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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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weder der Saloon noch das Tanzlokal, noch die vermietbaren Zimmer, noch sein mit kostbaren Möbeln überladenes Büro, noch die schmalen, zellengleichen Räume, in denen die Süchtigen einer Unzahl von gefährlichen Rauschgiften ausgeliefert waren – doch er hatte die absolute Gewalt über dieses Reich des Lasters.
    Kinnison spürte bald zahlreiche Helfershelfer Bomingers auf. Sein Wahrnehmungssinn durchstreifte Geheimgänge und stieß dabei eines Tages auf den Hintereingang zu einem der bekanntesten Lokale Ardiths – dem Nalizok-Café. Im eigentlichen Restaurant lief alles nach Vorschrift, doch in den anderen Räumen des Hauses geschahen unbeschreibliche Dinge. Auch hier unzählige Rauschgiftsüchtige, die sich nur durch ihre bessere Kleidung von den Opfern in Bomingers Lokal unterschieden. Im Grunde waren sie jedoch ganz und gar nicht besser dran.
    Männer, Frauen und sogar Kinder fanden sich in diesen Räumen, im Thionitrausch erstarrt. Mit bleichen Gesichtern saßen sie unbeweglich da, während in ihnen das Feuer des Rauschgiftes tobte und ihnen Empfindungen verschaffte, an denen sie zugrunde gehen konnten. Denn ein Thionitsüchtiger kommt von seiner Leidenschaft nicht los; ständig schwört er, nie wieder ein Gramm der Droge anzurühren, nur um doch sofort zuzugreifen, wenn er wieder zu Kräften gekommen ist, und um sich schließlich eines Tages nicht mehr zu erholen.
    Es gab auch andere Drogen in diesen Rauschgifthöhlen – jedem Laster konnte hier gefrönt werden. All dies nahm Kinnison in sich auf und gab täglich seine Berichte, zunächst noch versiegelt, an das Rauschgiftdezernat der Patrouille weiter.
    Winstead wurde bald ungeduldig. »Wie lange wollen Sie uns noch warten lassen, Kinnison?« fragte er eines Tages.
    »Bis ich erfahren habe, was ich wissen muß – oder bis ich entdeckt worden bin«, erwiderte der Lens-Träger langsam. Für seine Lens hatte er ein Versteck in seinem linken Schuh machen lassen, wo das Instrument in einer flachen Hülle aus Spezialmetall steckte und vor jeder Ortung sicher war. Ihre Funktion wurde hierdurch nicht beeinträchtigt.
    »Besteht die Gefahr einer Entdeckung?« fragte der Leiter des Rauschgiftdezernats nervös.
    »Ja. Ich rechne täglich damit. Irgendwann werde ich einen Fehler machen. Es kann nicht so weitergehen. Ich möchte aber keinesfalls, daß Sie ohne meine Einwilligung losschlagen. Mit einer überstürzten Aktion ließen sich jetzt vielleicht die Verantwortlichen für den radeligianischen Rauschgiftring fassen, aber ich möchte die Sache ganz von oben aufrollen. Ich will den höchsten Chef! Bitte warten Sie also auf meine Nachricht.«
    »In Ordnung, Kinnison. Aber sehen Sie sich vor.«
    Kinnison hatte seine Ermittlungen bis auf einen Punkt abgeschlossen – er wußte noch nicht, wer der wirkliche Chef der Zwilniks war, und das war die Frage, an deren Lösung er am meisten interessiert war. Er kannte inzwischen die Transportwege des Rauschgifts, die Verteilerzentralen und Zeitpläne, er kannte fast sämtliche Verteiler des Rauschgiftrings und auch einen großen Teil der kleinen Händler. Aber jede weiterführende Spur hatte bisher bei Bominger geendet. Dem äußeren Anschein nach stand der dicke Mann an der Spitze, doch im Grunde war das unwahrscheinlich. Es konnte gar nicht anders sein, daß Bominger und seine Kollegen auf anderen Planeten irgendwie mit Boskone in Verbindung standen, daß sie dorthin Berichte und vermutlich auch Zahlungen schickten und von dort Befehle erhielten. Für diese Vermutung gab es bisher jedoch nicht den geringsten Beweis.
    Es bestand für Kinnison kein Zweifel, daß die Verbindung mit Hilfe eines Gedankenprojektors aufrechterhalten wurde. Kein Boskonier traute einem gewöhnlichen Kommunikator und gab natürlich auch keine geschriebenen oder auf Tonband aufgezeichneten Unterlagen aus der Hand. Nein, wenn eine solche Verbindung bestand, lief sie über einen Gedankenprojektor, und das bedeutete, daß der dicke Mann seinen Gedankenschirm abschalten mußte, wenn er sich mit seinen Vorgesetzten verständigen wollte. Und dann erst konnte Kinnison handeln.
    Wie der Lens-Träger vermutet hatte, ließ die Entscheidung nicht lange auf sich warten, bahnte sich zu seiner Überraschung jedoch bereits am hellen Tage an. Ganz allmählich nur wurde der Lens-Träger darauf aufmerksam, daß sich etwas Ungewöhnliches tat.
    Eine ungewöhnliche Anzahl von Angehörigen des Rauschgiftsyndikats begann sich in Bomingers Lokal zu versammeln; sie kamen

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