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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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dürfen nicht vergessen, daß die Vorsichtsmaßnahmen von ganz oben angeordnet worden sind.«
    »Wie steht es mit dem neuen System, das bei uns eingeführt werden soll? Ist es richtig, daß dann niemand mehr weiß, wer sein unmittelbarer Boß ist?«
    »Die Sache ist noch nicht spruchreif – absolut sicher scheint das System auch noch nicht zu sein. In der Zwischenzeit behelfen wir uns mit diesen Kodebüchern. Das ist zwar umständlich, aber sicher, solange uns der Feind nicht auf die Spur kommt. Wenn das geschieht, wird eine Gruppe von uns in die Todeskammern der Patrouille wandern – aber die übrigen bleiben ungeschoren und können sich etwas anderes ausdenken. Natürlich sind die Meinungen geteilt. Manche halten den Kode für absolut sicher, andere sind der Meinung, daß jeder Kode zu brechen ist, wenn man genügend Zeit hat. Jedenfalls sind hier Ihre neuen Befehle, die sofort weiterzugeben sind. Und dann bitte ich um Ihre Berichte, damit wir endlich zum Essen kommen.«
    Die Sitzung dauerte lange. Die Zwilniks aßen und tranken reichlich, und je länger sie zusammen waren, desto uninteressanter wurden ihre Gespräche. Nachdem Kinnison alle wesentlichen Tatsachen erfahren hatte, brachte er den Gedankenschirm-Generator des Boskoniers wieder in Ordnung und zog sich zurück, um sich auf die vorhandenen Unterlagen und Kodebücher zu konzentrieren. Und während sein Körper hilflos in einer Rauschgiftzelle lag, war sein Wahrnehmungssinn damit beschäftigt, die Dokumente zu entziffern. Das war nicht ganz einfach, da die Bücher nicht aufgeschlagen und die Texte verschlüsselt waren, aber das Lesetempo reichte aus. Irgendwo in der Leere des Weltalls machte ein Lens-Träger namens Worsel Aufzeichnungen und registrierte Namen, Daten, Tatsachen und Zahlen, die die Zwilnik-Organisation eines ganzen Sonnensystems betrafen. Zur Verblüffung der Leute vom Rauschgiftdezernat wurde dieses Band später mit dem Siegel eines Lens-Trägers versehen und konnte erst nach Freigabe durch Kimball Kinnison abgehört werden.
    Nach vierundzwanzig Stunden hatte der Lens-Träger die Auswirkungen des Bentlam-Rausches überstanden. Er nahm seine Schlüssel in Empfang und verließ den Asteroiden. Er kannte die Intelligenz, mit der er sich jetzt messen mußte, und wußte auch, wo sich dieses Wesen befand, aber er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er seinen Angriff einleiten sollte.
    Er war daher fast erleichtert, als ihn einige Tage später ein dringender Ruf Haynes' erreichte und von seinen Grübeleien erlöste. Es mußte sich um eine besonders wichtige Angelegenheit handeln, denn Haynes hatte bisher noch niemals die Lens benutzt, um sich mit ihm in Verbindung zu setzen.
    »Kinnison? Hier spricht Haynes! Hören Sie mich?« drang der Gedanke in sein Bewußtsein.
    »Hier Kinnison, Sir!« erwiderte der Freie Lens-Träger.
    »Störe ich?«
    »Ganz und gar nicht, Sir. Ich mache gerade einen kleinen Ausflug und denke nach.«
    »Hier hat sich inzwischen eine Situation ergeben, die dringend Ihre Anwesenheit erfordert. Dabei handelt es sich um eine Sache, an die Sie möglichst unbelastet herangehen sollten. Ich möchte jetzt also nichts weiter darüber sagen. Könnten Sie so schnell wie möglich zum Flotten-Hauptquartier zurückkehren?«
    »Natürlich, Sir. Ihre Nachricht kommt mir wie gerufen. Ich habe dringend eine kleine Atempause nötig. Vielleicht sehen meine Probleme in vierzehn Tagen ganz anders aus. Sir, ich stehe zu Ihrer Verfügung. Allerdings hätte ich eine Bitte. Ihr Anruf deutet auf einen Notfall hin, doch ich bin mit meinem kleinen Schürfboot nicht gerade schnell, wie Sie wissen. Vielleicht könnten Sie mir ein großes Schiff entgegenschicken?«
    »Wie wär's mit der
Dauntless?
«
    »Oh – sind Sie mit den Umbauten schon fertig?«
    »Allerdings.«
    »Ausgezeichnet! Ich möchte wetten, daß sie ein schmuckes Schiff geworden ist. Sie war schon vorher sehr schnell, aber jetzt ist sie bestimmt nicht mehr zu schlagen!«
    Und so kam es, daß zwischen der riesigen
Dauntless
und dem winzigen Meteorboot eine Begegnung in einer Raumgegend stattfand, in der sich, den gewaltigen Ortungsgeräten der
Dauntless
zufolge, kein fremdes Raumfahrzeug aufhielt. Die beiden Schiffe gingen in den trägen Flug über und paßten ihre Ursprungsgeschwindigkeit an. Dann wurde Kinnisons Boot von dem riesigen Kriegsschiff aufgenommen, das sofort davonraste.
    »Hallo, Kim, alter Knabe!« wurde der Lens-Träger begeistert an Bord begrüßt.
    »Seine Hoheit hat

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