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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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windigen Theorien. Aber nach unseren Vermutungen, die zugegebenermaßen auf schwachen Beinen stehen, gibt es nur zwei solche Galaxien – Lundmarks Sternennebel und unsere Milchstraße.«
    »Wie bitte? Wieso?« fragte Haynes.
    »Weil sich eine Begegnung zwischen zwei Galaxien ebenso selten ereignet wie nach Wellingtons Theorie die Bildung eines Planeten«, erwiderte Kinnison. »Ich gebe zu, daß die Entfernungen zwischen den Galaxien im Verhältnis zu ihrer Größe geringer sind als die Entfernungen zwischen einzelnen Sternen – aber andererseits sind ihre relativen Bewegungen auch viel langsamer, wodurch ein Ausgleich geschaffen wird. Jedenfalls haben Wacky und ich errechnet, daß zwei Galaxien in eins Komma acht mal zehn hoch zehn Jahren nur einmal derart miteinander kollidieren werden, daß eine größere Anzahl von Planeten entsteht. Sie können Ihren Rechenschieber nehmen und nachrechnen, Sir.«
    »Ihr Wort genügt mir«, sagte der alte Lens-Träger geistesabwesend. »Aber ich habe trotzdem irgendwie das Gefühl, als müßte jede Galaxis zumindest einige Planetensysteme haben ... aber ich weiß jetzt, was Sie sagen wollen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich Boskone in einer Galaxis mit mehreren hundert Millionen Planeten niederlassen würde, ist überwältigend groß. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß die Piraten einer Galaxis mit zehn oder zwölf Planetensystemen den Vorzug geben würden. Aber vielleicht haben wir beide unrecht. Vielleicht liegen unsere großen Visionäre richtig, die davon ausgehen, daß die Galaxien sich zu Universen zusammenfassen lassen, die auf ihre Art wie die Galaxien zueinander stehen. Vielleicht kollidieren eines Tages zwei Universen, wer weiß.«
    »Warum nicht? Aber das ist mir jetzt zu hoch. Der Detektiv zieht sich zurück und überläßt Ihnen das Feld.«
    »Womit Sie wahrscheinlich sagen wollen, daß ich noch verrückter bin als er!« sagte der Admiral, und die beiden Männer lachten. »Eine faszinierende Spekulation«, fuhr Haynes fort. »Es schadet nichts, wenn man die Phantasie ab und zu einmal wandern läßt ... aber es gibt im Augenblick wichtigere Dinge zu bedenken. Sie haben vorhin gesagt, daß Ihrer Meinung nach auch der Thionit-Ring nach wie vor mit unseren Problemen zu tun hat.«
    »Zweifellos – es paßt alles zusammen. Die meisten intelligenten Rassen dieser Galaxis gehören zu den Sauerstoffatmern und Warmblütlern – und nur auf solche Wesen wirkt das Thionit. Je mehr wir diesem Rauschgift verfallen, desto besser für Boskone. Jetzt haben wir auch endlich eine Erklärung dafür, warum es uns nie gelungen ist, die wirklichen Drahtzieher des tödlichen Thionitspiels zu fassen. Im Gegensatz zu unseren früheren Vermutungen haben wir es nicht mit einem gewöhnlichen Verbrecherring zu tun, sondern mit einer Organisation, hinter der die Intelligenz und die Materialreserven Boskones stehen. Aber wenn der Thionit-Ring wirklich so mächtig ist, dann frage ich mich ...« Kinnison beendete den Satz nicht. Seine Gedanken überstürzten sich.
    »Ich möchte Ihnen eine Frage stellen, die mich eigentlich nichts angeht«, sagte er plötzlich. »Wann ist Ihnen zum erstenmal ein junger Raumkadett, der sich auf dem Wege nach Arisia befand, um dort die Lens angepaßt zu bekommen, als verschollen gemeldet worden? Ich meine, seit einiger Zeit verschwinden doch immer wieder auf seltsame Weise junge Männer, die für die Lens vorgesehen sind. Niemand weiß, ob sie Arisia überhaupt erreicht haben. Seit wann ist das der Fall?«
    »Oh, seit etwa zehn Jahren – es können auch zwölf ...« Haynes unterbrach sich und starrte sein junges Gegenüber erstaunt an. »Wie kommen Sie darauf, daß sich solche Fälle ereignet haben könnten?«
    »Reine Schlußfolgerung. Aber ich bin sicher, daß ich recht habe. Es verschwinden zwei bis drei Kadetten im Jahr, nicht wahr?«
    »Allerdings. Aber wir führen diese Vorfälle auf die Piraten zurück. Sie glauben doch nicht etwa, daß die Boskonier versucht haben ...?«
    »Ich bin absolut sicher«, erwiderte Kinnison. »Die Männer haben Arisia erreicht und sind dort gestorben. Wir können gar nicht dankbar genug dafür sein, daß die Arisier so eindeutig auf unserer Seite stehen. Auf unsere Lens ist nach wie vor Verlaß. Dafür sorgen die Arisier.«
    »Aber warum haben sie uns nie etwas mitgeteilt?« fragte Haynes verblüfft.
    »Weil das nicht ihre Art ist«, entgegnete Kinnison. »Sie haben uns die Lens zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe

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