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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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auf die der Fremde, wenn er nicht an Glaubwürdigkeit verlieren wollte, reagieren mußte.
    »Wenn Sie nicht betrunken wären, würde ich Ihnen jetzt jeden Knochen im Leibe brechen«, erwiderte der andere, der sich offenbar nur mühsam beherrschte. »Ich lade nicht jeden Tag einen verdreckten Dockkriecher zu einem Drink ein – und wenn ich es doch tue, ist es gefährlich, meine Einladung auszuschlagen! Verstanden? Also – entweder trinken wir jetzt einen zusammen, oder Sie machen mit einigen meiner Freunde Bekanntschaft! Ober! Bringen Sie uns zwei Gläser Laxlo!«
    Jetzt blieb Kinnison nicht mehr viel Zeit, doch der Moment des Handelns war noch nicht gekommen. Bomingers Konferenz war noch in vollem Gang. Da ihn der Fremde erst jetzt aufs Korn genommen hatte, konnte sein Mißtrauen nicht allzu ausgeprägt sein. Obwohl Blutvergießen zum Handwerk der Piraten gehörte, wollte der Mann offenbar nicht unnötig Bomingers Zorn erregen, indem er einen guten Kunden umbrachte. Vielleicht wollte man Kinnison nur befragen und hatte eine Art Wahrheitsserum in sein Getränk gemischt. Er mußte jedenfalls vorsichtig sein.
    Und dann kam die entscheidende Sekunde. Bominger beendete sein Gespräch in dem Augenblick, als der Kellner die Gläser auf den Tisch setzte. Wie erwartet erhielt Kinnison noch in der letzten Sekunde wertvolle Informationen, und ehe der dicke Mann seinen Schirm wieder einschalten konnte, machte Kinnisons gewaltiger Gedankenimpuls seinem Leben ein Ende. Gleichzeitig schickte der Lens-Träger einen Hilferuf an seine Verbündeten aus.
    Aber auch Kinnison war nicht in der Lage, einen solchen Impuls abzustrahlen, ohne daß die Anstrengung sichtbar wurde. Sein Gesicht verhärtete sich, vielleicht verloren auch seine Augen etwas von dem starren Blick der Trunkenheit und verrieten die wahre Stärke dieses Mannes. Auf jeden Fall schien sich das Mißtrauen des Gegners zu verstärken.
    »Trinken Sie das, Bursche – aber schnell!« schnappte er und zog seinen DeLameter.
    Kinnison hob die Hand, um sein Glas zu ergreifen, doch gleichzeitig streckte er seine Gedankenfühler nach zwei Agenten aus, die in der Nähe saßen. Diese sprangen laut brüllend auf und begannen scheinbar ziellos in der Gegend herumzuschießen. Im Feuersturm ihrer Waffen starben zwei der Männer mit Gedankenschirmen. Für einen Sekundenbruchteil war sogar Kinnisons gefährlicher Gegner abgelenkt – doch diese Zeit reichte bereits aus.
    Mit blitzschneller Handbewegung schleuderte Kinnison dem Boskonier den scharfen Alkohol ins Gesicht, und ein heftiger Knieschwung ließ den kleinen Tisch gegen die Hand prallen, die die Waffe hielt. Gleichzeitig holte Kinnison zum todbringenden Schlag aus. Mit der vollen Kraft seiner hundertundneunzig Pfund trieb er seine Faust in den Solarplexus des Piraten. Der Zwilnik stieß einen schrillen Schrei aus, klappte zusammen und stürzte zu Boden. Kinnison versuchte die Waffe seines Opfers zu erreichen, doch es war bereits zu spät. Er war eingekreist.
    In den folgenden Sekunden starben vier weitere Männer, ohne berührt worden zu sein, während der Lens-Träger bei den nächsten beiden Angreifern wieder seine Faust zum Einsatz brachte. Ein mit einem Gedankenschirm bewehrter Gegner versuchte einen tominganischen Trick und wurde von einem blitzschnellen Handkantenschlag gefällt. Wenig später setzte Kinnison auch den letzten der fünf Fremden mit einem genau gezielten Stuhl außer Gefecht.
    Jetzt wurden die Türen und Fenster des Lokals eingedrückt und gaben den Weg frei für eine Truppe von Kämpfern, die in der ganzen Galaxis gefürchtet war – für den valerianischen Sturmtrupp unter der Leitung von Peter vanBuskirk.
    Beim Anblick der Patrouillensoldaten, die ihre schweren Raumäxte schwangen, wandten sich die Piraten zur Flucht. Doch sie entkamen den Postenketten des Rauschgiftdezernats nicht.
    »Alles in Ordnung, Kinnison?« fragte Lieutenant Peter vanBuskirk, als alles vorüber war. »Kim – du irdische Wanze –, wie geht's uns denn?«
    »Hallo, Bus – alter valerianischer Affe!« erwiderte der Lens-Träger grinsend. »Gute Arbeit.«
    »Allerdings, Kim. Ich schlage vor, daß wir dich jetzt ...«
    »Nein, nein, ich habe andere Pläne. Ich möchte nach außen hin mit der Angelegenheit nichts zu tun haben. Die Piraten müssen glauben, daß es sich nur um eine Routine-Aktion des Dezernats gehandelt hat, verstanden? Raum-ho, Leute. Ich muß mich wieder auf den Weg machen.«
    »Wohin?« wollten sie fragen, doch der

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