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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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im intergalaktischen Raum einen derart minimale Dichte hat, daß ein Sprung zur nächsten Galaxis nur etwa ein Zehntel der bisher veranschlagten Zeit dauern wird. Wir wissen natürlich, daß die Expedition nicht ungefährlich ist, aber wir rüsten sie auch entsprechend aus.«
    »Es tut mir zwar leid, daß wir auf diese Weise Schicksal spielen müssen. Aber ich werde dem Mädchen eine Beförderung zukommen lassen, wenn ich ihr den Befehl zustelle. Ich werde sie zur Ersten Assistentin des Chefarztes machen. Was meinst du dazu?«
    »Hast du sie nicht eben noch als Hitzkopf bezeichnet, als ein Mädchen, das dich mit den unpassendsten Ausdrücken belegt hat?«
    »Na ja, sie ist jedenfalls eine der besten Krankenschwestern, die wir jemals gehabt haben – und außerdem eine der aufregendsten Frauen dieser Welt.«
    »Na schön, dann gib ihr die Beförderung. Natürlich ist sie in Ordnung, sonst stände sie hier nicht zur Debatte. Die beiden gehören wirklich zu den vielversprechendsten jungen Paaren, die unsere gute Mutter Erde jemals hervorgebracht hat.«
    »Das kann man wohl sagen. Mann, was für Skelette!«
     
    Zur gleichen Stunde saß eine junge Frau mit rotbronzenem Haar und goldfleckigen Augen mißgestimmt in ihrer Unterkunft.
    »Du blöde Gans!« schleuderte sie ihrem Spiegelbild entgegen. »Du Idiotin! Von allen Männern in der ganzen verrückten Galaxis mußt du dich ausgerechnet für Kimball Kinnison interessieren, der dich doch nur für ein Möbelstück hält. Ausgerechnet ein Freier Lens-Träger ...« Nachdenklich starrte sie sich an. Dieser Mann trug eine unsäglich schwere Bürde, und solange er sich seinem Ziel verschworen hatte, durfte er an nichts anderes denken. Aber selbst wenn ihre Liebe nicht erwidert wurde ...
    Sie richtete sich auf, zuckte die Schultern und lächelte, doch das Lächeln erlosch schnell wieder und machte einem unsagbar traurigen Ausdruck Platz. Schließlich warf sich das Mädchen auf ihr Bett. »O Kim!« schluchzte sie. »Warum kannst du nicht ... warum bin ich überhaupt geboren?«
     
    Drei Wochen später, weit draußen in der Leere des Weltalls hing Kinnison Gedanken nach, die seinem Wesen völlig fremd waren. Er lag in seiner Koje, produzierte Rauchringe und starrte an die Metalldecke, ohne etwas zu sehen. Seine Überlegungen hatten wenig mit Boskone zu tun.
    Immer wieder beschäftigte er sich mit der Begegnung am Abend des Balls; immer wieder dachte er an den Augenblick, als es ihm nicht gelang, seinen an Mac gerichteten Gedanken auf die Botschaft zu beschränken, die er dem Mädchen übermitteln wollte. Warum? Die Erklärung, die er Mac gegeben hatte, war unzureichend. Warum hatte er sich außerdem so über das Zusammentreffen gefreut? Und warum mußte er immer wieder an sie denken? Warum erschien sie immer wieder vor seinem inneren Auge – ihre schlanke Gestalt, ihre Augen, ihre Lippen, ihr auffallendes Haar? Sie war ein hübsches Mädchen, aber bei weitem nicht so reizvoll wie die Thionit-Lady, die ihm einmal auf Aldebaran II begegnet war und an die er sich im übrigen nur mit dem leisen Bedauern erinnerte, ihr nicht den Hals umgedreht zu haben. Wenn er es genau bedachte, war Mac noch nicht einmal so hübsch wie die blonde Millionärstochter – wie hieß sie doch gleich? – o ja, Forrester, die eine gehörige Portion des gewissen
Je-ne-sais-quoi
besaß ...
    Auf all diese Fragen gab es nur eine Antwort – eine Antwort, die ihn erschütterte, die er nicht zulassen konnte. Für das Wort Liebe war in seinem Vokabular kein Platz, das Wort Liebe gab es für ihn nicht, konnte es für ihn nicht geben. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Die Patrouille hatte eine Million Kredite investiert, um ihn zu einem Lens-Träger zu machen, und jetzt lag es an ihm, etwas für dieses Geld zu tun. Lens-Träger kamen für eine Heirat nicht in Frage, von einem Freien Lens-Träger ganz zu schweigen. Er konnte sich weder niederlassen noch seiner Frau gestatten, ihn auf seinen Reisen zu begleiten. Außerdem kamen neun von zehn Freien Lens-Trägern vorzeitig ums Leben; sie starben, ehe Ihre Dienstzeit vorüber war – und der eine, der das Alter erreichte, um sich hinter einen Schreibtisch zurückzuziehen, besaß in den meisten Fällen eine Reihe von künstlichen Körperteilen, die ihn am Leben erhielten ...
    Nein, es war unmöglich. Keine Frau verdiente ein solches Leben – ein Leben, das zur Hölle auf Erden werden konnte, wenn sie immer wieder auf ihren Mann warten mußte, um eines Tages

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