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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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kontrollierte.
    Dann versuchte er etwas, woran bisher noch kein Lens-Träger gedacht hatte; er strahlte einen Gedanken nach Arisia aus – einen Gedanken, der fast die gesamte Galaxis durcheilte, ehe er sein Ziel erreichte, und der auf das Gedankenmuster Mentors abgestellt war, jenes furchteinflößenden Geisteswesens, das Kinnisons Lehrer und Förderer gewesen war.
    »Ah, Kimball Kinnison von der Erde«, erwiderte Mentor sofort. »Sie haben also die Entdeckung gemacht, Jüngling, daß der Lens nicht die überragende Bedeutung zukommt, die Sie ihr bisher beigemessen haben.«
    »Ich ... ich meine ... Sie ...«, stotterte der Lens-Träger und wurde von einem heftigen Gedanken unterbrochen.
    »Halt! Ihr Denken ist verwirrt. Das ist ein unentschuldbares Verhalten. Zur Strafe werden Sie das Phänomen mir erklären und nicht umgekehrt. Ich erkenne an, daß Sie gerade eine weitere Facette der kosmischen Wahrheit entdeckt haben und daß das für Ihren unreifen Geist ein Schock gewesen ist. Doch ich muß in aller Ernsthaftigkeit noch einmal betonen, daß ein klares und präzises Denken das einzige Werkzeug ist, mit dessen Hilfe Sie Ihr Ziel erreichen können. Verwirrung und mangelnde Konzentration können bei Ihrer Auseinandersetzung unübersehbare Folgen haben.«
    »Jawohl«, erwiderte Kinnison wie ein Junge, der von seinem Lehrer gescholten wird. »Ich kann mir das Problem nur so erklären. Im Ausbildungsstadium ist die Lens für jeden Lens-Träger eine Notwendigkeit, während der Geist im fortgeschrittenen Stadium bereits ohne ihre Hilfe auskommt. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die Lens jedoch mehr als nur ein Erkennungssymbol. Sie hat Fähigkeiten, die mir völlig unbekannt sind. Obwohl ich zwar im Augenblick ohne die Lens auskommen könnte, sollte ich nur im äußersten Notfall auf sie verzichten, da meine geistige Weiterentwicklung nur mit ihrer Hilfe möglich ist. Im übrigen wird mir bewußt, daß Sie meine Kontaktaufnahme erwartet haben. Darf ich fragen, ob ich zur rechten Zeit gekommen bin?«
    »Keine Sorge. Sie haben in letzter Zeit ganz erstaunliche Fortschritte gemacht. Auch stelle ich zu meiner Freude fest, daß Sie davon absehen, mich bei Ihrem zugegebenermaßen schwierigen Problem um Hilfe zu bitten.«
    »Ich weiß, daß das keinen Sinn hätte und daß es nicht gut wäre«, erwiderte Kinnison lächelnd. »Ich muß sehen, wie ich allein fertig werde. Außerdem gibt es vielleicht eine Möglichkeit.« Damit wurde die Verbindung unterbrochen.
    Wenig später ließ sich der Lens-Träger mit eingeschaltetem Schutzschirm zum Patrouillenstützpunkt fahren, wo er sich in einen Raum zurückzog und seine Lens und eine Tonbandrolle in einen strahlengesicherten Behälter einschloß. Den versiegelten Behälter überreichte er dem Stützpunktkommandanten.
    »Gerrond, der Inhalt dieser Kassette ist von lebenswichtiger Bedeutung«, sagte er. »Sie enthält neben anderen Dingen einen vollständigen Bericht meiner bisherigen Tätigkeit. Wenn ich aus irgendeinem Grunde nicht wieder zurückkehren sollte, schicken Sie die Unterlagen bitte an Admiral Haynes persönlich. Dabei kommt es nicht auf eine schnelle Beförderung an, sondern darauf, daß die Kassette ihr Ziel erreicht.«
    »In Ordnung. Ich werde notfalls einen Sonderkurier schicken.«

    »Gut. Dürfte ich jetzt einmal Ihr Visiphon für ein Gespräch mit dem Zoo benutzen?«
    »Natürlich!«
    »Ist dort der zoologische Garten?« Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines älteren Mannes mit weißem Bart. »Hier spricht der Freie Lens-Träger Kinnison von der Erde. Haben Sie in Ihrem Tierbestand drei Oglons, die in einem Käfig zusammen leben?«
    »O ja. Wir haben sogar vier Oglons, die aneinander gewöhnt sind.«
    »Um so besser. Würden Sie die Tiere bitte so schnell wie möglich zum Patrouillenstützpunkt bringen lassen? Lieutenant-Admiral Gerrond wird meinen Wunsch bestätigen.«
    »Aber das ist höchst ungewöhnlich, Sir«, protestierte der Ältere, wurde jedoch von Gerrond schnell zum Schweigen gebracht. »Selbstverständlich«, sagte er, und der Bildschirm erlosch.
    »Oglons?«
fragte der Kommandant überrascht. »Was wollen Sie mit Oglons?«
    Der Oglon, auch radeligianischer Katzenadler genannt, ist eines der wildesten Raubtiere, die es in unserer Galaxis gibt. Obwohl er fliegen kann, gehört er nicht zur Gattung der Vögel, sondern ist ein Säugetier und besitzt neben den rasiermesserscharfen Klauen eines Adlers auch die nadelspitzen Krallen einer Wildkatze. Er

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