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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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lebt in ständiger Feindschaft mit allen anderen Lebewesen.
    »Oglons – Sie haben richtig verstanden«, erwiderte Kinnison kurz. »Ich traue mir zu, mit vier Oglons fertig zu werden.«
    »Natürlich, aber ...« Lens-Träger Gerrond hielt verblüfft inne. Er konnte sich nicht daran gewöhnen, daß Kinnison immer wieder mit überraschenden Plänen aufwartete. Andererseits durfte er nicht erwarten, daß der Freie Lens-Träger seine kostbare Zeit mit überflüssigen Erklärungen verschwendete.
    »Ich verstehe nur noch nicht, wieso ...? Ich meine, gibt es denn einen Beweis dafür, daß unsere Aktion nicht hundertprozentig erfolgreich gewesen ist?«
    »Einen Beweis gibt es nicht«, erwiderte Kinnison. »Aber Sie scheinen unsere Gegner noch immer falsch einzuschätzen. Sie scheinen sie noch immer für Desperados und den letzten Abschaum unserer Zivilisation zu halten. Lassen Sie sich gesagt sein, daß das nicht mehr der Fall ist. Wir haben es mit einem Feind zu tun, der uns ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen ist. Es kann durchaus sein, daß meine Vorsichtsmaßnahmen überflüssig sind, aber das wäre dann kein Beinbruch. Andererseits geht es insbesondere um zwei Dinge, die mir sehr wichtig sind – um meine Aufgabe und um mein Leben. Sie sollten immer daran denken, daß ich beides vertrauensvoll in Ihre Hände lege, wenn ich diesen Stützpunkt verlasse.«
    Darauf gab es natürlich keine Antwort.
     
    Während sich die beiden Männer unterhielten und die Oglons zum Stützpunkt gebracht wurden, entfaltete sich außerhalb des abgeschirmten Stationsbereiches eine rege Aktivität. Eine Reihe von Männern betrat und verließ den Stützpunkt – Männer, die im Grunde nur eins gemeinsam hatten, eine gewisse äußere Ähnlichkeit mit Kimball Kinnison, auch wenn einige glattrasiert waren und andere einen Bart trugen.
    »Vergessen Sie bitte nicht, Gerrond«, sagte der Freie Lens-Träger, ehe er sich verabschiedete. »Unser Ziel befindet sich wahrscheinlich hier in Ardith – auch wenn es theoretisch überall auf dem Planeten liegen kann. Behalten Sie mich ständig in Ihrem Spionstrahl, und versuchen Sie die Impulse der Piraten anzupeilen, wenn ich überprüft werde. Das erfordert natürlich einigen Aufwand, aber wir haben es hier mit Experten zu tun. Die Oglons sollten etwa in einer Entfernung von einem Kilometer gehalten werden, damit sie schnell zur Stelle sind. Außerdem sollen sich alle verfügbaren Lens-Träger bereit halten. Vielleicht brauche ich auch ein Schnellboot. Es kann sein, daß all diese Maßnahmen überflüssig sind, aber ich weiß es nicht.
Wenn
ich jedoch etwas brauche, dann muß es schnell gehen. Und, Gerrond, ich bitte Sie im Namen Ihrer Lens – unternehmen Sie nichts, ehe ich es Ihnen sage. QX?«
    »QX. Sie haben mein Wort. Raum-ho!«
    Kinnison ließ sich von einem Bodentaxi zu der engen Straße bringen, in der seine Unterkunft lag, die er als Dockarbeiter gemietet hatte. Seine Rückkehr in diese Gegend Ardiths war ein höchst riskanter Schachzug – ein Schachzug von einer derartigen Kühnheit, daß Kinnison hoffen konnte, die Boskonier würden sich verblüffen lassen. Er bezahlte den Taxifahrer, steckte die Hände in die Taschen, pfiff sich ein Lied und schlenderte die Straße entlang, als ob er mit der ganzen Welt in Frieden lebte. In Wirklichkeit hatte er sich in seinem ganzen Leben noch nicht so auf seine Rolle konzentrieren müssen, obwohl er möglicherweise überhaupt kein Publikum hatte.
    Er ließ seinen Wahrnehmungssinn wandern und hielt sich bereit, beim geringsten Alarmzeichen zu handeln.
     
    In einem sorgfältig abgeschirmten Raum saß ein menschenähnliches Wesen bereits seit zwei Stunden an seinem Spionstrahl-Schirm und beobachtete mit zunehmendem Unmut die Männer, die plötzlich in so großer Zahl den Eingang des Patrouillenstützpunktes passierten. In den letzten Minuten hatte sich seine Aufmerksamkeit auf einen Mann in einem Bodentaxi konzentriert. Jetzt wandte sich der Boskonier nervös an einen Artgenossen.
    »Das muß der Lens-Träger sein! Es geht gar nicht anders – ob er nun die Lens bei sich führt oder nicht! Kein anderer hätte die Nerven, dorthin zurückzukehren, wenn er nicht genau wüßte ...«
    »In Ordnung, holen wir ihn uns«, erwiderte der andere. »Alles bereit?«
    »Aber andererseits ist es undenkbar!« fuhr das Wesen fort. »Ein Lens-Träger ohne Lens – das gibt es nicht! Außerdem ist eine Lens nicht unsichtbar. Der Bursche da führt überhaupt nichts bei sich,

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