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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Worsel wollte bei Kinnison bleiben, bis sich beide Männer innerhalb der Gedankenschirme der Kuppel befanden. Dann sollte der Lens-Träger versuchen, auf irgendeine Weise an die Informationen heranzukommen, die die Patrouille dringend brauchte – und der Velantier war dafür verantwortlich, daß die Daten dein Flotten-Hauptquartier übermittelt wurden. Wenn ihn der Freie Lens-Träger auf dieser Reise begleitete – um so besser. Eigentlich bestand kein Grund zu übermäßiger Besorgnis; die Mission war nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Aber er mußte mit dem Schlimmsten rechnen, und dann ...
    Schließlich erreichten sie ihr Ziel.
    »Denke daran, Worsel – was jetzt auch passiert, du kümmerst dich nicht darum. Du darfst mir auf keinen Fall folgen. Hilf mir über die Lens, wenn möglich, aber nicht anders. Du wirst die Informationen aufzeichnen, die ich dir übermitteln kann, und wenn irgend etwas nicht klappt, machst du dich sofort aus dem Staube, ohne dich um mich zu kümmern. Verstanden?«
    »Verstanden«, erwiderte Worsel leise. Kinnison hatte bei dieser Mission die schwierigere Aufgabe zu bewältigen; nicht weil er der Anführer war, sondern weil er sich – was beide Lens-Träger wußten – besser dafür eignete.
    Kinnison entfernte sich von seinem Freund und machte nach dreißig Sekunden eine erstaunliche geistige Veränderung durch; der überwiegende Teil seiner Erinnerungen verschwand, ohne eine Spur zu hinterlassen. Statt dessen nahm er einen anderen Namen und eine völlig neue Persönlichkeit an, die ihm derart auf den Leib geschneidert schien, daß er nicht den geringsten Verdacht hatte, jemals ein anderer gewesen zu sein.
    Er trug seine Lens, die ihm hier nicht schaden konnte. Die Eich würden es natürlich für unmöglich halten, daß ein einfacher Agent der Patrouille ohne Hilfe einer Lens so weit vorgedrungen war, und die Tatsache, daß ein Lens-Träger notfalls auch ohne das arisische Instrument auskommen konnte, sollte den Gegnern noch so lange wie möglich vorenthalten werden. Zu vieles, was in den letzten Wochen und Monaten geschehen war, hätte durch diese Enthüllung für die Boskonier seine Erklärung gefunden. Außerdem brauchte er die Lens, um seine Rolle überzeugend spielen zu können.
    Er verlangsamte seine Schritte, als das Ziel näher rückte. Wie er feststellte, gähnten im Erdboden verborgene Öffnungen, die als Fallgruben gedacht waren; außerdem waren an den Festungsmauern Beobachtungsgeräte angebracht, die er ebenso umging wie die zahlreichen Fotozellen, unsichtbaren Projektoren und versteckten Netze. Schließlich war er nahe genug heran.
    Vorsichtig schickte er einen geistigen Impuls aus. Augenblicklich peitschten von irgendwoher drei Stahlkabel heran, denen er nicht auszuweichen vermochte. Er zog seine DeLameter, die ihm jedoch aus der Hand geschlagen wurden. Die Kabel wickelten sich um seine Arme und Beine und machte ihn kampfunfähig, und langsam wurde er in die Luft gehoben und davongetragen. Die Reise ging durch eine Luftschleuse in einen Raum mit zahlreichen Geräten, die ihm nur zu bekannt waren. In dem Raum, in dem die neun Ratsmitglieder von Boskone und ein bewaffneter Overlord zusammensaßen, summte ein Kommunikator.
    »Ah!« rief Eichmil. »Unser Besucher ist eingetroffen und erwartet uns in der delgonischen Inquisitionskammer. Wollen wir ihn dort begrüßen?«
    Die Eich legten Anzüge an, die sie vor dem giftigen Sauerstoff schützten, und betraten den Raum, in dem der Lens-Träger festgehalten wurde.
    »Erdenmensch – wir freuen uns, Sie hier begrüßen zu können«, wandte sich der Erste von Boskone an den Gefangenen. »Seit langem haben wir sehnsüchtig auf Sie gewartet, und jetzt ...«
    »Ich verstehe nicht, wie das möglich ist!« unterbrach ihn der Lens-Träger. »Ich bin erst vor kurzem zum Träger der Lens gemacht worden und habe jetzt bei meinem ersten großen Einsatz versagt ...«
    Überrascht sahen sich die Eich an.
    »Er lügt!« sagte Eichmil schließlich und wandte sich an den Delgonier. »Entfernen Sie seinen Raumanzug, schalten Sie Ihren Schirm ab und stellen Sie fest, ob er die Wahrheit sagt.«
    Vielleicht war der Mann doch kein Lügner. Die Tatsache, daß er die Sprache der Eich verstand, bedeutete bei einem Lens-Träger wenig.
    »Aber wenn er nun doch mit dem Lens-Träger identisch ist, nach dem wir suchen ...«, sagte der Overlord zögernd.
    »Wir werden dafür sorgen, daß Ihnen nichts passiert ...«
    »Halt«, schaltete sich der

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