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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Navigationsoffizier mit seinem Kollegen von der Flotte in Verbindung.
    »Hallo, alter Junge, wie geht es? Das Universum ist doch klein, nicht wahr? Hast du deine Befehle bekommen?«
    »Natürlich – wir haben schon ein Lebenszeichen von euch erwartet. Was gibt es denn Wichtiges, daß sich sogar der alte Herr persönlich herausbemüht? Du arbeitest doch für ihn. Weißt du nichts? Was ist das für ein Schnellboot, das wir eskortieren sollen?«
    »Ehrlich, Harvest, ich weiß nicht mehr als du. Die Sache scheint sehr geheim zu sein. Ich glaube, wir sollten uns jetzt um unsere Berechnungen kümmern.« Und das Gespräch wandte sich technischen Details zu. Die Folge war, daß die ZKD-Flotte und die
Dauntless
leichte Kursänderungen vornahmen. Die vierundfünfzig Schiffe des Verbandes schwenkten in eine gewaltige Kurve ein, in deren Gipfelpunkt das einzelne Schiff zu ihnen stieß. Dann schossen die fünfundfünfzig Kampf-Raumer in Richtung auf die Zweite Galaxis davon.
    Inzwischen war auch der Zeitpunkt des Zusammentreffens mit Worsels Boot vorausberechnet worden, und rechtzeitig setzte sich ein Lens-Träger mit dem Velantier in Verbindung. Diese Kontaktaufnahme hatte eine erneute Kursänderung zur Folge, und nach kurzer Zeit konnte Worsel melden, daß die Flotte auf seinen Ortungsschirmen aufgetaucht war.
    »Lassen Sie bitte abbremsen, Admiral!« sagte er. »Ich bin schon ziemlich nahe und werde bald in den trägen Flug übergehen, um meine Ursprungsgeschwindigkeit anzugleichen. Achten Sie auf meinen Antrieb!«
    Für die Offiziere der Flotte war es ein seltsames Gefühl zu wissen, daß sich ein Raumfahrzeug in unmittelbarer Nähe befand, ohne daß es von den Instrumenten registriert wurde ... Da tauchte es auf! Die Rückstoßprojektion des Antriebs, ein schimmernder Energieschweif, wurde sichtbar und trieb schnell zur Seite ab. Als der Sicherheitsabstand groß genug war, kam der Befehl: »Alle Schiffe außer der
Dauntless
gehen in den trägen Flug über!« Etwas abseits von den anderen Raumern folgte das Flaggschiff gleich darauf dem Beispiel der Flotte.
    »Wie komme ich am schnellsten zur
Pasteur
, Haynes?« fragte Lacy.
    »Nimm ein Transportboot. Aber sage dem Piloten, wieviel g du verträgst – ihr werdet Mühe haben, euch dem Hospitalschiff anzugleichen.«
    In den nächsten Minuten lief ein faszinierendes Schauspiel ab, denn das Hospitalschiff hatte eine völlig andere Ursprungsgeschwindigkeit als Kinnisons Raumboot und Lacys kleiner Transporter. Die
Pasteur
versuchte diese Geschwindigkeit mit dem konservativen Wert von eins Komma vier g zu neutralisieren – als Hospitalschiff durfte sie keine höheren Beschleunigungen erreichen –, während es der Transporter auf einen Bremsdruck von fünf g brachte. Worsel dagegen hatte die Ursprungsgeschwindigkeit einer anderen Galaxis auszugleichen und mußte sein Boot mit vollen elf g gegensteuern. Allerdings hatte er seinen Patienten sicher in einem Druckanzug untergebracht. Lacy erreichte das Hospitalschiff als erster und ging sofort an Bord.
    »Guten Tag, Dr. Lacy«, sagte Clarissa MacDougall und streckte ihm die Hand entgegen. Die Kappe auf ihrem rotbronzenen Haarschopf blitzte hellweiß, gekrönt von den Insignien ihres neuen Ranges als verantwortliche Oberschwester für das gesamte Schiff. Ihr strahlendes Lächeln erlosch, als sie Lacys bestürzten Gesichtsausdruck bemerkte.
    Der Arzt war einem Nervenschock nahe. Er hatte völlig vergessen, daß Clarissa MacDougall an Bord der
Pasteur
Dienst tat!
    »Oh, danke, mir geht es gut. Guten Tag. Freut mich, Sie wiederzusehen«, sagte er hastig und schüttelte ihr die Hand, während er fieberhaft überlegte, wie er diese Situation meistern konnte. »Oh, übrigens ... wer wird im Operationssaal assistieren?«
    »Ich natürlich«, erwiderte sie überrascht. »Wer sonst?«
    »Ganz egal, nur Sie nicht!« hätte er beinahe geschrien; statt dessen sagte er: »Aber das ist doch gar nicht nötig. Ich würde vorschlagen ...«
    »Sie werden mir überhaupt nichts vorschlagen!« erwiderte sie heftig – dann plötzlich wurde ihr die Bedeutung seines Gesichtsausdrucks bewußt, und sie schlug die Hände vor das Gesicht.
    »O nein!« keuchte sie. »Bitte sagen Sie nicht, daß Kim ... O bitte nicht!« Angstvoll starrte sie den Arzt an; jetzt war sie plötzlich nicht mehr die Krankenschwester, die allen Situationen gewachsen war – sie war nur noch ein verzweifeltes, verängstigtes junges Mädchen.
    »Ich fürchte ja. Es tut mir sehr leid, aber

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