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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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des Universums und um den bereits entstandenen Konflikt zwischen den Kulturen Boskones und der Galaktischen Zivilisation.
    So saßen sie unter ihrem Baum – nach außen hin in ein sehr persönliches Gespräch vertieft –, und Kinnisons Lens und sein Wahrnehmungssinn sorgten dafür, daß sie nicht gestört wurden.
    Schließlich half der Lens-Träger seiner Begleiterin auf die Füße; in seinen Augen leuchtete ein neuer Glanz.
    »Übrigens, Kim«, fragte das Mädchen, als sie sich wieder dem Ballsaal näherten. »Wer ist Klono, den du vorhin angerufen hast? Ein Raumfahrergott – wie der valerianische Noshabkeming?«
    »Ja, so könnte man ihn wohl bezeichnen«, lachte er. »Er ist eine Mischung aus Noshabkeming, einigen Göttern der alten Griechen und Römer und noch einigen Gebilden. Ich glaube, er stammt irgendwie aus der corvinischen Gegend, ist aber auch in anderen galaktischen Regionen gut bekannt. Er hat so viele Zähne und Hörner, Klauen und Schuppen, daß er sich sehr gut beschwören läßt, wenn man einmal fluchen will!«
    »Aber warum mußt du überhaupt fluchen?« fragte sie neugierig. »Ich finde das so sinnlos.«
    »Ihr Frauen habt ein anderes Mittel«, entgegnete er. »Ihr fangt an zu weinen. Ein Mann flucht, wenn er die Tränen unterdrücken will, und eine Frau weint, damit sie nicht flucht. Beide Reaktionen sind psychologisch zu erklären – Sicherheitsventile, mit deren Hilfe sich manche Spannung abreagieren läßt.«

3
    In der Bibliothek des Befehlshabenden Admirals, die ebenso abhörsicher war wie das Büro im Hauptquartier, saßen sich zwei alte, aber noch sehr aktive Lens-Träger gegenüber. Sie lächelten sich wie zwei Verschwörer an, die sie in gewissem Sinne auch waren. Einer der beiden erhob sich und nahm eine gedrungene rote Flasche Fayalin aus einem Schrank und füllte zwei kleine Gläser.
    »Auf die Liebe!« sagte Haynes.
    »Ein schöner Toast«, erwiderte Dr. Lacy.
    »Und 'runter damit!« riefen die beiden Männer im Chor und ließen dem Wort die Tat folgen.
    »Du fragst mich gar nicht, ob alles nach Plan verlaufen ist«, sagte Lacy.
    »Das habe ich gar nicht nötig. Ich hatte während der ganzen Zeit einen Spionstrahl im Einsatz.«
    »Das sieht dir ähnlich! Aber ich hätte es bestimmt nicht anders gemacht, wenn mir deine technischen Hilfsmittel zur Verfügung ständen ... Aber nun erzähl schon, alter Knabe!« grinste Lacy.
    »Was soll ich dir erzählen? Du warst wie immer großartig, was dir aber bestimmt nicht schwergefallen ist.«
    »Nein? Wie hättest
du
reagiert, wenn dich ein rothaariger Hitzkopf, der kaum trocken hinter den Ohren ist, als Schwachkopf und Versager bezeichnet hätte?«
    »Jetzt gibst du aber an! So hat sie sich bestimmt nicht ausgedrückt!«
    »Na ja, vielleicht nicht ganz – aber es war schlimm genug.«
    »Sie wird eines Tages erwachsen werden und erkennen, was du mit deiner Einladung bezweckt hast.«
    »Hoffentlich. Jedenfalls haben wir unseren Plan einen Schritt vorangetrieben. Ich danke meinem Schöpfer, daß ich nicht mehr jung bin. In der Jugend leidet man noch sehr!«
    »Allerdings – und
wie!
«
    »Aber du weißt, wie die Sache ausgegangen ist – ich nicht. Wie stehen unsere Chancen?«
    »Teils – teils«, erwiderte Haynes, goß noch einmal die Gläser voll und schwenkte die scharlachrote, aromatische Flüssigkeit nachdenklich in seinem Glas herum, ehe er weitersprach. »Sie hängt an der Angel – aber ich fürchte, daß sie es weiß und daß sie etwas unternehmen wird.«
    »Sie ist nicht auf den Kopf gefallen – das habe ich dir schon gesagt. Sie gibt sich keinen Täuschungen hin. Hmm. Vielleicht ist es zweckmäßig, wenn wir die beiden zunächst wieder trennen.«
    »Einverstanden. Kannst du nicht ein größeres Hospitalschiff in deine Manöver einbeziehen, so daß wir sie für zwei oder drei Wochen los sind?«
    »Natürlich. Sind drei Wochen genug?
Ihn
können wir natürlich nicht so einfach in der Gegend herumschicken.«
    »Drei Wochen sind mehr als genug, denn Kinnison wird uns in vierzehn Tagen verlassen haben.« Lacy hob fragend die Augenbrauen, und Haynes fuhr fort: »Sitzt du fest in deinem Sessel? Unser Lens-Träger wird einen Ausflug zum Lundmark-Sternennebel machen!«
    »Das meinst du doch nicht ernst! Das würde ja Jahre dauern! Niemand ist bisher von dort zurückgekehrt – und außerdem dürfen wir Kinnisons neue Aufgaben nicht vergessen.«
    »Wenn die Reise zu lange dauert, kehrt er sofort um. Wir sind der Ansicht, daß die Materie

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