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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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zwar nicht so schnell wie ein richtiger Raumer – aber wir können uns trotzdem sehen lassen«, sagte Kinnison und wandte sich an den Präsidenten. »Es kommt mir ziemlich anmaßend vor, wenn ich Sie einfach ›Klug‹ nenne, zumal ich erfahren habe, daß das gar nicht Ihr wirklicher Name ist ...«
    »So werde ich aber genannt«, erwiderte der alte Mann. »Wir Medonier haben keine Namen, sondern nur Nummern – Symbole, die aus Zahlen und Buchstaben unseres Alphabets bestehen und die eine genaue Klassifizierung jedes einzelnen Wesens ermöglichen. Da jedoch diese Symbole für den täglichen Gebrauch ungeeignet sind, erhält jeder von uns eine Art Spitznamen, in der Regel ein Adjektiv, das irgendwie zu seinem Träger paßt. Es wird Sie sicher interessieren, daß man auch Ihnen und Ihren Freunden bereits Namen gegeben hat. Sie, Lens-Träger Kinnison, heißen ›Vernunft‹, Ihr Freund von Rigel IV ›Stark‹ und Ihr Freund von Velantia ›Schnell‹.«
    »Das ist eine große Ehre für uns, die wir ...«
    »Gar nicht übel«, unterbrach Tregonsee, »aber sollten wir uns nicht erst um die wichtigeren Dinge kümmern?«
    »Sie haben recht«, erwiderte Klug. »Wir haben viel zu besprechen. Ganz besonders interessiert uns die Waffe, die von Ihnen eingesetzt wurde.«
    »Haben Sie sie schon analysieren können?« fragte Kinnison schnell.
    »Nein. Die Einsatzzeiten waren zu kurz. Eine Auswertung unserer Aufzeichnungen – insbesondere unserer Energiemessungen, die übrigens erstaunliche Werte erbrachten – hat lediglich ergeben, daß die Strahlen das Ergebnis einer enormen Überlastung von ansonsten normalen Projektoren sind. Wir haben uns schon gefragt, warum wir nicht selbst auf den Gedanken gekommen sind ...«
    »Auf diese Frage haben auch wir schon keine Antwort gewußt, als wir mit der Waffe angegriffen wurden«, erwiderte Kinnison lächelnd und gab die nötigen Erklärungen. »Wir werden Ihnen die Formeln überlassen und Ihnen natürlich auch technische Hilfe leisten – die Abschirmungen sind besonders problematisch. Zum Ausgleich könnten Sie uns ein wenig im Bau von Generatoren unterweisen ...«
    »Ein Erfahrungsaustausch kann für beide Seiten sehr nützlich sein«, erwiderte Klug.
    »Den Boskoniern ist unsere Waffe völlig unbekannt«, sagte Kinnison. »Ich möchte aus diesem Grunde noch zwei Vorbehalte machen. Erstens setzen Sie die Primärstrahlen bitte nur im äußersten Notfall ein. Und zweitens greifen Sie auch dann erst darauf zurück, wenn Sie sicher sind, Ihre Angreifer völlig vernichten zu können. Es darf auf keinen Fall geschehen, daß ein boskonisches Schiff Gelegenheit findet, seinem Hauptquartier einen detaillierten Bericht zu erstatten. Ich halte das für eine faire Regelung.«
    »Durchaus. Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, daß die Boskonier nichts über die neue Waffe erfahren.«
    Eine halbe Stunde später kehrten die drei Lens-Träger an Bord der
Dauntless
zurück, und Kinnison erteilte neue Befehle. »Tregonsee, Thorndyke und Hotchkiss – Sie werden mit Ihren Leuten hier auf Medon bleiben und die Medonier in die Geheimnisse unserer Primärstrahler einweihen. Gleichzeitig machen Sie sich mit der medonischen Energietechnik vertraut. Worsel, du übernimmst bis auf weiteres das Kommando über die
Dauntless
und wirst etwa zehn Tage hierbleiben, bis Medon seine Heimatgalaxis verlassen hat. Wenn Hotchkiss und Thorndyke mit der Arbeit noch nicht fertig sind, startest du ohne sie und gehst auf Heimatkurs. Dabei versuchst du Verbindung mit mir aufzunehmen und den Kontakt zu halten. Um etwas anderes kümmerst du dich nicht. Ich brauche das Schiff vielleicht als Relais-Funkstation. Man kann nie wissen.«
    »Warum diese eingehenden Befehle, Kim?« fragte Hotchkiss. »Wollen Sie als Kommandant Ihre Expedition im Stich lassen? Bleiben Sie nicht bei uns?«
    »Nein – ich möchte einer Idee nachgehen. Lassen Sie mein Schnellboot fertigmachen, Allerdyce!« Und wenige Minuten später war der Freie Lens-Träger verschwunden.

5
    Nach einer langen und ereignislosen Reise traf Kinnison im Flotten-Hauptquartier der Galaktischen Patrouille ein.
    »Was soll die Tarnung?« fragte Admiral Haynes, als ihm der Lens-Träger in seinem Büro gegenübersaß. Kinnison trug einen Bart, der ihn fast unkenntlich machte.
    »Es besteht vielleicht die Möglichkeit, daß ich mich in einen gewissen Chester Q. Fordyce verwandeln muß«, erwiderte Kinnison. »Wenn nicht, kann ich das Gestrüpp schnell wieder abrasieren. Aber,

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