte seine Blicke in die Gesichter der unheimlichen Wächter. Sie sagten nichts aus, waren im wahrsten Sinne des Wortes steinern, und Suko versuchte, in den Augen etwas zu lesen. Auch das schaffte er nicht, weil es keine Pupillen gab. Nur eine graue Masse, die die Augenhöhlen ausfüllte. Sie konnten nicht reden, sie konnten nicht denken, sie führten nur Befehle aus. In dieser Hinsicht glichen sie den lebenden Toten, den gefährlichen Zombies. Der Inspektor fragte sich nur, welch ein Geheimnis sie verbargen. Wie kamen sie zu dieser Gestalt? Durch Magie? Natürlich! Aber welche? Diese Frage hoffte Suko, beantwortet zu bekommen.
    Noch zehn Minuten war die Hektik an Deck, dann setzte das Schiff seinen eigentlichen Kurs fort. Von John Sinclair hatten sie nichts gefunden.
    Suko schwankte zwischen Hoffnung und Zweifel!
    ***
    In den Augen des Mannes las ich die reine Mordlust!
    Er war ein schrecklicher Typ. Die kleinen Augen standen im krassen Gegensatz zu dem breiten Gesicht, und er besaß auch nur ein Ohr, das rechte.
    Das Wasser rann über seine Haut. Der Zopf glänzte wie der schimmernde Stahl zwischen seinen Zähnen.
    Ein Zombie war er nicht, sondern ein Mensch. Er blies mir seinen warmen Atem entgegen und stemmte sich hoch. Kraft hatte er, das sah man ihm an, und das bekam ich auch bewiesen. Er hatte sehr viel Druck eingesetzt, und das Boot neigte sich gefährlich auf die Seite. Ich geriet ebenfalls aus dem Gleichgewicht. Schlingernd wurde ich nach vorn gedrückt und hatte Angst, über die niedrige Bordwand zu fallen. An dem Sitzbrett klammerte ich mich fest, und ich sah dicht neben mir die Ruderstange.
    Der Kerl kletterte über Bord. Sofort sackte das Boot tiefer ins Wasser, schaukelte, und ich vernahm das Keuchen meines Gegners. Töten wollte ich ihn nicht, deshalb ließ ich die Beretta stecken und griff nach dem Paddel. Das jagte ich ihm entgegen.
    Es traf ihn genau in dem Augenblick, als er das Messer aus dem Mund nahm. Ich konnte nichts dafür, sein rechter Arm wurde ebenfalls getroffen und die blanke Klinge geriet dabei aus der Richtung. Er traf sich selbst. Plötzlich klaffte in seiner Wange ein Spalt. Sofort füllte sich die Wunde mit dunklem Blut, das hervorquoll und in einem langen Streifen an seinem Gesicht nach unten rann.
    Die Verletzung hatte ihn wütender gemacht. Er dachte nicht daran, aufzugeben, sondern stach zu.
    Zum Glück musste auch er mit dem Gleichgewicht kämpfen, so hatte er nur eine kniende Haltung einnehmen können, und der Stich kam von oben nach unten.
    Ich schleuderte das Ruder weg und packte zu. Bevor er sich versah und mich das Messer auch nur ritzen konnte, hatte ich bereits sein Handgelenk umklammert und hielt es eisern fest. Dabei bog ich es zur Seite, mehr schaffte ich nicht, denn die Kräfte des anderen waren den meinen überlegen.
    Wir knieten uns gegenüber. Keiner wollte nachgeben, während das kleine Beiboot tief im Wasser lag und manchmal von den anrollenden Wellen überspült wurde.
    Ich wurde zurückgedrückt. Vergeblich stemmte ich mich gegen die Kraft dieses Kerls an. Er war einfach stärker und schob mich Stück für Stück nach hinten, wobei er gleichzeitig versuchte, meinen Arm zu drehen. Ein gemeiner Griff, aus dem ich mich nicht befreien konnte, denn mir fehlte dazu die Kraft. Ich musste es anders versuchen. Mit einem Kopfstoß.
    Hier ging es nicht um den ersten Preis im Fairness-Wettbewerb, sondern um Leben und Tod. So griff ich auch zu einigen harten Mitteln. Mit dieser Attacke hatte der andere nicht gerechnet. Meine Stirn traf ihn im Gesicht. Er schrie. Ein kurzer, abgehackter Schrei drang aus seinem Rachen. Dann schüttelte er sich und hatte den Treffer verdaut, während meine Stirn schmerzte und ich auch das Blut meines Gegners darauf spürte. Plötzlich kam sein Gegenangriff. Ich hielt noch immer sein Handgelenk fest. Es war meine einzige Chance. Wenn ich es losließ, würde er mich immer in diesem Boot erwischen.
    Er drückte mich nach hinten. Ich konnte dem nichts entgegensetzen, so sehr ich mich auch bemühte. Seine Kraft war einfach zu groß. Ich fiel auf den Rücken. Unter mir spürte ich das harte Holz der Sitzbank, über mir sah ich das verzerrte und blutüberströmte Gesicht meines Gegners. Noch konnte ich seine Messerhand halten, aber nicht mehr lange,

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